Denon Home 350 (Test)

0

„Home“ statt „Heos“ nennt Denon seine neuen Smart-Lautsprecher, die aus den AVReceivern der Japaner bekannte HEOS-Technik für Streaming und Multiroom steckt aber weiterhin in den kompakten Drahtlos-Boxen. Der Home 350 ist das größte und mit 700 Euro teuerste Modell im Trio – neben dem Home 250 (Test in 6-2020) und dem Mono-Mini-Speaker Home 150. Im Vergleich zum Home 250 fällt das Gehäuse des 350ers mit seinen 38 x 22,5 x 18 Zentimetern um einiges größer aus. Auch bei den Treibern hat Denon von 5 auf 6 aufgerüstet, die je von einer Class-D-Endstufe angesteuert werden. Zwei 6,5-Zoll-Tieftöner und eine Kombination aus einem 2-Zoll-Mitteltöner-Paar sowie zwei Hochtönern sollen für satten Stereo-Sound sorgen. Die gesamte Elektronik sitzt in einem stabilen, zu den Seiten hin abgerundeten Korpus, der mit 6,2 Kilo schwerer ausfällt, als es das elegante Design vermuten lässt. Erhältlich ist der Home 350 in Schwarz und Weiß. Auf der glänzenden Oberseite verstecken sich die unsichtbaren Steuertasten.

Mit seinen „Home“ getauften Smartspeakern setzt Denon konsequent auf die hauseigene HEOS-Technik. Wer bereits HEOS Built-in-Geräte wie Denon- oder Marantz- AV-Receiver, Soundbars oder Soundsysteme verwendet, kann die Denon-Home-Lautsprecher zu bereits bestehenden Multiroom-Gruppen hinzufügen. Zwei als Stereopaar gekoppelte Home-Speaker können drahtlos mit einem Denon DSW-1H Subwoofer verbunden werden. Dank einer durchdachten HEOS-App ist das kein Hexenwerk. Als Einsteigergerät fungiert der Mono- Lautsprecher Denon Home 150 für 250 Euro, der einen 3,5-Zoll-Tieftöner und einen 1-Zoll-Hochtöner in einem kompakten Hochkant-Gehäuse vereint. Der Home 250 bietet dank Hochtöner- und Tieftönerpaar Stereosound, der beim hier getesteten Home 350 noch etwas voller klingt. Zudem hat der 350 doppelt so viele Schnellwahltasten wie die kleineren Brüder. Die verbauten Mikrofone sind übrigens noch nicht in Betrieb, doch im Laufe des Jahres soll das Home- System per Software-Update kompatibel mit gängigen Sprachassistenten wie Amazon Alexa und Google Assistant gemacht werden.

Dank Annäherungssensor leuchten diese erst auf, wenn man sich der LED mit der Hand nähert. Neben Laut, Leise und Play/Stopp gibt es 6 Schnellwahlknöpfe, die man beliebig belegen kann, etwa mit einem Radio sender von Tune In oder einem Streaming-Dienst; zur Auswahl stehen Spotify, Amazon Music, Deezer, Napster, Soundcloud und Tidal, die sich alle über die Heos-App steuern lassen. Besagte App ermöglicht zudem die Zuspielung von Musik über das Handy, von USB oder einem Server; unterstützt werden auch die Hi-Res-Formate ALAC, FLAC und WAV mit bis zu 192 kHz / 24 Bit sowie DSD mit 2.8 MHz und 5.6 MHz. Ins Netzwerk verzweigt der Home 350 über LAN und WLAN. Drahtlos kann der Smart-Box auch via AirPlay 2 und Bluetooth zugespielt werden. Analog geht es über 3,5-mm-Klinke in den Lautsprecher. Die kostenlose Heos-App für iOS und Android ist für die Steuerung und Einrichtung des Geräts unabdingbar, eine klassische Fernbedienung gibt es nicht. Zu den Sonderfunktionen der App zählen eine Stromspar-Option, ein Equalizer, die manuelle Netzwerk-Konfi guration sowie das Einstellen der Helligkeit von Status-LED und Touchscreen.

Auf der Rückseite befi nden sich neben der Buchse für die Stromzufuhr ein Klinken-Eingang, ein USB-Port und Ethernet. Tasten gibt es zur Verbindung mit der HEOSApp (Connect) und für das Bluetooth-Pairing.

Tonqualität

Im Hörtest waren dem Klangquader erstaunlich saubere und druckvolle Bässe zu entlocken; nur im Tiefbass musste der Home 350 durch seine Größe bedingt kapitulieren – aber das müssen praktisch alle Smartspeaker. Ausgesprochen überzeugend agierten die Mitten, die dank natürlicher Klangfarben und Volumen Sängern viel Körper und Authentizität mitgaben. Nach oben rundeten feinaufl ösende, nicht zu spitze Höhen das Tonspektrum ab. Die neutrale und klare Spielweise machte den Home 350 für jede Art von Musik zum geeigneten Spielpartner. Sogar bei Orchestermusik wurden einzelne Instrumente sauber aufgedröselt und nicht etwa verschliffen bzw. verschluckt. Einschränkungen muss man allerdings bei der Räumlichkeit hinnehmen, eine breite Klangbühne wie mit zwei separaten Boxen darf man hier nicht erwarten.

Der Testbericht Denon Home 350 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

 

AV-Fazit

sehr gut

Denons größter Wireless-Lautsprecher Home 350 klingt klasse, sieht elegant aus und offeriert dank HEOS-App zahlreiche Musikdienste sowie Streaming- und Multiroom-Optionen.
Andreas Oswald

Antworten