Der Erstkontakt mit dem neuen Philips‘ Topmodell aus dem Wireless-Over-Ear-Segment ist getrübt, allerdings nur für die Nase. Denn unser Test-Sample verströmt einen unschönen Geruch, der jedoch nach einigen Tagen verfliegt. Die Ohren sind hingegen von Anfang an hocherfreut, denn mit den richtigen App-Einstellungen gibt der 350 Euro teure Fidelio L4 eine richtig gute Figur ab.
Die Noise-Cancelling-Kopfhörer kommen mit einem stabilen Case, USB-Ladekabel und einer 3,5-mm-Klinkenstrippe. Die wichtigsten Funktionen lassen sich direkt an den Hörmuscheln via Touchgesten und Knöpfen steuern. Für tiefer gehende Einstellungen wird die App benötigt: Wir empfehlen die Aktivierung des „Raumklang-Audio“-Features, das die akustische Bühne angenehm und ohne künstlich klingende Effekte vergrößert. Darüber hinaus lohnt sich das Experimentieren mit den „Sound-Effekten“: Der EQ-Preset „Kraftvoll“ bringt den Frequenzkeller erst richtig in Schwung – ohne diesen Filter und in Grundeinstellung spielen die Fidelio L4 bei Pop, Rock & Co. fast etwas fad. Wer das sehr gute Noise Cancelling (an, aus, Transparenz in mehreren Stufen) aktiviert, erlebt einen zusätzlichen Bass-Boost – hier muss also situationsbedingt angepasst werden. Die EQ-Option „Benutzerdefiniert“ verhält sich über den Regelbereich etwas grob und ignoriert den Tiefbass – ein Fall für ein Software-Update!
High-Fidelio
Mit den erwähnten Einstellungen tönen Tears for Fears („Woman In Chains“), Steven Wilson („King Ghost“) und The Eagles („Hotel California“) dynamisch, packend und über alle Frequenzen hinweg angenehm hochauflösend. Es groovt und pulsiert, ohne dass Stimmen untergehen. Man dreht immer noch ein bisschen lauter, um weiter in den fast dreidimensionalen Klangwelten zu versinken.
Der Testbericht Philips Fidelio L4 (Gesamtwertung: Sehr gut, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2024 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Mit den richtigen Sound-Settings in der App läuft der Fidelio L4 zu klanglicher Hochform auf und ist in seiner Preisklasse dann ein Highlight.
Oliver Schultes