TCL 65C825 (Test)

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Mini-LED-Technik und noch viel mehr: Beim neuen C825 schnürt TCL ein spannendes Komplettpaket mit attraktiver Ausstattung.

Freisprech-Sprachsteuerung, 2.1-Soundsystem von Onkyo, Mini-LED-Hintergrund-beleuchtung mit QLED-Technik, HDMI 2.1, HDR-Vielfalt und Aufsteck-Kamera: Der 3.000 Euro teure TCL 65C825 ist mit erstaunlich viel Technik ausgestattet. Wer angesichts des Preises schluckt, den können wir beruhigen: Obwohl das Gerät brandneu ist, bekommt man es schon für etwas mehr als die Hälfte. Das 2,4 Zentimeter tiefe Display wird von einem schicken Metallrahmen umgeben und steht auf einem stabilen Metallfuß. Die Verarbeitungsqualität ist top. Zur Wandmontage unterstützt der Flachmann den VESA-Standard 400 x 400 Millimeter. Erhältlich ist der C825 auch als 55-Zöller.

Ausstattung & Praxis
Alle vier HDMI-Ports unterstützen den Auto Low Latency Mode (ALLM) und Variable Refresh Rate (VRR). Die TV-Spieleingabeverzögerung liegt unterhalb von 15 Millisekunden. G-Sync-Support ist geplant. Die HDMI-Ports 1 und 2 ermöglichen einen Datendurchsatz von 48 Gbit/s, bei den Buchsen 3 und 4 ist dieser auf 18 Gbit/s gedrosselt, hier werden 4K-Inhalte nur mit maximal 60 und nicht wie bei den anderen Buchsen mit 120 Hertz abgespielt. Tuner für Kabel, Satellit und DVB-T2 sind nur einfach verbaut, eine USB-Aufnahmefunktion fehlt. Dank des im Flat-TV eingebauten Mikrofons lässt sich der Google Assistant ohne Fernbedienung nutzen, zudem ist der 65-Zöller Alexa-kompatibel. Als Betriebssystem kommt Android 11.0 zum Einsatz, das zusammen mit dem Quadcore-Prozessor für eine flotte Bedienung sorgt. Das Video-App-Angebot fällt mit Amazon Prime Video, Netflix, Google Play Filme, Disney+, Apple TV, Rakuten TV, Joyn und DAZN umfangreich aus. Zum Lieferumfang gehören zwei Fernbedienungen. Die kompaktere hat weniger Tasten, aber im Gegensatz zur größeren eine eigene Mikrofontaste für Google Assistant. Der Mediaplayer kann Fotos drehen, vergrößern und verkleinern sowie als Diashow mit Musik hinterlegen, 360-Grad-Darstellungen sind nicht möglich.

Steuer-Doppelpack: Bei TCL darf man zwischen einer kompakteren und einer größeren Fernbedienung wählen. Den kleinen Steuerstab mit der -Mikrofon-Taste für Google -Assistant kann man sich eigentlich sparen, da der Sprachassistent auch über das im Fernseher integrierte Mikrofon angesprochen werden kann.

Bild- und Tonqualität
Ausgestattet mit mehreren tausend Mini-LEDs, aufgeteilt auf 160 Dimming-Zonen, liefert der TCL überzeugende Messwerte. So erreicht er einen ANSI-Kontrast von starken 3.600:1. Entscheidet man sich für den Bildmodus „HDR-Verbesserung“, schafft der C825 in Spitzlichtern 1.055 Candela, im „Dynamisch“-Setting sind es 990 Candela. Interessanter, zumindest bezüglich seiner exakten Farbreproduktion, ist der „Kino“-Modus. Hier darf man sich über 920 Candela freuen. Bei 50-prozentigem Weißanteil sind noch stolze 790, bei vollflächigem Weiß 530 Candela drin. Die beste Farbtemperatur erzielt man mit „Warm“ und dem Level -4, so messen wir den Topwert 6.430 Kelvin.

Keine USB-Aufnahme: Weil der TCL keine Programme auf USB-Festplatte mitschneiden kann, stört es nicht, dass er nur Single-Tuner für Kabel, Satellit und DVB-T2 besitzt.

Bei der Schwarzdarstellung agiert der TCL auf dem Niveau der Spitzen-QLEDs von Samsung, die ebenfalls mit Mini-LEDs arbeiten. Bei frontaler Draufsicht ist Schwarz mega-dunkel wie auf einem OLED, um weiße Objekte sind keine Aufhellungen zu erkennen. Diese machen sich, je nach Blickwinkel, erst bei seitlicher Betrachtung bemerkbar, aber nur dezent. Filmbalken fallen entsprechend homogen und tief dunkel aus, abhängig vom Bildinhalt können diese minimal aufhellen, wenn man ganz bewusst darauf achtet.

Android 11.0: Beim 65C825 kommt die neueste Android-Version zum Einsatz. Diese lässt sich sehr flüssig bedienen und hat die bewährte Optik.

Dezent: Die kleine Kamera fällt auf dem Flat-TV kaum auf. Wer sie nicht nutzen will, kann sie deaktivieren oder vom Gehäuse abziehen.

TCL liefert eine kleine Aufsteck-Kamera mit. Nach dem Entfernen einer Gummiabdeckung auf der Oberseite des 65-Zöllers kann man die Weitwinkel-Kamera mit 1080p-Auflösung hier einstecken, sie ist anschließend sofort betriebsbereit. Über einen rückseitigen Schiebeschalter lässt sich die Kamera deaktivieren. In einigen Wochen will TCL ein Update anbieten, um die Cam für die Gestensteuerung zu nutzen, noch arbeiten die Ingenieure an dieser Lösung. Unter anderem wird man per Daumen nach links oder rechts den Sender wechseln können. Dafür gibt es für uns den Innovation-Award. Bereits gut funktioniert die Videotelefonie über Google Duo. Über die kostenlose App kann man Telefonate führen – wahlweise mit Video oder nur per Audio. Ebenso lassen sich aus den hinterlegten Kontakten Gruppen mit maximal 31 Teilnehmern erstellen.

Video oder nur Audio: Die Kamera mit integriertem Mikrofon erlaubt es, Freunde und Familienmitglieder über den Fernseher anzurufen.

Der 65C825 skaliert gut hoch, punktet durch reine Farben und peppt im Modus „HDR-Verbesserung“ SD-Material ordentlich auf, Dynamik, Kontrast und Leuchtkraft nehmen gefühlt um das Zigfache zu. Das ist ideal für helle Räume oder beim Fernsehen im Freien. Allerdings reduziert sich die Schärfe etwas. 4K-Filme wiederum sind brutal scharf, mit HLG, HDR10, HDR10+, Dolby Vision und Dolby Vision IQ hat man alle Optionen. Die Blickwinkelstabilität ist gut, kann mit OLEDs aber nicht ganz mithalten. Sehr zufrieden sind wir ebenfalls mit der Bewegungsdarstellung des 100-Hertz-Panels. Der C825 verfügt zudem über intelligente Modi für automatische Bild- und Tonanpassungen.

Farbtreu: Im SDR-Bereich liefert der 65-Zöller reine Farben. Sowohl die Grund- als auch die Mischfarben sind messtechnisch präzise.

Leuchtstark: Auch bei der HDR-Farbmessung schneidet der C825 richtig gut ab. Alle sieben ermittelten Punkte sitzen innerhalb der Vorgabe.

Das 2.1-Soundsystem von Onkyo mit Basslautsprecher auf der Gehäuserückseite leistet insgesamt 60 Watt und unterstützt Dolby Atmos. Die Sprachverständlichkeit ist klasse, Musik ertönt angenehm kraftvoll mit ausgeprägter Tieftonbasis. Auch bei höheren Pegeln bleibt der 65-Zöller akustisch sauber, ohne plärrig zu werden. Die Klangbühne ist angenehm breit.

Der Testbericht Sonos Roam (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 180 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

86 sehr gut

Respekt, der 65C825 ist ein super Fernseher mit hoher Leuchtkraft, sattem Schwarz, kraftvollem Klang und ist abgesehen von der fehlenden USB-Aufnahme sehr gut ausgestattet. Mit Videokamera und Gestensteuerung zeigt sich TCL zudem innovativ.

Jochen Wieloch

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