Wollte man früher Musik im ganzen Haus hören, musste man in jedem Zimmer ein Radio aufstellen oder jede Menge Boxenkabel verlegen. Heute funktioniert das mit Streaming-Produkten wie Denons Aktivbox Heos 7, die sich per Smartphone steuern lässt und auf diverse Musikquellen zugreift, ungleich komfortabler.
Hochwertig verarbeitet
Mit 600 Euro ist der in Schwarz und Weiß erhältliche Lautsprecher zwar kein Schnäppchen, dafür steckt er voller Extras und punktet mit hochwertiger Verarbeitung. Die Musikeinspeisung erfolgt per analogem Audioeingang, USB und Netzwerk. Hier wiederum hat man die Wahl zwischen Kabel oder Funk, wobei der WLAN-Chip auch den 5-GHz-Standard unterstützt. Am USB-Eingang kann man FAT16/32 und NTFS-formatierte Speicher anschließen. Der Heos 7 unterstützt mit AAC, ALAC, FLAC, MP3, WAV und WMA die wichtigsten Audiodatei-Typen, ist aber auf 16-Bit-Formate beschränkt – die sich zunehmender Beliebtheit erfreuenden 24-Bit-Dateien lassen sich nicht abspielen.
An Netzwerk-Musikquellen steht unter anderem das kostenlose Internet-Radio TuneIn (Bilder rechts oben) zur Verfügung. Die eigene Musiksammlung vom PC oder der Netzwerk-Festplatte lässt sich per UPnP/DLNA einbinden. Praktisch ist dabei, dass man Musikstücke auch direkt vom Computer auf die Box senden kann, so dass man am Schreibtisch nicht mit dem Smartphone hantieren muss; die Lautstärke lässt sich ebenfalls direkt mittels Tasten an der Gehäuseseite justieren.

Denons Streaming-Lautsprecher Heos 7 ist in Schwarz und Weiß erhältlich. Die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen, das Design mit trapezförmiger Front und tropfenförmigen Seitenwangen ist wie so oft Geschmackssache.
Komfortable Bedienung
Die für Android, iOS und Kindle Fire erhältliche Heos-App erweist sich als unkompliziert zu handhaben und verwöhnt mit hohem Komfort. Nur Kleinigkeiten müssen wir bemängeln: Zum einen sind die Bass-/Höhenregler versteckt, zum anderen vermissen wir eine Suchlauf-Funktion. Bei kurzen Musikstücken ist das nicht schlimm, bei langen Aufnahmen dagegen schon. Der erhöhte Standby-Verbrauch von knapp sechs Watt, der zu jährlichen Stromkosten in Höhe von rund 15 Euro führt, ist bei Netzwerk-Geräten leider üblich. Alles andere als üblich ist der fantastische Klang, mit dem der Drei-Wege-Lautsprecher aufwartet.

Die Bedienung erfolgt ausschließlich über eine hübsche wie übersichtliche App. Links zu sehen ist die TuneIn-Radio-Stationsliste, rechts die Tonquellen-Auswahl.
Den zaubert er aus einem Mono-Tieftöner, zwei Passivmembranen und je zwei Tiefmittel- und Hochtönern, die von fünf Endstufen versorgt werden. Das kräftige, bis etwa 85 Dezibel laute Bassfundament reicht ohne Abstriche bis unter die 50-Hertz-Marke und klingt dabei auch bei Party-Lautstärken sauber und musikalisch. Den Mittel- und Hochtonbereich gibt die Box sauber, warm und stressfrei wieder. Das samtige Klangbild ist tendenziell eher für Genießer als für Musik-Analytiker ausgelegt, so sich der teils als nervend empfundene Präsenzbereich leicht zurückhält. Einziges Klangmanko ist der aus einigen Metern Distanz eingeschränkte Stereo-Effekt. Hier wäre es schön, wenn es wie bei der Heos 3 die Möglichkeit gäbe, zwei Heos 7 zu einem Stereo Set zu vereinen.
Der Testbericht Denon Heos 7 (Gesamtwertung: , Preis/UVP: 600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2015 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Hervorragender Klang und bequeme Bedienung sind die Stärken von Denons größter Streaming-Box Heos 7, die sich ein „sehr gut“ verdient, auch wenn sie keine 24-Bit-Dateien abspielt.
Florian Goisl