Nubert XW-700 (Test)

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Ganz ohne lästige Kabel lässt sich der XW-700 von Nubert mit Signalen versorgen und bedienen. Da kommt sein toller Klang quasi als nette Dreingabe.

Da Subwoofer oft fernab des Verstärkers stehen, ist es praktisch, wenn sie nicht per Kabel mit Signalen versorgt werden müssen. Klar, der Strom kommt auch beim nubert XW-700 per Kabel, aber über weiteres Strippenziehen muss man sich keine Sorgen machen. Der Direktversender aus Schwäbisch Gmünd hat dem XW-700 zwei größere Brüder zur Seite gestellt, die wir in den kommenden Ausgaben testen.

Technik
Der XW700 kann mit kompakten Abmessungen glänzen, muss sich dafür aber auch mit einem 20-Zentimeter-Chassis begnügen. Dessen Membranfläche fällt für einen tiefreichenden Bass mit hohem Pegel eher knapp aus, was das Nubert-Chassis mit einem besonders großen Maximalhub auszugleichen versucht. Wie groß dieser genau ist, verrät der Hersteller nicht. Zur besseren Ankopplung an den Raum und seine Akustik baut Nubert das Chassis und die zugehörige Bassreflexöffnung in den Gehäuseboden ein. Dass von beiden im Alltag nichts zu sehen ist, nahmen die Entwickler als ästhetisch angenehmen Nebeneffekt mit.

Chassis und Bassreflexöffnung des XW-700 sind in seine Unterseite platziert und strahlen zum Boden ab.

Sämtliche Einstellungen lassen sich bequem und übersichtlich mit Hilfe einer kostenlosen Smartphone-App durchführen. Das gilt auch für die automatische Einmessung. Für Android-Geräte hat das Ganze allerdings einen kleinen Haken: Weil deren Mikrofone nicht immer den Anforderungen einer sauber funktionierenden Einmess-Automatik entsprechen, muss sich der Anwender ein per USB-C anschließbares Aufsteck-Mikrofon zulegen, das Nubert für 36 Euro anbietet. iOS-Geräte können dank der höheren Apple-Standards auf das eingebaute Mikro zurückgreifen.

Der Funksender nuConnect trX macht jeden Heimkino-Receiver zum drahtlosen Signallieferanten für den XW-700.

Sofern man nicht einen passenden Nubert-Verstärker mit integriertem Sender besitzt, ist für die drahtlose Signalversorgung Zusatztechnik der Schwaben erforderlich: Der 135 Euro teure Funksender nuConnect trX kann an jeden Heimkino-Receiver angeschlossen werden und macht diesen zum drahtlosen Signallieferanten für den XW-700.

Tonqualität
Beeindruckende Werte stellt der Nubert im Messlabor unter Beweis: 102 Dezibel bei maximaler und 98 Dezibel bei minimaler Trennfrequenz ist für einen Sub dieser Größe eine echte Hausnummer. Auch die unteren Grenzfrequenzen von 30,3 Hertz respektive 28,6 Hertz stellen ihm ein gutes Zeugnis aus. Bei den Frequenzgängen gab es ebenfalls nichts zu meckern.

Das aufpreispflichtige Zusatzmikrofon ermöglicht auch Android-Smartphones die automatische Einmessung des Subwoofers.

Mit diesem Ergebnis schraubt der XW-700 die Erwartungen an seine Klangqualität natürlich hoch – und wird ihnen gerecht. Gleichgültig ob Sting seinen Fender Precision bei „Certifiable“ dem Publikum sprichwörtlich unter die Haut gehen lässt oder die explodierenden Geysire bei „Ice Age – Jetzt taut´s“ Mannie das Mammut in die Knie zwingen, der Nubert lässt sich nie bei Ungenauigkeiten oder gar Verzerrungen erwischen. Er behält stets die Übersicht und spielt auch bei höheren Pegeln erstaunlich präzise. Natürlich können Subs mit mehr Membranfläche das alles noch besser, aber die sind nicht nur erheblich voluminöser, sondern auch um einiges teurer.

Der Testbericht Nubert XW-700 (Gesamtwertung: 74, Preis/UVP: 500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

74 gut

Der Nubert XW-700 spielt trotz seiner kompakten
Maße erwachsen, sauber und erstaunlich laut. Das
lässt den Zuhörer das Fehlen von etwas Tiefgang
bei hohen Pegeln bereitwillig übersehen, vor allem
angesichts des günstigen Preises.

Michael Nothnagel

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