In Wohnzimmer dürfte Teufels S 8000 SW ob seiner nicht eben zurückhaltenden Maße selten Einzug halten, mit seinen 140 Litern Volumen würde er zwischen Sofa und Fernseher die Optik vermutlich zu stark dominieren.
In echten Heimkinos jedoch spielt das kaum eine Rolle, dort ist die Performance wichtiger als die Einrichtungskompatiblität. Wenn die Entwickler keine Größenlimits zu beachten haben, müssen sie nicht aus möglichst wenig Volumen möglichst viel Schalldruck quetschen und dabei eventuell klangliche Kompromisse eingehen, sondern können sich auf Klirrarmut, dynamisches Verhalten und praxisgerechte Ausstattung konzentrieren.
Teufel setzt beim S 8000 SW einen 30-Zentimeter-Treiber ein, der in den Gehäuseboden integriert ist. Den nötigen Abstand zur Stellfläche bekommt das Chassis durch vier massive Kegelfüße, die in der Höhe verstellbar sind, um ein Kippeln bei unebenen Böden zu verhindern. Die Bassreflexöffnung – wie bei Teufel üblich als Schlitz ausgeführt – sitzt auf der Rückseite oberhalb des Bedienfeldes.
Dieses wird nur von wenigen Bedienelementen geziert. Eines davon ist der Regler für die Tiefpass-Trennfrequenz. Ein weiteres Filter, diesmal als Hochpass ausgelegt, soll die in manchen Räumen überbordenden Subbass-Pegel zähmen, seine Einsatzfrequenz ist zwischen 20 und 60 Hertz justierbar. Zu guter Letzt hat Teufel dem S 8000 SW einen Schalter spendiert, mit dem sich die Eingangsempfindlichkeit um zehn Dezibel absenken lässt. Die anderen Justage-Optionen, als da wären Phasenumschaltung, Pegel, Aktivierung des THX-Modus (dabei wird das Tiefpassfilter komplett deaktiviert) und Stummschaltung, lassen sich über die mitgelieferte Fernbedienung betätigen.
Mit THX-Segen
Apropos THX: Als einziger Subwoofer im Test kann der Teufel das Lucas‘sche Zertifikat aufweisen, und das sogar in der anspruchsvollsten THX-Ultra2-Ausführung. Das erstaunt, da die Entwickler den für diese Zertifizierung notwendigen Maximalschalldruck mit nur einem 30-Zentimeter-Chassis erreicht haben, üblicherweise sind dafür zwei solcher Chassis oder eine 38er-Variante nötig. Die Kombination aus Treiber und Gehäuse dürfte also besonders effektiv agieren. Angetrieben wird der Sub von einer 500-Watt-Endstufe, die nicht in Schaltverstärker-Technik arbeitet, sondern klassisch-linear in Class AB. Entsprechend voluminös ist der Kühlkörper auf dem rückseitigen Panel. Als einziger Subwoofer im Testfeld bringt der S 8000 SW kein automatisches Einmess-System mit, entsprechend langt es bei der Ausstattung nur für ein „Befriedigend“. Der Anwender muss in Sachen Raumkorrektur auf seinen AV-Receiver vertrauen.
Mäßige Messwerte
Dass Labormessungen nicht immer hundertprozentige Rückschlüsse auf die Klangqualität zulassen, beweist der Teufel: Weder bei den unteren Grenzfrequenzen (30/27 Hertz) noch bei den Maximalpegeln (104/103 Dezibel) ist der S 8000 SW vorne mit dabei – und lässt wertvolle Punkte liegen. Im Hörtest lässt er sich jedoch weder bei Tiefgang noch in der Pegelfestigkeit lumpen, im Gegenteil: Kein anderer Testkandidat schüttelt die Explosionen und Einschläge der Dampfgeysire aus „Ice Age – Jetzt taut‘s“ so dynamisch und zwerchfellerschütternd aus der Membran wie der Teufel.
Und das bleibt auch so, wenn der Lautstärkeregler weit nach rechts gedreht wird. Mit Musik macht der S 8000 SW ebenfalls einen Riesenspaß, er integriert sich bei Michael Ruffs „Speaking in Melodies“ ob seiner lockeren, sauberen Spielweise locker in das restliche Klanggeschehen und unterstützt die Räumlichkeit merklich.
Der Testbericht Teufel S 8000 SW (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 1700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2015 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Wer ausreichend Platz hat, sollte den S 8000 SW in die engere Wahl nehmen, denn er beeindruckt mit sauberer Spielweise und viel Tiefgang. Daran ändern auch nicht optimalem Messwerte und nur „gute“ Gesamtwertung nichts.
Michael Nothnagel
Ein Kommentar
Da freuen sich die Nachbarn