B&W Zeppelin Wireless (Test)

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Spätestens beim Auspacken erklärt sich der Name, den Bowers & Wilkins ihrem kabellosen 700 Euro teuren Lautsprecher verpasst haben: Mit einer Breite von stolzen 66 Zentimetern und etwas mehr als sechs Kilo Gewicht erinnert der „Zeppelin Wireless“ in der Tat an ein stattliches Luftschiff. Doch nicht nur die elegante Erscheinung des schwarzen Lautsprechers macht einiges her, auch akustisch weiß er zu überzeugen.

Wuchtiger Auftritt

Das ‚Wireless‘ im Namen gibt die Richtung vor: Der neue „Zeppelin“ empfängt vorzugsweise Streaming-Musik vom Smartphone oder Tablet. Wer es lieber kabelgebunden mag, greift auf den Klinkeneingang an der Geräterückseite zurück. Weitere Anschlussmöglichkeiten bietet der Speaker nicht, daher muss man auch auf eine Zuspielung via USB-Stick verzichten. Seinen Strom holt sich der „Zeppelin“ aus der Steckdose, das mitgelieferte Kabel fällt mit zwei Metern in der Regel lang genug aus. Für den mobilen Einsatz ist das Gerät aufgrund fehlender Batterie-Option aber nicht geeignet. Dafür gelingt die Verbindung mit dem Musiklieferanten sehr simpel: Nach einem kurzen Pairing stand unser Mobiltelefon in Kontakt mit dem Speaker.

Dieser empfängt Musik über Bluetooth, Spotify Connect und Apple AirPlay; für eine hochwertige Wiedergabe wird der Codec aptX unterstützt. Da der Lautsprecher selbst auf einstellbare Klangprogramme verzichtet, müssen Feineinstellungen am Quellgerät vorgenommen werden. Lediglich die Lautstärke kann über zwei Tasten gesteuert werden. Für den Ton sorgen zwei 25-mm-Hochtöner mit doppellagiger Kalotte, zwei 90-mm-FST-Mitteltöner sowie ein 150-mm- Tieftöner. Über den Betriebszustand informiert eine kleine Leuchte nahe des „Bowers & Wilkins“-Schriftzuges, auf einen Netztrennschalter wurde verzichtet.

Im Hörtest spielen wir via Spotify Adeles „Hello“. Der „Zeppelin“ bringt den gefühlvollen Song differenziert und ausdrucksstark zur Geltung. Die charismatische Stimme der Sängerin hebt sich angenehm ab, steht im Raum und sorgt für viel Atmosphäre. Als Nächstes steht „Beat it“ von Michael Jackson auf dem Spielplan. Hier bringt das Luftschiff die Gitarren-Parts kräftig und akkurat rüber, vergisst darüber aber nicht, Jacksons Gesang authentisch abzubilden.

Auch ein Anheben der Lautstärke am Gerät verzerrt die saubere Auflösung nicht. Die Beschallung von kleinen und auch großen Räumen ist mit dem insgesamt 150 Watt starken „Zeppelin“ kein Problem. Intern rechnet der B&W-Speaker eingehende Signale auf 192 Khz / 24 Bit hoch. Weitere Musikstücke von Rush, Florence and the Machine sowie Chvrches bestätigen: Der „Zeppelin“ gibt Musik akkurat, unangestrengt und dynamisch wieder – offenbart aber auch mögliche Schwächen von Aufnahmen. So ließ das Luftschiff bei einem via YouTube zugespielten Live-Auftritt von AC/DC an einigen Stellen leichtes Rauschen oder Knistern durchhören.

Grenzen zeigen dem spielfreudigen Luftschiff primär Stücke mit kräftigem Bass auf: Tiefe Frequenzen, etwa bei druckvollem Hip Hop, verlieren unten herum an Intensität. Um sein Potenzial voll zu entfalten, sollte der „Zeppelin“ möglichst frei und auf den Hörer zugerichtet positioniert werden, ansonsten gehen aufgrund der nach vorn gerichteten Chassis akustische Feinheiten verloren. sg

Zeppelin_Wireless-front

Zeppelin-Wireless_Wertung

Der Testbericht B&W Zeppelin Wireless (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

sehr gut

Teuer, aber richtig gut: Der wuchtige Bluetooth-Speaker spielt detailliert und dynamisch auf, braucht dafür jedoch etwas Platz. Ist der vorhanden, hat man viel Freude mit dem „Zeppelin“.

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