Vertere präsentiert Highend-Phono-Vorstufe CALON

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Touraj Moghaddam, Gründer der britischen Analogmarke Vertere, hat seinen ersten Highend-Phono-Vorverstärker in Doppel-Mono-Aufbau präsentiert. Moghaddam hat das neue Referenz-Gerät als Antwort auf die großen Qualitätssprünge entwickelt, die seine Produkte in den vergangenen Jahren vollzogen haben, insbesondere mit dem Tonabnehmer XtraX sowie den Tonarmmodellen Reference und SG-II PTA HB.

Solide entwickelte Schaltungen und Stromversorgungen ermöglichen durchaus gute, aber keine außergewöhnliche Klangqualität. Die Phono-Vorstufe CALON setzt da an, wo die meisten Produkte an ihre Grenzen stoßen, mit einer geradezu erstaunlichen Transparenz und Dynamik. Die CALON besticht nicht nur in den üblichen Hifi-Disziplinen, sondern lässt den Zuhörer tiefer in die Emotionen und die Kraft der Musik eintauchen.

Das Gehäuse der CALON ist aus austenitischem Stahl gefertigt und bietet somit eine sehr effiziente Abschirmung ohne Wirbelströme und Hysterese-Effekte, wie sie bei Eisen oder Edelstahl auftreten können. Die Bedienelemente sind aus hochglanzpoliertem Edelstahl gefertigt.

Jeder Teil der Schaltung wurde auf höchste Klangqualität hin optimiert, darunter auch die kritische Gainschaltung, die erstaunliche Transparenz, Detailreichtum und Dynamik bietet.

Das Signal wird zunächst über eine wählbare Gainstufe (Standardeinstellung +10 dB, zusätzlich +10 dB, zusätzlich +20 dB) verstärkt. Erst danach durchläuft es die RIAA-Entzerrung, im Hochton passiv und im Tiefton aktiv, was die beste Lösung darstellt. Danach folgt eine weitere wählbare Gainstufe (0 dB, +2 dB, +4 dB, +6 dB, +8 dB), über die das Signal an die Cinchausgänge bzw. an die Ausgangsstufe für die symmetrischen Ausgänge geleitet wird. Beide Ausgänge sind aktiv (außer bei Stummschaltung), es sollte jedoch immer nur einer verwendet werden.

Die CALON besitzt einen schaltbaren Subsonic-Filter, um einer unnötigen Belastung durch Signalanteile unterhalb der Hörschwelle vorzubeugen, die manche Plattenspieler, Tonarme oder Tonabnehmer in zu hohem Maß erzeugen. Es handelt sich dabei um eine Linear-Phase-Schaltung mit praktisch keinerlei Einfluss auf den Bereich oberhalb von 20 Hz. Das Ausgangssignal der CALON kann invertiert werden (180°), um die bei manchen Aufnahmen falsche absolute Phase zu korrigieren, falls es nötig sein sollte.

Dank umfassender Einstellmöglichkeiten ist die CALON mit den meisten erhältlichen Moving-Magnet- und Moving-Coil-Tonabnehmern kompatibel. Über die vorderseitigen Bedienelemente lassen sich neun Eingangsimpedanzen und neun Kapazitäten sowie 15 Gainwerte auswählen. So kann beispielsweise ein etwas zu spitz klingender MC-Tonabnehmer mit mehr Kapazität gezähmt werden, ohne dass man die Eingangsimpedanz ändern müsste. Letzteres führt häufig dazu, dass die Wiedergabe etwas „behäbig“ und die Dramatik der Performance reduziert wird. Dagegen erhält eine höhere Kapazität bei gleicher Eingangsimpedanz die Lebendigkeit der Wiedergabe.

Der Netzschalter bietet drei praktische Optionen: ausgeschaltet; eingeschaltet, aber stummgeschaltet; und eingeschaltet.

Die CALON schöpft das ganze Potenzial jedes hochwertigen Plattenspielers aus, mit maximaler Dynamik, exzellenter Auflösung und höchstem Detailreichtum.

Audioschaltungen
Die Audioschaltungen und ihre Stromversorgungen befinden sich in einer idealen Dual-Mono-Konfiguration auf zwei identischen vierlagigen vergoldeten Platinen. Die vier Lagen ermöglichen ein perfektes Massekonzept über die Masse- und Stromimpedanzen, wodurch sowohl der Signalfluss als auch die Masse optimiert werden. Die Bauteile sind teils durchkontaktiert, teils SMD-Bauteile – je nachdem, was sich für die jeweilige Anwendung besser eignet. Lasergetrimmte ICs gewährleisten bei verschiedenen Pegeln und Temperaturen eine gleichbleibende statische und dynamische Performance.

Moghaddam legte besonderes Augenmerk auf die Schaltungsoptimierung. Höchste Performance und Neutralität über die Bauteilauswahl zu gewährleisten bedarf eines umfassenden Zugriffs auf verschiedenste Bauteile und eines immensen Zeitaufwands. Es ist vergleichsweise einfach, immer nur die teuersten Bauteile zu verwenden, allerdings führt das meistens dazu, dass der anvisierte Stückpreis nicht eingehalten werden kann oder dass die resultierende Performance nicht ganz der Vorstellung entspricht. Moghaddam besitzt sowohl die Erfahrung als auch die Kompetenz, eine gute Balance zwischen Stromversorgung, Primärschaltung und Bauteilauswahl zu erzielen – und damit eine präzise, musikalische und lebendige Wiedergabe.

Die beiden Audio-Platinen sind einzeln mit austenitischem Edelstahl abgeschirmt. Diese Abschirmung sowie die Wahl hochwertiger Bauteile und speziellen Lötzinns sorgen für ein langfristig gleichbleibende Wiedergabequalität.

Die CALON beherbergt zwei Ringkerntransformatoren: einen zur Versorgung der Audioboards und einen zur Versorgung des Logik- und Relaisboards, in beiden Fällen mit Wechselstrom, damit Gleichrichtung, Speicherung und Regelung so nah wie möglich an den erforderlichen Schaltungen liegen. Eine Schirmung aus Eisen schützt die Schaltungen vor den beiden Transformatoren, um den Rauschabstand nicht zu verringern.

Überlegungen zu symmetrischen Verbindungen
Unter Hifi-Liebhabern herrscht die Meinung vor, dass symmetrische Verbindungen gut und unsymmetrische weniger gut sind. Um diese These zu untermauern, wird oft die Studiotechnik angeführt, wo hauptsächlich symmetrische Verbindungen zum Einsatz kommen. Im Profibereich werden sehr lange Kabel verwendet, was tatsächlich zu mehr Gleichtaktstörungen führen kann; hier sind symmetrische Verbindungen von Vorteil, da sie solche Störungen unterdrücken. Symmetrische Verbindungen sind außerdem nötig, um Mikrofone mit Phantomspeisung anzuschließen.

Kurze symmetrische Verbindungen haben jedoch so gut wie keinen Vorteil. Zudem ist es praktisch unmöglich, einen herkömmlichen analogen Vorverstärker vollständig symmetrisch aufzubauen, da es keine symmetrischen Lautstärkeregler gibt. Die erforderliche Kanal- und Phasengleichheit wäre jenseits der Toleranzen eines Lautstärkepotentiometers.

Symmetrische Phono-Verbindungen machen das Ganze noch komplizierter, da der Ausgang eines Tonabnehmers zwar potenzialfrei ist, sich aber nicht symmetrisch auf Erde/Masse bezieht. Getrennte Plus- und Minus-Verbindungen für links und rechts sowie ein separates Erdungskabel zurück zum Phono-Vorverstärker sind Voraussetzung für eine optimale Performance, aber die Verwendung von XLR-Anschlüssen am Kabel allein stellt noch keine symmetrische Verbindung her.

Preise und Verfügbarkeit
18.998 Euro (UVP)
ab Spätsommer verfügbar

 

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