Netgear Orbi RBK50V (Test)

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Netzwerk-Spezialist Netgear bringt mit dem RBK50V-Set eine ungewöhnliche Kombination auf den Markt: zum einen den Orbi Router als Basisgerät, zum anderen den Orbi Voice, der als Smartspeaker fungiert. Beide sind im Set für 470 Euro erhältlich. Für diesen Preis erhält man ein verstärktes WLAN, den Alexa-Sprachassistenten und eine Soundkulisse von Harman/Kardon. Beide Geräte kommunizieren über eine drahtlose Highspeed-Verbindung, deshalb steht der Satellit nicht nur zum Musikgenuss, sondern auch als WLAN-Hotspot zur Verfügung.

Für ein erweitertes Heim-Netzwerk wird der mitgelieferte Router RBR50 an ein bereits vorhandenes Modem oder einen Router angestöpselt. Nach der simplen Einrichtung per App stellen Router und Speaker-Satellit ihr eigenes WLAN mit patentierter FastLane-3-Technologie zur Verfügung. Selbiges funktioniert auch durch mehrere Wände und Etagen hindurch, was in einem Einfamilienhaus von Vorteil ist.

Neben der WLAN-Verbindung lassen sich am Router drei Geräte per Ethernet anschließen.

Die Basis verfügt über sechs Antennen und soll so eine Fläche von 300 Quadratmetern abdecken. Dazu kommen zwei Frequenzbänder (2,4 und 5 GHz) samt üblichem WPA2-Sicherheitsschlüssel für das heimische Internet. Das dritte integrierte Band ist ausschließlich für die Kommunikation zwischen den Orbi-Komponenten reserviert. Mit der Disney-App Circle lässt sich zusätzlich eine Kindersicherung aktivieren. Auch ein parallel laufendes Gäste-WLAN darf eingerichtet werden.

Beim drahtlos verbundenen Orbi-Speaker sind dagegen zwei weitere LAN-Ports vorhanden.

Zur Einrichtung wird die kostenlos erhältliche App Netgear Orbi für iOS und Android benötigt. Das erfordert eine Zwangsregistrierung beim Hersteller. Diese erklärt alle nötigen Schritte, welche die dürftigen Beipackzettel verschweigen. Ebenso kann Orbi dank Anbindung an Amazons Alexa-System problemlos ins Smart Home integriert und per Sprache bedient werden. Die Alexa-App erkennt das Gerät problemlos und kann selbiges mit kompatiblen Geräten koppeln. Damit stehen auch Services wie Amazon Music, Spotify, TuneIn und Deezer zur Verfügung. Nur schade, dass dem Gerät Anschlüsse für weitere Soundquellen und Bluetooth fehlen. An der glatten Oberseite dürfen dank Touch-Tasten Lautstärke sowie Stummschaltung von Lautsprecher und Mikrofon justiert werden. Trotz vier integrierter Mikrofone versteht der Assistent nicht alle Befehle auf Anhieb – vor allem bei lauter Umgebung oder während der Wiedergabe gehorchte er im Test nicht sofort aufs Wort.

Mauer Sound

In Sachen Tonqualität hat sich Partner Harman/Kardon keinen echten Gefallen getan. Der 2,5 cm große Hochtöner und der 9 cm messende Woofer im Inneren quetschen einen recht dünnen Klang heraus. Vor allem Musik fehlt es an Tiefe. Die Höhen wirken zu knapp, den Bässen fehlt es an Wumms, zumindest passen die Mitten. In der App lassen sich fünf Voreinstellungen sowie Höhen und Tiefen per Equalizer stufenlos regeln. Dennoch bleibt die Tonkulisse ein wenig matt. Außerdem strahlt der Orbi nur nach vorn und nicht nach allen Seiten ab. Trotz ähnlich kompakter Baugröße klingen die meisten Mitbewerber merklich klarer. Für dedizierten Musik-genuss ist der Orbi Voice weniger geeignet, eher zur Beschallung nebenbei – beispielsweise in der Küche oder im Bad.

Der Alexa-Sprachassistent meldet sich mit unterschiedlichen LED-Farben. Blau, wenn gesprochen wird, oder Rot für ein stummgeschaltetes Mikrofon. Daneben lässt sich an der Oberseite per Touch-Slider die Lautstärke justieren.

Netgears Orbi-Ökosystem kann problemlos um zusätzliche Speaker oder WLAN-Repeater erweitert werden, um die Netzabdeckung zu verbessern. Ein zusätzlicher Repeater (RBS50) ist für 230 Euro erhältlich, den Orbi-Lautsprecher RBS40V gibt es separat für 320 Euro.                                     

Der Testbericht Netgear Orbi RBK50V (Gesamtwertung: befriedigend, Preis/UVP: 470 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

befriedigend

Sehr gute WLAN-Abdeckung, aber nur mäßiger Sound: Das erweiterbare Doppelpack harmoniert zwar sehr gut, birgt aber Klangschwächen und wirkt für diesen Preis überteuert.
Thomas Stuchlik

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