Dass sich das heimische WLAN-Netz wunderbar zur Audioübertragung eignet, haben die Pioniere der US-Firma Sonos entdeckt. Zu ihrem schärfsten Konkurrenten sind die Raumfeld-Produkte von Teufel herangewachsen. In der Materialanmutung kann das Cube-Pärchen des Berliner Lautsprecherherstellers zwar nicht ganz mit der Sonos Play:1 (Test in audiovision 2-2014), dafür bekommt man mehr Möglichkeiten zur Musikeinspeisung.
Bequemes Musikstreamen
Für 500 Euro gibt es ein Aktiv-Boxenpaar, das bereits WLAN-Empfänger, USB-Eingang und einen analogen Audioeingang eingebaut hat. Box Nummer eins beherbergt Anschlüsse und Elektronik; Box zwei dockt über ein zwei Meter langes Klinkenkabel an der ersten an. An der Box ist eine Wippe für die Lautstärke angebracht. Alle anderen Bedienschritte werden mit der Smartphone-App „Raumfeld Controller“, die es für Apple- und Android-Telefone gibt, erledigt. Ihre Einrichtung gelingt unkompliziert, wobei wie bei den Streaming-Systemen von Sonos ein Heimnetzwerk mit automatischer IP-Adressvergabe per DHCP notwendig ist.
Der Player in der App kommt mit vielen Datei-typen wie AAC, ALAC, ASF, FLAC, OGG, MP3, WAV und WMA zurecht. Als Datenlieferant kommen das Handy, am USB-Port der Box angeschlossene Festplatten und freigegebene Ordner des PCs, Netzwerkkfestplatten (NAS) sowie DLNA-Server in Frage. Festplatten dürfen dabei im Windows- (FAT/NTFS), Mac- (HFS+) und Linux-Dateisystem (EXT2-4)
formatiert sein. Daneben bietet die Software das Internet-Radioportal TuneIn, das mit vielen Sendern, einer gut funktionierenden Suchfunktion und Podcast-Unterstützung aufwartet. Kostenpflichtige Musikangebote steuern Last.fm, Napster, MTV-Music und simfy bei. Externe Audioquellen lassen sich per Cinch anschließen. Suboptimal ist der fehlende Digitalaudio-Eingang: So müssen ohnehin digitale Audioquellen, wie von PCs unnötig gewandelt werden.
Klanglich überzeugt die Koax-Bassreflex-Konstruktion trotz ihrer kompakten Maße: Der 13-Zentimeter-Treiber spielt bis 60 Hertz druckvoll auf, wodurch Stimmen wie Musik erwachsen klingen. Davor sitzt geschützt von einem Metallgitter eine Hochtonkalotte. Dank punktförmiger Schallabstrahlung bleibt das Klangbild selbst aus nächster Distanz kompakt. Im Timbre geben sich die Klangwürfel warm, ausgewogen und leicht mittenbetont. Klangliche Feinkorrekturen lassen sich mit den im Konfigurationsmenü versteckten Bass/Mitten/Höhen-Reglern durchführen. Die Höhen strahlen relativ gerichtet ab, weshalb die Boxen zum Hörer zeigen sollten. Die maximale, unverzerrte Lautstärke im Bass von 90 Dezibel genügt allemal für angenehm lautes Hören. Das virtuelle Lautstärkerad in der App erlaubt feinfühliges Dosieren.
AV-Fazit
Die Teufel-Würfel überzeugen durch angenehmen Sound, einfache Einrichtung und die vielen Anschlussmöglichkeiten. Der Preis von 500 Euro geht in Anbetracht des gelungenen Gesamtpakets in Ordnung.