UHD-Blu-ray-Test: Delicatessen

Das alleinstehende Haus am Rande der Stadt wirkt unheimlich und bedrohlich. Im Erdgeschoß gibt es Delikatessen. Die Bewohner interessiert nur eins: Frischfleisch. Sobald das Fleisch knapp wird, tritt ein kannibalisches Gesetz in Kraft. Französische Kult-Komödie, die einen zum Vegetarier macht.

Bild
„Delicatessen“ wurde von Studiocanal unter Beteiligung von Regisseur Jean-Pierre Jeunet in 4K restauriert. Als Basis diente das originale 35mm-Kameranegativ, das für den Look des fotochemisch behandelten 35-mm-Interpositivs der Erstaufführung aufwändig bearbeitet wurde. Der 4K-Transfer im 1,85:1-Format sieht meist gut scharf und detailreich aus, Verschmutzungen sind kein Thema und Grießeln bleibt meist dezent; einige wenige Szenen (meist nebelig und im Freien) rauschen aber heftig. Die erdigen Farben leuchten satt dank HDR, der ausgewogene Kontrast punktet mit tiefem Schwarz.

Ton
Gutes Bild, mieser Sound. Der 2.0-Mix spielt tonal hohl und unnatürlich, zudem schweben bzw. wandern Dialoge – und irgendwie auch der Rest – aufgrund von Phasendrehungen diffus auf der Front umher. Der Einsatz eines Upmixers im AV-Receiver macht die Sache nur schlimmer, dann plärren Stimmen unerträglich aus allen Boxen. Bass gibt es kaum. Der französische 5.1-Ton punktet hingegen mit tonaler Ausgeglichenheit und guter Räumlichkeit.

Extras
Als neues Extra gibt es ein Interview mit den Regisseuren (25:07), das sich auf der 4K- und der beiliegenden 2K-Disc befindet. Auch den bekannten Audiokommentar von Jean-Pierre Jeunet und die Doku „Die Krönung“ (65:28) bergen beide Scheiben. Nur auf der Blu-ray findet sich ein Making-of (13:30), und „Das Archiv von Jean-Pierre Jeunet“ (8:43).

Während das Bild liebevoll in 4K restauriert wurde, ist der deutsche 2.0-Ton eine klangliche Katastrophe.