Yamaha RX-V 675 (Test)

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Yamaha RX-V 675 – AV-Receiver für 600 Euro

Yamaha RX-V 675 - AV-Receiver für 600 €Yamahas neuer AV-Receiver RX-V 675 spielt bestens mit Mobilgeräten zusammen. Zu seinen Highlights zählen der 2,1 Ampere starke USB-Port zum Laden von iPads sowie ein frontseitiger HDMI-MHL-Eingang für hochauflösende Videos vom Smartphone. Bluetooth und WLAN lassen sich mit  optionalen Adaptern für 100 (YWA-10) respektive 80 Euro (YBA-11) nachrüsten.   

Ausstattung & Praxis

Wer nicht immer die volle Power benötigt, kann mit dem Eco-Modus durchaus sparen: Bei 90 Dezibel lautem Rauschen etwa sinkt der Strombedarf von 120 auf 70 Watt. Die Einmess-Automatik soll als Besonderheit die zu verwaschenem Klang führenden Erstreflexionen dämpfen. Beim RX-V 675 erfasst sie die Akustik aber nur an einer Stelle des Raums, weshalb man das Mikrofon exakt positionieren sollte. Bei der manuellen Justage gefallen die umschaltbare Subwoofer-Phase und dass sich der Rauschgenerator nur bei Bedarf aktiviert. Auf diese Weise gelingt das Einpegeln per Testdisc sehr bequem. Wünschenswert wären feinere Schritte als fünf Zentimeter zum Einstellen der Boxenent­fernung. Zur Klangregelung steht ein parametrischer Sieben-Band-Equalizer bereit, der allerdings nicht am Sub wirkt.

Yamaha RX-V 675 - AV-Receiver für 600 € 
  Die vielen Tasten bei kompakten Abmessungen führen
zu teils sehr dichtem Gedränge und winziger
Beschriftung auf der Fernbedienung.
  

Für puristische Hörer sind Yamahas zahlreiche Akustiksimulationsprogramme nicht unbedingt erste Wahl, doch am Kopfhörer klingt der aufgepeppte Filmton allemal besser als der trockene Stereo-Downmix. Der Receiver kann ein zweites Zimmer separat beschallen (Zone 2), doch lassen sich hier wie üblich keine digitalen Eingänge zuweisen. Der USB-/DLNA-Musikplayer spielt MP3-, WMA-, AAC- und FLAC-Dateien ab. Live-Alben erklingen mangels Gapless-Unterstützung mit kurzen Unterbrechungen zwischen den Tracks. Als Internet-Extras gibt es Webradio und den Musikdienst Napster. Die Videoverarbeitung bietet mit Durchleitung von 4K-HDMI-Signalen und guter 4K-Skalierung alles Wesentliche. Ausstattungslücken zeigen sich nur in Form fehlender Bildregler und des maximal in 1080p ausgegebenen Bildschirmmenüs. Pluspunkte verdienen die detaillierten Signalinformationen und das großzügige Display. Die vier Szenenspeicher erlauben den Direktaufruf von AV-Quelle und Hörmodus.

 

Yamaha RX-V 675 - AV-Receiver für 600 € 
  Nette Spielerei: Aufwändige und editierbare Raumakustik-Simulationen
haben bei Yamaha Tradition. 

 

 

Tonqualität

Bei unserer harten Prüfprozedur offenbart der Yamaha ein gewisses Leistungsdefizit, wodurch er Punkte liegen lässt: Statt rund 400 Watt wie die Mitbewerber liefern die sieben Endstufen im Mehrkanalbetrieb nur knapp 300 Watt, was für ein dynamisches und kraftvolles Hörerlebnis dennoch genügt. Krawalligen Filmton wie die Nuklearexplosion im letzten Indiana-Jones-Film gibt der Verstärker druckvoll und dynamisch wieder. Ebenso überzeugt er bei anspruchsvollerem Material wie dem Steely-Dan-Album „Two Against Nature“: Rund, sauber und präzise kommen die Jazz-Rock-Nummern zu Gehör. Die Einmess-Automatik sorgt mit sauberem Abgleich von Pegel und Distanz für einen stimmigen Raumklang. Ihr Equalizer verbessert die klangliche Homogenität der Lautsprecher, wovon besonders Panorama-Effekte in Filmen profitieren und sich gut von den Boxen ablösen. Von den drei Equalizer-Kurven überzeugt „Natürlich“ mit dem ausgewogensten Klang, während „Linear“ etwas zu höhenreich klingt. Bei Stereomusik bevorzugen wir die Wiedergabe ohne Entzerrer, da dieser doch recht beherzt in den Klang eingreift und so im Direkt­vergleich leichte Verfärbungen verursacht. Am reinen Stereoklang gibt es nichts auszusetzen: Unabhängig vom Musikstil spielt der Yamaha sauber und tonal neutral auf. Bei leiser Wiedergabe hilft der „Compressed Music Enhancer“, der sowohl MP3-Lieder als auch unkomprimierte Musik mit etwas mehr Bässen und Höhen würzt.  

Yamaha RX-V 675 - AV-Receiver für 600 €
600 Euro: Mit zahlreichen Tasten sowie dem übergroßen, informativen Display
ist der in Schwarz und Titan erhältliche Yamaha betont technisch gestylt.

 

Yamaha RX-V 675 - AV-Receiver für 600 €
Full House: Der Yamaha bietet besonders viele analoge Audioanschlüsse,
die Zone-2- beziehungsweise Höhenlautsprecher müssen an
dünnen Klemmterminals angeschlossen werden. 

 

 

Fazit

Gegenüber der Konkurrenz verliert der Yamaha Punkte wegen seiner geringeren Siebenkanal-Leistung und der groberen Distanzeinstellung der Boxen. Dafür brilliert er mit sattem Klang, flexiblen Audioreglern und aktueller Ausstattung.    Florian Goisl, Udo Ratai

Yamaha RX-V 675 - AV-Receiver für 600 €

 

Technische Ausstattung und Bewertung 

Yamaha RX-V 675 - AV-Receiver für 600 €

 

 

 

 

 

Der Testbericht Yamaha RX-V 675 (Gesamtwertung: 70, Preis/UVP: 600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2013 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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