Während Panasonics 700er-Serie bereits im neuen Modelljahr angekommen ist, führen die Japaner den TX-58DXW804 sowie den acht Zoll kleineren Bruder (siehe audiovision 9-2016) noch bis Mitte 2017 weiter. Zum alten Eisen gehören die beiden aber keineswegs, wie unser Test beweist.
Ausstattung und Praxis
Eine optische Besonderheit gegenüber den meisten anderen Fernsehern ist das „Freestyle-Design“: Der DXW804 wird von einem wuchtigen Alu-Gestell gehalten und erinnert so an eine frühere Schultafel. Trotzdem wirkt er aus unserer Sicht modern. Wegen des leicht nach hinten geneigten Bildschirms sollte man ihn allerdings lieber auf einem Lowboard oder gar auf dem Boden positionieren als auf einem hohen TV-Tisch – dazu später mehr. Schade, dass sich der Winkel nicht anpassen lässt.
Umso umfangreicher sind die bildspezifischen Einstellmöglichkeiten. Neben globalen Reglern für Kontrast, Schärfe und Co. sowie einem manuellen Farbmanagement spendiert Panasonic seinen teureren TV-Modellen nämlich eine Software-gestützte Kalibrieroption. Diese gestattet in Verbindung mit Calman-Systemen besonders präzise Korrekturen, wobei das entsprechende Bundle inklusive Mess-Sensor knapp 800 Euro kostet. Seltenheitswert haben inzwischen das vollflächige LED-Backlight und die 3D-Funktion, die im DXW804 nach wie vor zum Einsatz kommen. Die Shutter-Brillen müssen jedoch separat geordert werden. Getrost sparen kann man sich dafür die Settop-Box. Denn der Quattro-Tuner empfängt TV-Sendungen nicht nur über Sat, Kabel oder DVB-T2, sondern zusätzlich via Netzwerk beziehungsweise TV-over-IP.
Das Audiosystem wurde in eine rund 110 Zentimeter breite Soundbar ausgelagert: Die separaten, außen sitzenden Hoch- und Mitteltöner bieten eine hervorragende Stereo-Wirkung, während sich vier Tieftöner in der Mitte um die Bässe kümmern. Diese klingen für unser Gehör aber etwas zu schwach.
Bildqualität
In puncto Bildhomogenität hebt sich der DXW804 dank seiner Full-LED-Hintergrundbeleuchtung von den meisten Mitstreitern ab. Zwar lässt der durchschnittliche ANSI-Kontrast von 1.738:1 auf relativ wenige Local-Dimming-Zonen schließen, im Alltag merkt man davon jedoch kaum etwas. So sind weder beim Schwenk über den Fußballrasen noch in düsteren Filmszenen à la „Krabat“ nennenswerte Wolken respektive Aufhellungen zu sehen. Die Sitzposition spielt hier eine entscheidende Rolle. Denn schon bei leicht verändertem Betrachtungswinkel wäscht das Bild sichtbar aus und verliert an Tiefe. Das Problem liegt im Display, zumal sich alle Bildmodi ähnlich verhalten. Dies gilt zum Teil auch für die Farbreproduktion, wobei „Professionell 1“ am ausgewogensten ist (siehe Diagramm oben).
Bei HDR-Zuspielung dreht der Panasonic den Helligkeits- und Kontrastregler des zuletzt eingestellten Presets voll auf. Die tatsächliche Steigerung hält sich in Grenzen. So klettert die Maximalhelligkeit gegenüber SDR nur geringfügig von 405 auf 482 Candela. Zudem bleibt sie über den gesamten APL-Bereich (Average Picture Level) praktisch unverändert – Spitzlichter erscheinen also genauso hell wie ein weißes Vollbild. Dafür wird der Farb-raum deutlich in Richtung Rot und Grün erweitert.
Der Testbericht Panasonic TX-58DXW804 (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 2200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 04-2017 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Der Panasonic TX-58DXW804 ist ein hervorragend ausgestatteter UHD-Fernseher für preisbewusste Cineasten und ambitionierte TV-Fans. Ungeachtet der eingeschränkten Lichtreserven macht er auch im HDR-Betrieb eine gute Figur. Ein echtes Manko stellt jedoch die geringe Blickwinkelstabilität dar.