TCL TS8132 (Test)

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Die TS8132 ist die zweitgrößte Soundbar im Programm von TCL und liegt mit 500 Euro preislich noch in der Einsteigerklasse. Trotzdem hat der Klangriegel einen Subwoofer im Gepäck und verspricht Dolby Atmos Sound ohne zusätzliche Surround-Lautsprecher.

Vor knapp einem Jahr hatten wir die größte TCL-Klangbar im Test: Die TS9030 „Ray Danz“ sorgte dank spezieller Refl ektor-Technik mit Hilfe von Schallführungen für eine hohe Räumlichkeit. Die kleine Schwester TS8132 tritt hingegen mit Technik an, die in gefühlt jeder zweiten Soundbar werkelt. So sorgen zwei an der Oberseite verbaute Treiber für den Höhensound bei 3D-Ton (siehe Kasten). Für mehr Bass steckt ein kleiner Subwoofer mit im Karton, der drahtlos mit der Bar kommuniziert. Noch ein Wort zum Preis: Zwar kostet die TS8132 eigentlich 500 Euro, doch bekommt man sie nur wenige Wochen nach der Markteinführung im Netz bereits für 350 Euro, weswegen wir einen Preistipp vergeben können.

Der Signalgeber besteht zwar
nur aus Plastik, bietet aber große,
gummierte und übersichtlich
angeordnete Tasten, mit denen
man alle Funktionen ohne Umwege
aufrufen kann.

Bar und Woofer
Mit ihren Maßen von 6,5 x 100 x 12,2 Zentimetern (H x B x T) fällt die TS8132 nicht übermäßig groß aus. Bis auf die Unterseite wurde der Kunststoff-Korpus vollständig mit Stoff bezogen, was für ein angenehmes Anfassgefühl sowie eine gediegene Optik sorgt. Mit geringen 3,3 Kilo Gewicht dürfte auch die Wandmontage kein Problem darstellen, wofür Montagewinkel beiliegen.

Der 3,9 Kilo schwere Subwoofer fällt mit 20 x 35 x 20 Zentimetern relativ klein aus, was sich naturgemäß auf die Tiefe des Frequenzgangs und die Belastbarkeit auswirkt. Der 5,25 Zoll große Treiber strahlt zum Boden und wird von einem Bassrefl exrohr auf der Rückseite unterstützt. Die Verbindung zur Bar erfolgt per Funk. Außer einem Pairing- Knopf findet man am Bassquader keine weiteren Anschlüsse oder Einstelloptionen.

Video und Multimedia
Alle physischen Anschlüsse fi nden sich auf der Soundbar-Rückseite in einer mittigen Aussparung, zur Option stehen ein HDMI-Eingang für 4K/60p-Inhalte sowie ein HDMI-Ausgang samt eARC zur Übertragung von HD-Tonformaten. Das Videoboard verarbeitet HDR10, HDR10+, HLG und Dolby Vision. Dank CEC kann man die Lautstärke der Bar auch mit der Fernbedienung eines CEC-fähigen Fernsehers steuern. Für den Signal-Passthrough von HDMI-Eingang 1 bei ausgeschalteter Bar gibt es eine eigene Taste auf der Fernbedienung. Audioquellen verbandeln via Toslink, über den USB-Port kann man den Media-Player mit MP3-Dateien füttern.

Ins Netz kommt man über WLAN, Streaming gelingt per Bluetooth, Google Chromecast und Apple AirPlay 2; damit eröffnen sich auch Multiroom-Möglichkeiten via App. Auch die Sprachsteuerung mit Google Assistant und Amazon Alexa ist möglich, allerdings wird hierfür ein kompatibler Smart-Speaker benötigt – oder ein Smartphone mit der Amazon/Google-App.

Die Bedienung kann freilich auch über die mitgelieferte Fernbedienung erfolgen, die übersichtlich gestaltet wurde und viele Direkttasten aufweist. An der Bar selbst gibt es Tasten für Volume, Bluetooth, Quelle und Power. Das große Display lässt sich auch aus drei Metern Entfernung gut ablesen; es schaltet sich wenige Sekunden nach einer Eingabe automatisch ab, ein Onscreen-Menü gibt es nicht.

Mit ihren 3.1.2-Kanälen präsentiert sich die TCL TS8132 als abgespeckte Vertreterin ihrer Zunft. Große Soundbar-Systeme bringen 5.1.4-Kanäle oder mehr mit. Bei der TS8132 sorgen je ein Treiber links wie rechts auf der Oberseite des Soundbar-Korpus für den Höhen-Sound.
Deren Schall wird zur Decke abgestrahlt und soll von dort via Refl exionen zum Hörplatz gelangen. In der Praxis
funktioniert das jedoch schlechter als in der Theorie; wenn überhaupt gelingen unserer Erfahrung nach Höheneffekte nur diffus oder sind nur von vorne hörbar; dort meist über der Soundbar schwebend.

Auf integrierte Rear-Lautsprecher – die in der Regel seitlich im Gehäuse verbaut werden – verzichtet der Klangriegel. Die Toninformationen der Surround-Kanäle gehen natürlich nicht verloren, sondern werden über die vorhandenen Treiber wiedergegeben. Die fehlenden Rear-Kanäle lassen sich übrigens nicht mit externen Surround-Boxen ergänzen, wie das bei einigen Soundbar- Modellen der Konkurrenz möglich ist. An der Front der TS8132 sitzen die Chassis für Links, Rechts und Center, die horizontal zum Hörer in den Raum strahlen

3.1.2-Kanäle inklusive zwei Höhen-Chassis wollen bei der TCL TS8132 für 3D-Sound sorgen.

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Decoder und Klangprogramme
Bei den Decodern ist Dolby samt Atmos mit von der Partie, DTS dagegen nicht. Liegt DTS an, muss der Player das Signal zu PCM wandeln. Zur Klanganpassung an verschiedene Inhalte gibt es die Hörmodi „Movie“, „Music“ und „TV“, die sich auch bei Atmos-Signalen aktivieren lassen. Einen „Standard“-Modus konnten wir hingegen nicht finden. Drückt man länger als 2 Sekunden auf die „Night“-Taste (die in erster Funktion für das Dimmen des Displays zuständig ist), wird ein entsprechender Leisehör-Modus mit reduzierter Dynamik aktiviert. Mit dabei ist auch Dolbys Surround-Upmixer, der 3D-Sound aus Stereo- oder 2D-Tonquellen zaubern soll. Klangtuning kann mit den Tasten für Bass und Höhen betrieben werden.

Tonqualität
Im Hörtest spielte die TS8132 erst einmal etwas belegt und nicht sonderlich natürlich. Nach Justagen bei Bass und Höhen spielte die Bar eine ganze Ecke stimmiger, ganz verschwanden die Klangverfärbungen aber nicht. So durften Steely Dan auf ihrem Album „Two Against Nature“ im 5.1-Mix munter loslegen – Bässe drückten knackig, während Instrumente sich überraschend breit auf die Frontbühne verteilten; da wuchs der Riegel deutlich über seine Maße hinaus. Gesang war zudem gut verständlich, auch wenn sich hier der Soundbar-Eigenklang besonders bemerkbar machte.

Alle Anschlüsse sind rückseitig angebracht. Ein HDMI-Eingang und ein HDMI-Ausgang samt eARC sowie Toslink und eine USB-Buchse für den Media-Player sind für eine Einsteiger-Soundbar gut bemessen.

Klangverfärbungen schlugen auch bei Sprechern in Dokumentationen durch. Der „TV“-Modus stellte Stimmen etwas prägnanter heraus, allerdings klang es auch dünner. „Movie“ gefi el uns dank mehr Volumen besser. Die Sprachverständlichkeit war bei frontaler Sitzposition gut und nahm aus seitlichen Hörwinkeln nur geringfügig ab.

Mit Atmos-Trailern brachte die TCL-Bar zumindest vorne eine breite und recht große Klangbühne zu Gehör, auf der Effekte plastisch verortet wurden. Seitlich und hinter dem Hörplatz gab es hingegen kaum bis nichts zu hören. Zudem schallten die Synthesizer im Dolby-Atmos-Trailer „Audiosphere“ nicht von der Decke, sondern vorne von etwas über der Soundbar.

Der mitgelieferte Bassrefl ex-Subwoofer (20 x 35 x 20 Zentimeter) verbindet sich per Funk mit der Soundbar. Sein 5,25 Zoll großes Chassis strahlt im Downfire-Prinzip zum Boden. Bis auf eine Pairing-Taste gibt es keine Bedienelemente.

Der kleine Subwoofer überraschte uns: Nicht nur, weil er ordentlich tiefe Bässe in den Raum drückte, sondern auch, weil er pegelfester daherkommt, als es seine Größe vermuten lässt. Natürlich darf man es nicht übertreiben, doch den „Powerful Bass“ im Dolby-Atmos-Clip „Amaze“ brachte der Quader recht überzeugend rüber und auch der Panzer im Finale von „Ghost in the Shell“ versprühte den nötigen Realismus. Die Klangabstimmung des Woofers geriet dabei eher tief, während Oberbässen etwas Volumen fehlte. Die „Night“-Funktion reduzierte sowohl Dynamik als auch Bässe effektiv bei Dolby- wie PCM-Ton. Der „Surround“-Upmixer sorgte vorne für einen geringfügig größeren Raumeindruck, bot aber keine zusätzliche Surround-Wirkung. Tonal hellte der Modus den Klang etwas auf.

Auch mit Stereo-Musik machte sich eine gewisse Verfärbung des Klangs bemerkbar; besonders bei klassischer Musik. Mit erhöhtem Bass-Pegel und angehobenen Höhen spielte der Riegel dann aber recht voluminös und lebendig. Überzeugen konnte die Räumlichkeit mit sauber abgebildeten Instrumenten auf breiter Frontbühne.

Der Testbericht TCL TS8132 (Gesamtwertung: 70, Preis/UVP: 500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

70 Gut

TCLs Soundbar TS8132 überzeugt mit guter Ausstattung samt vieler Streaming-Optionen. Klanglich spielt die Bar/Woofer-Kombi nicht ganz ausgewogen, woran man sich aber gewöhnt.

Andreas Oswald

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