Dem LFE-Kanal erspart der Wi-Q 12 von Velodyne das Anschlusskabel. Doch das Tiefbassmodul hat noch einiges mehr zu bieten.
Eines der lästigsten Dinge bei der Konfiguration eines Heimkinos sind die Verbindungskabel. Sie sollten möglichst unsichtbar verlegt werden, was bei der Anzahl der nötigen Strippen eine echte Herausforderung darstellt. Da ist man für jedes eingesparte Kabel dankbar.
Hier hilft der Velodyne-Subwoofer Wi-Q 12, der eine Drahtlos-Verbindung an Bord hat – und zudem den Sender WiConnect im Karton, der an den Receiver angeschlossen wird und dem Sub die LFE-Signale per Funk übermittelt.
Velodyne verwendet für seine Funkstrecke den Frequenzbereich um 2,4 Gigahertz, der international für diese Zwecke freigegeben ist, aber auch von vielen anderen Geräten genutzt wird. Falls dem Wi-Q 12 ein anderes Gerät dazwischenfunken sollte, kann der Anwender diesem Störer per Kanalwechsel ausweichen. Insgesamt stehen vier Kanäle zur Verfügung. Sowohl am Sub als auch am mitgelieferten Sender WiConnect muss der gleiche Kanal eingestellt werden. In der Praxis erwies sich der Funksender als unproblematisch, die Verbindung gelang auf Anhieb. Auch Aussetzer oder Nebengeräusche traten im Test nicht auf.
Technik
Auch sonst ist der Velodyne-Woofer üppig ausgestattet: So liegt ihm eine Fernbedienung bei, über die sich neben Pegel und Phase auch vier Wiedergabe-Modi auswählen sowie die automatische Einmessung starten lassen. Der Regler für die Trennfrequenz sitzt auf der rückseitigen Anschlussplatte. Die stellt neben Eingängen für Cinch und Lautsprecher-Pegel auch entsprechende Ausgänge zur Verfügung, die sogar mit einem Hochpass-Filter (Trennfrequenz 80 Hertz) versehen sind. Damit wird der Velodyne zum Universalisten, der sich nicht nur im Heimkino wohlfühlt, sondern sich auch problemlos in ein Stereo-System integrieren lässt.
Das 30-Zentimeter-Chassis umbaut Velodyne mit einem knapp 90 Liter großen Gehäuse und stellt ihm zwei in den Boden eingebaute Bassreflexrohre zur Seite. Bei einer solchen Bauweise ist kaum eine Entzerrung zur Anhebung tiefster Frequenzen nötig, entsprechend sind die vorhandenen 225 Watt Verstärkerleistung ausreichend. Die Oberflächen sind mit einer preiswerten Folie bezogen, trotzdem ist der Woofer sauber verarbeitet.
Tonqualität
In den tiefsten Basskeller stößt der Velodyne mit 33,3 Hertz bei minimaler und 42,4 Hertz bei maximaler Tiefpass-Trennfrequenz nicht vor. Mit 105 respektive 106 Dezibel spielt er aber angemessen laut. Die Frequenzgänge zeigen einen zu tiefen Frequenzen hin steilen Abfall, der auf ein aktives Subsonic-Filter hinweist. Ansonsten gibt es keinerlei Auffälligkeiten.
Die Automatik-Einmessung stellte uns leider nicht zufrieden. War sie aktiv, tönte der Wi-Q 12 in unserem Hörraum kraftloser und weniger dynamisch als im nicht eingemessenen Zustand. Dann überzeugt er bei Filmton mit voluminöser, durchsetzungskräftiger Wiedergabe, die einen Film wie „Terminator – Die Erlösung“ zu einem spürbaren Erlebnis macht. Da krachen die Shotgun-Schüsse bei der Abschleppwagenszene nachdrücklich. Auch Rockmusik liegt dem Wi-Q 12, zum Beispiel kommt die Bassdrum bei „Away From the Sun“ von 3 Doors Down wuchtig und ohne großes Nachschwingen. Ist Filigranarbeit gefragt, etwa wenn Omar Hakim mit seiner Truppe „Listen Up“ einspielt, lässt er keineswegs Durchsetzungskraft vermissen, wohl aber eine Prise Präzision. Hier wünscht man sich etwas mehr Griffigkeit und Kontur.
Der Testbericht Velodyne Wi-Q 12 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 1.200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 06-2017 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Wer in seinem Heimkino möglichst wenig Kabel verlegen will, sollte sich den Wi-Q 12 von Velodyne ganz genau anschauen. Vor allem bei Film-Soundtracks sorgt der kompakte Sub für ordentlich Bass. Die Automatik-Einmessung sorgte in unseren Räumen allerdings für keine Verbesserung.