Samsung BD-C 6900 (Test)

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Samsung BD-C 6900 – 3D-Blu-ray-Player für 400 Euro

Samsung BD-C 6900 - 3D-Blu-ray-Player für 400 €Samsungs erster Blu-ray-Player BD-C 6900 für 3D ist ein echter Kracher, denn auch seine Qualitäten als 2D-Player und Netzwerker beeindrucken.

Das ging aber zügig: Kaum sind die Spezifikationen für 3D festgelegt, schon kommen die ersten Geräte auf den Markt. Zum Preis von 400 Euro ist der Samsung BD-C6900 erschwinglich, denn in ihm stecken neben 3D weitere Innovationen sowie ein nahezu perfektes Abspielgerät für normale Blu-ray-Discs und DVDs. Daher macht man mit ihm nichts falsch und kann obendrein dank HDMI 1.4 schon bald 3D-Spektakel wie "Avatar" oder "Alice im Wunderland" zu Hause genießen.
Die 3D-Versionen dieser Filme (zuerst erscheinen allerdings nur 2D-Versionen) werden im Verfahren 3D-MVC (Multiview Video Codec) erstellt. Dies erlaubt eine zweidimensionale Wiedergabe der 3D-Filme mit voller Abwärtskompatibilität zu bisherigen Displays oder HDMI-Receivern, sodass man den Samsung-Player getrost mit einem herkömmlichen Fernseher oder Projektor kombinieren kann.

3D und 2D in der Praxis

Für dreidimensionale Bilder braucht man einen 3D-Fernseher. Dessen Größe gibt man im 3D-Menü des Players ein, denn sie ist entscheidend für die Berechnung des dreidimensionalen Effekts. Verbinden muss man 3D-Player und 3D-TV direkt, denn heutige AV-Receiver können die neue Technik weder verarbeiten noch durchschleifen. Da somit der HDMI-Ausgang des Players mit dem TV-Gerät belegt ist, steht er für HD-Ton nicht mehr zur Verfügung. Folglich bleibt für die digitale Tonverbindung zum Receiver nur die optische S/PDIF-Schnittstelle, die aber nur DTS und Dolby Digital in 5.1 ausgibt. 7.1-HD-Ton steht aber nach wie vor am Analogausgang bereit.

Interessant wird es, wenn man die 2D/3D-Konvertierung des 3D-Fernsehers von Samsung für normale Blu-rays oder DVDs nutzt und dabei das HDMI-Signal des Players über den Receiver leitet. Die Effekte sind erstaunlich, reichen aber nicht an echtes 3D-Material heran und verwirren das Gehirn gelegentlich mit unlogischen Perspektiven (Details im Test des 3D-Fernseher). 3D-Fotos akzeptiert der Player noch nicht – das klappt nur mit unserem Trick (siehe Zusatzinfo unten).

Samsung BD-C 6900 - 3D-Blu-ray-Player für 400 €
Die relativ große
Fernbedienung steuert auch
die Grundfunktionen von
Samsungs 3D-Fernseher.

Ausstattung und Bedienung

Bis es mehr 3D-Filme gibt, kann man sich auf andere Art unterhalten lassen. So gelingt über Samsungs Plattform "Internet@TV" der Online-Zugriff auf YouTube, Picasa Web-Alben und viele weitere Dienste. Je nach Land entwickeln sich die Angebote unterschiedlich. Im Fenster "Samsung Apps" steht dafür eine intelligente Bedienoberfläche zur Verfügung. 
Neben dem Internet-Zugang bietet die LAN-Buchse komfortables DLNA-Streaming. Während der Vorgänger Samsung BD-P 4610 eine umständliche manuelle Anmeldung benötigte, zeigt der Neue die im Netzwerk gefundenen Server automatisch an. Die Zahl der AV-Codecs, die der Samsung beherrscht, ist beachtlich (siehe Zusatzinfo nächste Seite).
In Sachen Blu-ray fehlen lediglich die HDMI-Halbbildausgabe 576i und eine manuelle Farbraum­einstellung. Ansonsten bietet der Player eine Komplettausstattung, etwa drei feste Bildmodi oder eine zehnstufige Schärfeanhebung und eine Rauschfilterung. Das Laufwerk ist erfreulich leise und relativ schnell: In zwölf Sekunden starten DVDs und Blu-rays ohne BD-Java, rund 40 Sekunden dauert es bei Scheiben mit BD-Java wie "Men in Black". Zum Download von BD-Live steht ein interner Speicher zur Verfügung. Dank integrierter WLAN-Technik baut der Samsung die Internet­verbindung auch drahtlos auf.

Samsung BD-C 6900 - 3D-Blu-ray-Player für 400 €

Größe zählt: Bei der Berechnung des 3D-Effekts werden
Menüs und Untertitel an die Bildschirmgröße angepasst.

Bildqualität Blu-ray

Die Vollbilddarstellung von HDTV-Video fordert den Video­prozessor, denn er muss die 1080i-Signale selbst in 1080p konvertieren. Doch der Player meistert alle Testsequenzen souverän, sogar unsere Nagelprobe für Könner: Dabei gleitet das Gesicht eines Mädchens langsam über den Bildschirm, aufgenommen im Format 1080/30p und ausgegeben in 1080/60p. Der Samsung zeigt hier sogar die Wimpern ohne Flimmern – das können nur wenige Player. Normale Kinofilme auf Blu-ray gelingen ihm selbstverständlich immer flimmerfrei, und zwar in 1080/60p ebenso wie in 24p.
Bei der Beurteilung der 3D-Bildqualität scheiden sich die Geister. Ein Teil unseres Testpublikums war hingerissen, ein Teil fand sie anstrengend oder störte sich an Nebenwirkungen wie Flimmern und schimmernden Kanten aufgrund von Übersprechen oder an dem generell dunkleren und matteren Bild.

Samsung BD-C 6900 - 3D-Blu-ray-Player für 400 €

Der Samsung gibt 7.1-Ton auch analog aus. Die HDMI-Buchse der Version 1.4 überträgt die höhere Bandbreite von 3D.

 

Zusatzinfo: Wiedergabe von 3D-Fotos

Die Wiedergabe selbst erstellter 3D-Bilder im Side-by-side-Format ist auf modernen PCs mit entsprechender Grafikkarte und 3D-Monitor mittlerweile in voller HDTV-Auflösung möglich. Samsungs 3D-Player erkennt die entsprechenden JPS-Dateien jedoch nicht. Wenn man auf die halbe HDTV-Auflösung verzichtet, lässt er sich aber überlisten: Man stellt die Bilder für linkes und rechtes Auge nebeneinander und quetscht sie auf 50 Prozent der Breite. Am Fernseher gibt man dann Side-by-side als Bildformat ein, und schon behandelt der TV das Signal wie das eingehende 3D-Bild eines TV-Senders. Ergebnis: ein echtes 3D-Bild, meist eindrucksvoller als die 2D/3D-Konvertierung von Standard-Fotos.

 

Bildqualität DVD

DVDs skaliert der Player vertikal und horizontal besonders fein auf 1080p hoch. Eine Spur glatter als die anderen in diesem Heft getesteten Player stellt er bei TV-Material schräge Kanten dar, etwa Gitarrensaiten in Konzert-DVDs. Kinofilme wie "Sechs Tage, sieben Nächte" sehen sauber aus, nur am Anfang und am Ende der Strandszene in Kapitel 5 flimmert es kurz. Vollbildmarker auf DVDs wertet der Samsung nicht aus. Dennoch gelingen ihm Kinofilme gut, auch wenn der Filmmode nicht immer sofort einrastet. Bei älteren DVDs wie "Das große Krabbeln" bewährt sich die effiziente Schärfe­re­gelung. Das Rauschfilter reduziert "Mosquito Noise", also filigrane Störungen um scharfe Strukturen oder Schriften. Insgesamt erreicht das DVD-Bild höchstes Niveau.

Samsung BD-C 6900 - 3D-Blu-ray-Player für 400 €
Samsung "Internet@TV": Hier gibt es derzeit On­line-Dienste wie YouTube
oder Picas Web-Alben zu sehen. Weitere Internet-Applikationen sind geplant.

Tonqualität

Hochbit-Tonformate gibt der Samsung als Bitstream und optional als vollständig decodierten 7.1-PCM-Ton sowie analog über acht Cinchbuchsen aus. Im Lautsprecher-Setup lassen sich Zahl und Größe der Boxen einstellen, nicht aber Laufzeit und Pegel. Daher bietet die Bitstream-Ausgabe über HDMI die bessere Übertragung zum Receiver, der alle Lautsprecher-Einstellungen perfekt erledigt.
An den analogen Stereo-Cinchbuchsen gibt der Samsung einen Downmix oder vorzüglich klingenden Stereoton aus. Mit rund 107 Dezibel erzielt er im Labortest sogar den besten Rauschabstand aller in diesem Heft getesteten Blu-ray-Player.

Samsung BD-C 6900 - 3D-Blu-ray-Player für 400 €

Glänzender Auftritt: Das schnörkellose Design des nur 4,2 Zentimeter
flachen Samsung BD-C 6900 macht ebenso viel her wie die
Technik dahinter. Neben der 3D-Blu-ray-Wiedergabe sorgen das
schnelle und leise Laufwerk, Samsungs
"Internet@TV" und DLNA-Streaming für Unterhaltung pur.

Fazit

Gerade erst wurde die 3D-Technik im Kino populär, schon holt sie der Samsung BD-C 6900 eindrucksvoll ins Heimkino. Zudem begeistert er mit bester 2D-Bildqualität – auch wer noch an 3D zweifelt, sollte sich diesen zukunftssicheren Alleskönner nicht entgehen lassen.   

Samsung BD-C 6900 - 3D-Blu-ray-Player für 400 €
Samsung BD-C 6900 - 3D-Blu-ray-Player für 400 €

 

Zusatzinfo: DLNA-Netzwerk und USB beim Samsung

Übers Netzwerk spielt der Samsung fast jeden Videocodec ab, von DivX und DivX HD über MPEG 2 und H.264 bis zu WMVHD und AVCHD. Beim Abspielen der Videos kann man sogar auf Bildregler im Benutzermenü zugreifen. Laufwerksfunktionen wie "Pause" oder "schneller Vorlauf" sind beim Zugriff übers Netzwerk aber gesperrt, weshalb man einen einmal angespielten Film bis zum Ende ansehen muss. Über USB gilt diese Einschränkung nicht. Dort spielt der Samsung DivX und DivX HD sowie H.264, nicht aber AVCHD oder WMVHD. Selbstgebrannte Camcordervideos dieses Formats lassen sich alternativ per Laufwerk zeigen.
Falls SDTV-Filme in Originalauflösung auf dem angeschlossenen Full-HD-Schirm verkleinert werden oder anamorphe Videos hochverzerrt im 4:3-Format mit Sidebars erscheinen, hilft die Direkttaste "Fullscreen" des Samsung-Players: Die Geometrie wird korrigiert, 4:3 oder 16:9 erscheinen bildschirmfüllend. Nur bei Fotos mit geringer Auflösung wirkt die Taste "Fullscreen" nicht – sie werden verkleinert "Punkt für Punkt" skaliert. Auch die Bildregler stehen bei der Diashow nicht zur Verfügung. Fotos lädt der Samsung generell sehr flott vom Server oder über USB und zeigt sie automatisch im richtigen Bildformat. Auch die Bildqualität überzeugt mit unbeschnittenen Kontrasten, natürlichen Farben und scharfer Skalierung. Über die Taste "Tools" lassen sich zehn Überblend­effekte auswählen und eine Zoomfunktion aktivieren, die aber bei hoch aufgelösten Fotos keinen Detailgewinn bringt. Wenn die Diashow über Netzwerk läuft, lässt sich keine MP3-Hintergrundmusik dazu auswählen – das bietet der Samsung aber als nettes Extra bei Fotos über USB.

Samsung BD-C 6900 - 3D-Blu-ray-Player für 400 €
Digitale Vielfalt: Die Zahl der kompatiblen AV-Codecs und Abspielfunktionen ist groß,
aber je nach Laufwerk und Schnittstelle unterschiedlich.

 

 

Technische Ausstattung und Bewertung

Samsung BD-C 6900 - 3D-Blu-ray-Player für 400 €

 

 

Der Testbericht Samsung BD-C 6900 (Gesamtwertung: 93, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 4-2010 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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