LG OLED83G39LA (Test)

0

Der bisher gewaltigste OLED-Fernseher in unserem Testlabor liefert einen Auftritt ab, der das Herz eines jeden Heimkino-Fans schneller schlagen lässt. Dabei ist die XXL-Diagonale nur die halbe Miete.

Der LG OLED83G39LA ist für uns eine echte Premiere: Denn einen derart großen OLED-Fernseher hatten wir bisher noch nie in unserem Testraum stehen. Bei 77 Zoll war bislang Schluss. Doch der Koreaner packt noch einmal 6 Zoll, also stattliche 15 Zentimeter Bildschirmdiagonale, obendrauf. So kommt der Flachmann auf gigantische 83 Zoll, was 210 Zentimetern entspricht.

Käufer des TV-Riesen benötigen folglich ein stattliches Wohnzimmer, damit der 83G39LA richtig zur Geltung kommt und einen entsprechenden Sitzabstand ermöglicht. Kostete der Super-Fernseher zur Markteinführung noch 8.700 Euro, so bietet LG den Riesen-OLED mit Evo-Panel auf seiner Homepage zum Testzeitpunkt für 5.300 Euro an. Den 77-Zöller gibt es für 3.800 Euro, für den 65-Zöller verlangen die Koreaner 2.500 Euro und für den 55-Zöller noch 2.000 Euro (Test in 6-2023).

Einen technischen Nachteil muss man angesichts der gigantischen Diagonale allerdings in Kauf nehmen: Im Gegensatz zu den kleinen G3- Brüdern sind beim 83-Zöller keine Mikrolinsen verbaut, die die Helligkeit noch einmal steigern.

Inklusive Anschlüssen ist der 83-Zöller gerade mal 2,8 Zentimeter dick. Damit eignet sich die flache Flunder wunderbar für die Montage an der Wand. Das ist von LG auch so gedacht, nicht umsonst steht das „G“ in der Produktbezeichnung für „Gallery Design“. An der Wand befestigt erinnert der Flachmann dann auch eher an ein Gemälde als an einen Fernseher, speziell wenn man das Display mit einem Motiv aus der „Kunstgalerie“ verschönert. Eine Wandhalterung ist glücklicherweise bereits in die Geräterückseite integriert. Ergebnis: Der Apparat liegt nahezu lückenlos auf der Wand auf. Schrauben, Dübel und die Halteplatte werden mitgeliefert, im Gegensatz zum klassischen LG-Standfuß aus Aluminium. Diesen muss man separat für rund 200 Euro erwerben. Der OLED83G39LA ist vorzüglich verarbeitet, den Rahmen ziert eine schlanke Metallblende. Käufer des TV-Monstrums können den nächsten 5 Jahren entspannt entgegen blicken: So lange gewährt LG Garantie auf das Panel.

Die Magic Remote liegt perfekt in der Hand, eignet sich als Mauszeiger und verfügt über ein praktisches Scrollrädchen. Zum Aufrufen von Streamingdiensten sind Direktwahltasten vorhanden, ebenso eine Mikrofontaste, um den Sprachassistent zu nutzen.

LG stellt Cloud-Games über NVIDIA GeForce Now nun auch in 4K-Auflösung mit 3.840 x 2.160 Pixeln zur Verfügung. Darüber hinaus wurde in mehr als 60 Ländern der Cloud-Gaming-Dienst Boosteroid eingeführt. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Koreaner Blacknut und Utomik in ihre Flat-TVs integriert.

Mit der Game Quick Card auf webOS 23 haben Spieler nun direkt vom Startbildschirm ihres LG-Fernsehers aus Zugang zu Diensten wie GeForce Now, Utomik, Blacknut, dem neu eingeführten Boosteroid sowie Twitch und YouTube. Besitzer von LG-TVs des Modelljahres 2023 können GeForce Now nun in 4K-Auflösung mit 60 fps nutzen – ganz ohne zusätzliche Downloads, Installationen oder Gaming-Hardware wie Spielekonsole oder Gaming-PC. Lediglich ein Bluetooth-Controller oder Maus und Tastatur werden benötigt. GeForce Now ist bereits in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) mit 60 fps auf LG-Flachmännern der Modelljahre 2020 bis 2022 mit webOS-Versionen 5.0 oder höher verfügbar. Nun können Gamer Titel wie „Cyberpunk 2077“, „No Man’s Sky“, „Warhammer 40.000: Darktide“ und viele mehr auch in 4K-Auflösung spielen.

Paradies für Gamer: NVIDIA GeForce Now hält für Spieler seine Cloud-Games jetzt auch mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten und 60 Vollbildern bereit.

Ausstattung & Bedienung
Was LG derzeit an Technik und Ausstattung im Regal hat, ist im 83G39LA verbaut. Alles andere wäre eines Spitzen-OLEDs auch nicht würdig. Wie bei sämtlichen LG-Fernsehern des Jahrgangs 2023 fungiert WebOS 23 als Betriebssystem. Die Kacheln sind wie bei der Vorgängerversion übersichtlich und optisch ansprechend angeordnet. Eine lange Eingewöhnungszeit ist nicht erforderlich. Nach einem Druck auf das Zahnrädchen-Symbol der Fernbedienung erscheint auf der linken Bildschirmhälfte eine hilfreiche Menü-Ansicht mit kleinen Kacheln, um unter anderem direkt zu Bild- und Tonmodi, zur Schlummerfunktion, zum augenschonenden Modus, zum Spiele-Optimierer oder zur Multi-View-Ansicht zu gelangen. Dieser Modus erlaubt es, zwei unterschiedliche Quellen wie Live-TV, YouTube, Smartphone-Oberfläche oder Webcam nebeneinander oder als Bild-in-Bild-Darstellung zu zeigen.

WebOS 23 charakterisiert sich durch zahlreiche Personalisierungs-Optionen. So kann jedes Familienmitglied ein eigenes Benutzerkonto anlegen. Praktisch, denn die Geschmäcker sind in der Regel sehr verschieden. Neu sind in diesem Jahr die auf der Startseite abgelegten Karten „Home-Office“, „Spiel“, „Musik“, „Startseiten-Hub“ und „Sport“ – welche und in welcher Reihenfolge zu sehen sein sollen, entscheidet der Zuschauer selbst. Als wahrscheinlich einer der größten PC-Monitore der Welt eignet sich der 83-Zöller im Zusammenspiel mit der Anwendung „Home-Office“ dazu, auch aus der Ferne auf den eigenen Rechner zuzugreifen. PC und Maus lassen sich anschließen, schon kann man in Windows 365, in diversen Google-Diensten oder per Azure Virtual Desktop arbeiten. Die „Musik“-Kachel bündelt Online-Musikdienste wie Spotify, YouTube Music, Amazon Music, Deezer oder Tidal, zudem kann man Musik per Smartphone oder von USB-Sticks abspielen.

Die Bedienung erfolgt intuitiv und bequem über die schwarze Magic Remote mit Scrollrädchen und Mauszeiger. Kompatibel ist der Flachmann mit Amazon Alexa und Google Assistant. Der Sprachassistent lässt sich über die Fernbedienung starten, wer will, kann den 83-Zöller dank eines integrierten Mikrofons aber auch direkt mit „Hi, LG“ ansprechen, um Bedienbefehle zu starten oder Informationen aus dem Internet abzufragen. Durch einen Druck auf die Mikrofontaste erhält man bei Bedarf Schlüsselbegriff-Empfehlungen, die auf dem Verlauf der eigenen Spracherkennung basieren. Mittlerweile fast schon Klassiker sind der „Sport-Alarm“, die „Kunstgalerie“ mit echten Hinguckern und stylischen Bilderrahmen zur Verschönerung des XXL-Displays sowie der leistungsstarke Mediaplayer mit 360-Grad-Funktion.

Volle Auswahl: Twin-Tuner für DVB-T2, Satellit und Kabel sowie vier HDMI-Ports des Typs 2.1 – der LG OLED83G39LA lässt keine Wünsche offen.

Starker Auftritt: Im „Filmmaker“-Modus begeistert der LG-OLED im SDR-Farbraum ab Werk mit einer exakten Farbreproduktion.

Höchstform: Auch im DCI-P3-Spektrum liefert der 83-Zöller souverän ab. Er reizt das Farbsegel vollständig aus und trifft die Messpunkte ohne manuellen Feinschliff.

WebOS 23: Schwarzer Hintergrund und farbige Symbole – die LG-Benutzeroberfläche wirkt frisch, modern und nicht überladen, der Bedienkomfort ist hoch.

Das Büro in ganz Groß: LG erlaubt auf dem Riesen-Fernseher die Arbeit per Remote-PC mit Programmen wie Windows 365 und Azure Virtual Desktop.

Alles im Blick: Im „Startseiten-Hub“ listet der 83-Zöller alle Geräte auf, die per Kabel oder über WLAN mit dem Flachbildfernseher verbunden sind.

Natürlich bereitet es viel Freude, den OLED83G39LA über die hervorragende Magic-Remote-Fernbedienung zu steuern. Wer aber ohnehin immer sein Smartphone oder einen Tablet-PC in der Hand hält, der kann auch zur kostenlosen App „LG TV Plus“ greifen. Diese ist für mobile Geräte mit den Betriebssystemen Android und iOS erhältlich. Direkt nach dem Start bietet die Anwendung eine vollwertige Fernbedienung. Mit dieser kann man Sender und Lautstärke ändern und über ein virtuelles Ziffernfeld blitzschnell das gewünschte TV-Programm aufrufen. Alternativ steht ein kreisrunder Button zur Verfügung, über den man auf dem Flat-TV navigiert, beispielsweise von App zu App springt und die gewünschte Applikation durch einen Fingertipp auf die „OK“-Taste aufruft. TV-Aufnahmen lassen sich starten, pausieren und mittels Spulfunktion durchsuchen. Darüber hinaus findet man in der App die bekannten farbigen Bedienfelder in Rot, Grün, Gelb und Blau. Die blaue Taste ermöglicht beispielsweise bei vielen öffentlich-rechtlichen Sendern das Starten einer bereits laufenden Sendung von Beginn an. „LG TV Plus“ ist sehr übersichtlich strukturiert und gestattet eine intuitive Bedienung ohne lange Eingewöhnungszeit, alles ist hier selbsterklärend.

Das Thema Multimedia-Streaming spielt ebenfalls eine Rolle. Mittels Finger durchsucht man die drei Ordner „Foto“, „Video“ und „Musik“ – auf diesem Weg landet wirklich jede Datei aus den drei genannten Rubriken, die auf dem Smartphone schlummert, auf dem Flachmann. In einer kachelartigen Vorschau kann man die einzelnen Dateien blitzschnell durchsuchen.

Wer Apps etwa zum Videostreaming liebt, dürfte sich über die „TV App-Liste“ freuen. Hier sind die wichtigsten Apps inklusive farbigem Symbol abgebildet. Ein Fingertipp genügt, und schon starten Netflix, Joyn, Rakuten TV, RTL+, Apple TV+ und Co. Hilfreiche Funktionen verbergen sich auch hinter dem „TV-Menü“. Hier kann man unter anderem die Spracherkennung für TV-Befehle aufrufen, die App-Liste starten und sich eine Kanalliste anzeigen lassen. Außerdem hat man Zugriff auf alle relevanten TV-Einstellungen und die TV-Eingänge. Darüber hinaus erteilt man die Bildschirmfreigabe, um die Oberfläche des Smartphones oder des Tablet-PCs auf den LG-Fernseher zu spiegeln. „LG TV Plus“ ist nach vielen Jahren sehr ausgereift und funktioniert tadellos.

Steuern und streamen: Über „LG TV Plus“ hat man den 83-Zöller voll im Griff und überträgt Fotos, Videos und Musik kabellos auf das TV-Display.

Apps und Zusatzfeatures: Alle wichtigen Streaming-Portale startet man bequem per Finger, zudem bietet die App Spracherkennung, Kanalliste und TV-Einstellungen.

Die App-Auswahl im Bereich Streaming fällt sehr üppig aus. Neben Disney+, Rakuten TV, Netflix, Amazon Prime Video, LG Channels, Apple TV+, WOW, Joyn und RTL+ hat LG in diesem Jahr erstmals auch die „HD+“-App integriert. Der eigene Streaming-Dienst LG Channels wartet seit wenigen Tagen mit einer optisch aufgefrischten Oberfläche auf. Zum Streamen von Fotos, Musik und Videos per Mobilgerät unterstützt der 83-Zöller neben AirPlay 2 auch Chromecast, Miracast und Bluetooth. Zudem eignet sich die Gratis-App „LG TV Plus“ (hierzu mehr im entsprechenden Kasten) dafür.

Das Arbeitstempo des G39LA ist sehr hoch. Für ausreichend Rechenleistung sorgt der Alpha9 4K AI-Prozessor der 6. Generation mit „AI Noise Reduction“ und „AI Super Resolution“, um das Bildrauschen in Aufnahmen auf der Grundlage des jeweiligen Genres zu reduzieren. Mit Hilfe von Deep-Learning-Algorithmen werden Gesichter
und Objekte optimiert, unter anderem sollen sie mehrdimensionaler aussehen. „OLED Dynamic Tone Mapping Pro“ betont den Kontrast in Bereichen mit geringer Kontrastabstufung, hellt Szenen mit mittleren Tönen auf und versieht Passagen mit hoher Abstufung mit ausdrucksstärkeren Details. Der „HDR Expression Enhancer“ wiederum wendet individuelle Farbton-Mapping-Kurven auf Objekte an, die im Fokus des menschlichen Auges stehen. Diesen spendiert LG mehr Schärfe und Ausdruck. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz arbeitet auch der „Personalisierte Bild-Assistent“ (siehe Kasten).

TV-Bilder holt der G39LA jeweils per Twin-Tuner via Kabel, Satellit und DVB-T2 auf den Bildschirm. Flexible TV-Aufnahmen auf USB-Festplatte sind ebenso möglich wie zeitversetztes Fernsehen (TimeShift). Gut für Gamer: Alle vier HDMI-Anschlüsse unterstützen den Standard 2.1 mit Auto Low Latency Mode (ALLM), Variable Refresh Rate (VRR) und 4K-Wiedergabe mit 120 Hertz. Der Fernseher ist zudem kompatibel mit G-Sync von Nvidia und FreeSync von AMD-Grafikkarten. Auch HGiG beherrscht der Apparat. Über den „Spiele-Optimierer“ hat man unkompliziert Zugriff auf die besten Game-Settings.

Bildqualität
Ein paar Sekunden genügen, um zu erkennen, dass der G39LA über ein OLED-Panel verfügt. Diese Leuchtkraft, diese Blickwinkelstabilität, dieses brutal satte Schwarz, diese Plastizität – man merkt einfach, dass hier ein Flachmann mit selbstleuchtenden Pixeln werkelt. Beeindruckend, wie satt und rein die Farben des 83-Zöllers dargestellt werden. Die Übergänge sind super fein und frei von jeglichen Abstufungen. Dies merkt man speziell bei großen Flächen wie einem blauen Himmel oder einem Sonnenuntergang. Super soft wechseln einzelne Farbtöne. Die Blaustufen im Himmel oder die Rottöne der untergehenden Sonne sind unglaublich vielfältig. Im „Filmmaker“-Modus erzielt der Koreaner das realistischste Ergebnis mit eher gedrosselter Schärfe und reduzierter farblicher Power, während er im „Lebhaft“-Setting optimale Voraussetzungen für helle Wohnzimmer mitbringt. Klar, jetzt übertreibt er es farblich gerne mal, die Schärfe hat den Look eines Diamanten, und die Raumtiefe ist gnadenlos. „Standard“ ist ein guter Kompromiss zwischen den beiden Extremen.

Wie sieht Ihr bevorzugtes TV-Bild aus? Knackig scharf, farblich knallig, enorm plastisch oder lieber weich gezeichnet, zurückhaltend und mit dezenter Schärfe? Selbstexperimente können Sie sich mit dem 83G39LA sparen. Denn der OLED hat einen „Personalisierten Bild-Assistent“ an Bord, der es dem Zuschauer ermöglicht, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und Deep-Learning-Technologie durch die Analyse verschiedener Bildqualitäts-Attribute wie Helligkeit, Farbe und Kontrast ein Setup zu finden, das den eigenen optischen Vorlieben am ehesten entspricht.

In acht Durchgängen kann sich der Zuschauer für bis zu zwei Motive aus jeweils sechs Vorlagen entscheiden, die ihm am besten gefallen. Dabei handelt es sich nie um sechs identische Motive. Diese entstammen zwar demselben Genre und zeigen beispielsweise Blumen oder Landschaften. Allerdings unterscheiden sich die Motive hinsichtlich diverser Bildparameter. Dadurch ergeben sich zig Millionen Möglichkeiten. Der LG analysiert die Auswahl und findet den vermeintlich besten Kompromiss. Dieser steht Ihnen ab sofort als eigener Bildmodus zur Auswahl bereit.

KI hilft weiter: Dank Künstlicher Intelligenz findet der LG schnell heraus, welche Bildparameter den eigenen Vorstellungen am ehesten entsprechen.

Geschmacksache: Scharf, knallig oder lieber zurückhaltend? Nach acht Runden kennt der 83-Zöller die bildlichen Vorlieben seiner Zuschauer.

Die Skaliereigenschaften des OLED sind fantastisch, wie wir bei den HD-Dokus „Deutschland von oben“ sowie „Berlin und Brandenburg von oben“ feststellen. Allerdings bedarf es ob der enormen Bildschirmdiagonalen von deutlich mehr als 2 Metern eines stattlichen Sitzabstands, um auch HD-Material in ansprechender Qualität genießen zu dürfen. SD-Sender sollte man sich nicht zumuten, sondern entsprechende HD-Abos für die Privatsender abschließen oder die „HD+“-App ein halbes Jahr kostenlos ausprobieren. Auf dem XXL-Bildschirm stechen kleinste Bildfehler, Artefaktebildung und Bildrauschen unmittelbar ins Auge. Wie weit man vom OLED-Panel entfernt sitzt, hat auf die Schwarzdarstellung keinen Einfluss. Die beherrscht der TV-Riese in Perfektion. Es hat den Anschein, als hätte jemand einen Eimer Teer über das Display gekippt, Aufhellungen rings um weiße Bildinhalte muss man mit der Lupe suchen, egal aus welchem Blickwinkel.

Das Evo-Panel in Kombination mit dem „Brightness Booster“ sorgt im „Filmmaker“-Setting für bis zu 785 Candela, im „Lebhaft“- und „Standard“-Modus sind jeweils etwas mehr als 800 Candela drin. 330 Candela sind es im „Filmmaker“-Setting bei einem Weißanteil von 50 Prozent, ist der komplette Bildschirm in Weiß getaucht, rauscht die Leuchtkraft auf magere 140 Candela in den Keller. Super Schwarz, ordentliche Helligkeit, daraus ergibt sich mit einem Wert von 8.500:1 wenig überraschend ein vorzüglicher ANSI-Kontrast. Im Hobbykeller ersetzt der TV-Bolide damit mühelos Beamer und Leinwand. Filmbalken sind gnadenlos dunkel, Zuschauer genießen auch von seitlichen Sitzplätzen aus ein hervorragendes Bild, und das 100-Hertz-Panel punktet mit butterweicher Bewegungsdarstellung. Noch ein Lob verdient die Entspiegelung des Bildschirms.

Damit es optisch dynamisch und kontrastreich zugeht, unterstützt der Flachmann die HDR-Formate HLG, HDR10 und Dolby Vision, aber kein HDR10+. Die beliebte Netflix-Reihe „Formula 1: Drive to Survive“ begeistert mit spektakulären Rennszenen. Ein Genuss, wenn das schwarze Gummi eines Reifens in der Sonne glitzert, das Hersteller-Logo gestochen scharf herausgearbeitet wird und ein Blick auf die Reifenfläche zeigt, wann der nächste Boxenstopp fällig wird.

Tonqualität
60 Watt, 4.2 Kanäle und Dolby Atmos – das sind die wichtigsten Kennzeichen des Soundsystems. Bei Bedarf erzeugt der LG virtuellen 9.1.2-Klang. Die klangliche Fülle überzeugt, der Flachmann spielt unangestrengt und luftig, bei Sprache muss man sich nicht bemühen, um diese perfekt zu verstehen. Das Bassfundament ist bestenfalls solide. Dafür bereitet es durchaus Freude, Musik auch mal lauter aufzudrehen. Der G39LA bleibt lange pegelfest und verzerrt nicht.

Der Testbericht LG OLED83G39LA (Gesamtwertung: 91, Preis/UVP: 5.300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2023 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

91 Sehr gut

LGs bester 4K-Fernseher als 83-Zöller: Diese Kombination garantiert höchsten Heimkino-Genuss mit einem hellen, leuchtstarken und dynamischen Bild. Dazu gesellen sich sattes Schwarz, super Ausstattung, hoher Bedienkomfort und ein ordentlicher Ton. Mehr geht kaum.

Jochen Wieloch

Kommentarfunktion deaktiviert.