Samsung HW-C 500 (Test)

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Samsung HW-C 500 – AV-Receiver für 300 Euro

Samsung HW-C 500 - AV-Receiver für 300 EuroWer weiß, wie die Fernseher von Samsung aussehen, erkennt auch die aktuellen AV-Receiver des südkoreanischen Herstellers sofort. Die Front ist wie bei den TVs in hochglänzendem Schwarz gehalten und abgesehen von der abgesetzten Lautstärkewippe völlig plan.

Ausstattung und Technik

Mit einem Preis von 300 Euro gehört der Samsung neben dem Sony und dem Onyko zu den günstigsten AV-Receivern im 5.1-Testfeld. Trotz des Spartarifs bekommt man beim Samsung ordentliche Schraubterminals für die Boxen, zudem einen analogen Mehrkanaleingang im Cinch-Format. Der ist heute vor allem für den Anschluss von PC-Soundkarten interessant. Anders als bei frühen AV-Receivern lassen sich hier die Pegel für jeden Kanal einstellen, sodass man nicht auf eventuelle Vorgaben der Soundkarte angewiesen ist. Die USB-Schnittstelle ist nur für Firmware-Updates gedacht.
Eine Rarität ist die sechste Endstufe, vorgesehen für die Versorgung eines passiven Subwoofers. Dank des variablen Tiefpassfilters (Trennfrequenz 60 bis 200 Hertz) lassen sich so ungenutzte Vollbereichsboxen zum Aktivbass umfunktionieren. Bedauerlicherweise verzichtete man auf einen analogen Audio-Ausgang und auf die Kopfhörerbuchse – ärgerlich, wenn man beim nächtlichen Musikgenuss niemand stören möchte. Wie beim größeren Modell C700 gehört eine Docking-Station für iPhone und iPod zum Lieferumfang (siehe auch Kasten auf Seite 29). Doch im Gegensatz zum größeren Bruder decodiert der HW-C500 nicht Dolby TrueHD und DTS-HD, sodass das Blu-ray-Klangerlebnis zunächst auf DVD-Niveau bleibt. Wer einen Blu-ray-Player mit entsprechenden Decodern besitzt, kann den Highbit-Ton via HDMI aber dennoch einspeisen, wenn er in Mehrkanal-PCM gewandelt wird.

Samsung HW-C 500 - AV-Receiver für 300 Euro

Aufgeräumt: Die Samsung-
Fernbedienung wirkt dank gut lesbarer Beschriftung übersichtlich.

Auch wegen der geringen Zahl an Eingängen und Klangreglern wirkt die Bedienung halbwegs übersichtlich, obwohl ein Bildschirmmenü fehlt. Das Display zeigt mit Kanalsymbolen auf einen Blick, wie viele Lautsprecher gerade aktiv sind. Am Boxen-Setup stört die grobe Arbeitsweise: Die Pegel lassen sich nur auf ein Dezibel, die Boxenentfernung nur auf 30 Zentimeter genau justieren, und für die Hauptlautstärke stehen nur 60 Stufen bereit. Die automatische Einmessung gibt sich eher unflexibel, genau wie beim großen Samsung: Will man nach der Autojustage Pegel, Entfernung und Boxentyp manuell noch feiner einstellen, so gehen die bereits ermittelten Werte flugs wieder verloren. Abgesehen vom Weiterreichen des HDMI-Signals an das Display bietet der Receiver keinerlei Video­funktionen. Im Standby leitet der Samsung keine HDMI-Signale durch.

Samsung HW-C 500 - AV-Receiver für 300 Euro

Exotisch: Der Samsung versorgt passive Subwoofer dank seiner Extra-Endstufe.
Das Netzkabel ist fest montiert und mit 1,5 Metern recht kurz geraten.

 

 

Tonqualität

Mit knapp 140 Watt im Stereo- und rund 50 Watt im Mehrkanalbetrieb stellt der Samsung klassenübliche Leistungen und genügend Dampf fürs Heimkino bereit. Dank energieeffizienter Endstufen kommt der Verstärker bei Zimmerlautstärke mit rund einem Drittel der Leistung aus, die sich die Konkurrenten genehmigen; entsprechend gering fällt auch die Erwärmung im Betrieb aus. Die Einmess-Automatik erkennt zielsicher Entfernung und Größe der Boxen, pegelte aber die hinteren Lautsprecher zu laut ein. Nach der Einmessung wird ein Equalizer zugänglich, der sich aber nur an- und abschalten lässt; in unserem Praxistest führte er zu keiner hörbaren Klangänderung.

 Samsung HW-C 500 - AV-Receiver für 300 €

400 Euro: Bereits der Einsteiger-Pioneer wirkt mit großen Drehrädern für Eingang und Lautstärke hochwertig.

Bei Stereo-Wiedergabe punktet der Samsung vor allem über den optischen Eingang mit einem stabilen, sauberen und stressfreien Klang, während der CD-Ton via HDMI etwas gebremst klingt: Im Bond-Soundtrack "For Your Eyes Only" von 1981 etwa ertönt die Stimme von Sheena Easton dann nämlich matter und dünner, sodass man versucht ist, die Bass- und Höhenregler anzuheben. Weniger erfolgreich agiert der Samsung im Mehrkanalbetrieb. Zwar bildet er die Atmosphäre beim Konzert von "Silbermond" (Blu-ray, DTS-HD High Resolution) gut ab, doch er musiziert merklich angestrengter als der Pioneer 820. Crash-Becken und Zischlaute von Sängerin Stefanie Kloß erscheinen harscher und weniger fein gezeichnet. Filmton gibt der Samsung mit einer ähnlichen Note wieder – die Schießereien zu Anfang von "Ein Quantum Trost" (DTS 5.1) ballern mit Wucht durch den Raum, bei großer Lautstärke möchte man die dominanten Höhen aber lieber etwas senken.

  Samsung HW-C 500 - AV-Receiver für 300 €

Nahezu alle Bedienelemente verbergen sich bei
Samsung hinter der Frontklappe.

 

Fazit

Während Samsung bei TVs und Blu-ray-Playern zu den Technologieführern zählt, müssen wir von diesem Receiver abraten. Mit Ausnahme des geringen Stromverbrauchs enttäuscht das Gerät aufgrund der mangelhaften Ausstattung und dem mäßigen Mehrkanal-Klang ohne HD-Decodierung. Wer einen optisch passenden Spielpartner für seinen Samsung-TV sucht, sollte zum 100 Euro teureren C700 greifen.

Samsung HW-C 500 - AV-Receiver für 300 €

Samsung HW-C 500 - AV-Receiver für 300 €

 

Technische Ausstattung und Bewertung 

Samsung HW-C 500 - AV-Receiver für 300 €

 

 

Der Testbericht Samsung HW-C 500 (Gesamtwertung: 49, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2010 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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