Panasonic PT-AE 4000 (Test)

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Panasonic PT-AE 4000 – LCD-Projektor für 2.700 Euro

Test Panasonic PT-AE 4000 - LCD-Projektor für 2.700 EuroDer PT-AE 4000 von Panasonic zeigt hellere Bilder als sein Vorgänger, die nach wie vor kontrastreich und farbecht sind.

Der PT-AE 4000 ist Panasonics 1080p-Heimkino-Projektor auf LCD-Basis in der vierten Generation. Seine neue Lampe verleiht ihm mehr Lichtstärke. 

Ausstattung und Bedienung

Vom direkten Vorgänger PT-AE 3000 (audiovision 12-08) unterscheidet sich das neue Modell äußerlich nur durch den fehlenden zweiten YUV-Eingang. Auf der Fernbedienung ersetzt jetzt "Viera Link" die frühere "Aspect"-Taste. Nun ist die Steuerung anderer Geräte über Viera Link zwar eine nette Sache, doch die Bildformattaste wäre wichtiger gewesen. Wie beim Vorgänger kümmert sich Panasonics jetzt dreistufige Frame Creation um eine verbesserte Bewegungsdarstellung von TV- und Kinofilmen. Sie errechnet ähnlich wie Epsons Technologie zusätzliche Zwischenbilder. Der weiterentwickelte "Detail Clarity"-Prozessor soll feinste Muster im Bild noch exakter erfassen und automatisch nachregeln. Allerdings kommt ihm dabei die "Smooth Screen"-Technologie ins Gehege, denn sie verwischt mit Microlinsen das Pixelraster der LCD-Elemente leicht, weshalb Details nicht so scharf wie beim Epson wirken. Andererseits ist beim Panasonic das Raster bei einer Projektion ab 2,80 Meter Bildbreite weniger zu sehen – was besser gefällt, ist Geschmackssache. Leichte Farbsäume in feinen Mustern und in bewegten Motiven treten bei Panasonic leider weiterhin auf. Hier tritt der Hersteller auf der Stelle; Epson ist in dieser Beziehung weiter.
Mit der neu entwickelten Lampe steigt die Lichtstärke der Projektion von den mageren 400 Lumen des PT-AE 3000 auf gut 600. Selbst im leisen Eco-Modus liefert der Neue damit einen Tick hellere Bilder als der Vorgänger. Dank der flexiblen Lens-Shift-Optik mit Speicherfunktion eignet sich der Beamer gut für eine breite 21:9-Leinwand: Zehn verschiedene Presets für Zoom und Fokus, beide mit Stellmotor, lassen sich ablegen und später abrufen, um verschiedene Bildformate passgenau auf die Leinwand zu bringen. Nur die vertikale Bildlage muss von Hand nachjustiert werden.
Noch umfangreicher als bislang fallen die Bildregler aus. Mit dem Waveform-Monitor steht zudem ein tolles Analyse-Tool bereit, dass das Bild sogar automatisch optimiert (siehe Kasten nächste Seite).

Test Panasonic PT-AE 4000 - LCD-Projektor für 2.700 Euro

Dreimal HDMI: Am Panasonic lassen sich zum Beispiel zwei digitale Receiver
für Kabel und Satellit und ein Blu-ray-Player gleichzeitig betreiben.

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Seitlich versteckt unter einer Klappe finden sich Bedientasten, über die alle
Grundfunktionen inklusive motorischem Zoom und Focus auch
manuell gesteuert werden können.

Licht und Farbe

Die Farbmessungen ergeben nahezu identische Resultate wie beim PT-AE 3000, nämlich im Modus "Kino 1" einen erweiterten Farbraum mit einer leicht kühlen Farbtemperatur von 7.000 Kelvin. "Farbe 1" liefert wiederum exakte Grundfarben ohne Erweiterung und eine nahezu ideale Farbtemperatur von 6.430 Kelvin. Die fünf weiteren Bildmodi eignen sich nicht für natürliche Farben, werfen allerdings in den Modi "Normal“ mit 1.130 Lumen und "Dynamisch“ mit 1.460 Lumen rund doppelt so helle Bilder auf die Leinwand.
Im Vergleich zum Vorgänger steigt der dynamische Bildkontrast leicht auf 8770:1, der Im-Bild-Kontrast auf 3.600:1. Hier wird ähnlich wie beim Epson Streulicht ein zweites Mal herausgefiltert. Damit übertrifft der Panasonic beide in dieser Ausgabe getesteten DLP-Projektoren, nicht aber den noch kontraststärkeren LCD-Kollegen von Epson. Im Vergleich produziert der Panasonic auch etwas deutlichere Einfärbungen an den Bildecken (Shading) und lässt feine Bildmuster zuweilen bläulich erscheinen. Dieser Farbstich verringert sich, wenn man die Regler für Schärfe und Detail Clarity auf null zurücksetzt, verschwindet aber nicht ganz. Feine Muster im Testbild Pixelphase können dagegen rötlich gefärbt erscheinen. Bei diesen Effekten handelt es sich aber weniger um Konvergenzfehler, sondern um leicht abweichende RGB-Pegel in feinen Strukturen.


 

Beleuchtet: Die Fernbedienung hat nur wenige
Tasten, bietet aber viele Funktionen. Sie sind jedoch, wie etwa
die Bildformatumschaltung, teilweise versteckt.

Bildqualität Standardsignale

Sobald sich Motive bewegen, tritt bei Kinofilmen Flimmern auf; auch der Modus "Cinema Reality Ein" ändert daran nichts. Grundsätzlich verfügt der Projektor zwar über eine ordentliche Filmmode-Erkennung, enthält sie dem Zuschauer aber vor, wenn die Bewegungsglättung abgeschaltet ist. Auch die Frame Creation beseitigt das Flimmern nicht ganz. Uns gefällt die klassische Kinodarstellung ohne Zwischenbildtechnik besser.

Auch bei FBAS- und S-Videoquellen gibt es eine abschaltbare Overscan-Funktion für nahezu unbeschnittene Bilder. Das De-Interlacing von TV-Signalen liefert aber trotzdem etwas grob getreppte schräge Kanten. Die Farbauflösung für S-Video oder Composite-Video fällt schwach aus. Alte analoge Satreceiver sollte man im Panasonic-Heimkino durch digitale Geräte mit ordentlichem HDMI-Up­scaling ersetzen.

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Leichter Farbstich: In feinen Mustern treten gelegentlich leichte bläuliche oder
rötliche Einfärbungen auf. Der Detailkontrast wirkt mit Smooth Screen minimal weicher.

Bildqualität HDTV

HDTV-Filme oder Dokumentationen im Format 1080i wandelt der Panasonic mit und ohne Frame Creation in saubere Vollbilder um. Progressive Kino­filme beeindrucken aufgrund des tollen Bildkontrasts und der natürlichen Farben und wirken sehr natürlich und plastisch. Die adaptive Iris braucht der Projektor nicht zwingend – tiefschwarze Letterboxbalken von 21:9-Filmen projiziert er auch so ohne störendes Restlicht. Schaltet man die Iris zu, steigert sie die Kontrastwirkung in dunklen Szenen dynamisch und senkt Restlicht im Schwarz dezent ab, ohne dabei Geräusche oder störendes Helligkeitspumpen zu erzeugen.

Das nächtliche Schwarzweiß-Intro von "Casino Royale" erscheint mit grandiosem Kontrast auf der Leinwand. Anders als bei DLP-Projektoren entstehen an den hell glitzernden Streben oder am Geländer des Bürobaus keine Farbblitzer. Dafür zeigen sich an bewegten Kanten rote Farbsäume, die mit erhöhter Bewegungsgeschwindigkeit zunehmen. Aktiviert man die Frame Creation, wird der Effekt durch die gesteigerte Bewegungsschärfe in dieser Szene, die harte Dunkelkontraste aufweist, noch stärker sichtbar. In den meisten anderen Einstellungen des Bond-Abenteuers tritt die Störung aber nicht auf. Die in taghellem Licht gedrehte Verfolgungsjagd auf der Baustelle wirkt mit "Smooth Screen"-Technologie in den Kanten etwas weicher. Feine Gittermuster im Baukran werden nicht spektakulär scharf, aber in guter Detailauflösung projiziert. Bei niedrig eingestellter Frame Creation im Modus 1 bleibt der typische Kino-Look weitgehend erhalten, langsame Motive im Bild zeigen mehr Bewegungsschärfe. Im Modus 2 oder 3 gleiten auch schnellere Objekte geschmeidig über die Leinwand. HDTV-Fußballszenen, die im HDTV-Loop in guter Qualität über Astra gesendet werden, sehen mit Frame Creation ebenfalls schärfer aus.

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Unverändert: Panasonics LCD-Projektor behält auch in der vierten Generation die Optik der Vorgänger bei.

Zusatzinfo: Üppig – die Videoregler am Panasonic PT-AE 4000

Außer im fixen Bildmodus "Farbe 1" lässt sich die Wirkung der zahlreichen Videoregler des Panasonic PT-AE 4000 immer in einem Splitscreen-Modus vergleichen. Dabei stehen nicht nur separate RGB-Regler für die Farbtemperatur heller und dunkler Kontraste, sondern auch ein sechsfaches Farbmanagement für Grund- und Mischfarben zur Verfügung. Neben der Farbsättigung können Bildtüftler auch den Farbton und die Helligkeit für Rot, Grün und Blau sowie für Gelb, Cyan und Magenta einstellen. Per Cursor lassen sich sogar einzelne Farbauszüge in einem Standbild anklicken und danach verändern.
Panasonics Waveform-Monitor analysiert einzelne Videozeilen insgesamt oder selektiv in den RGB-Farben, sodass man sogar die Bildschärfe kontrollieren kann. Alternativ liefert der Projektor eine Histogrammdarstellung der Videokon­traste. Per Knopfdruck optimiert er das Bild auch selbst: Abweichende Farbwerte von über- oder unterbelichteten digitalen Fotos korrigiert er und passt mit seinem "Detail Clarity"-Prozessor der dritten Generation die Bildschärfe vollautomatisch an. Das klappt tatsächlich: In der Praxis entstehen vernünftige Bilder mit besserer Qualität. Auch die Gamma-Einstellung hat Panasonic weiter verfeinert. Neben der Regulierung in drei Helligkeitsbereichen gibt es jetzt einen Neun-Punkt-Equalizer, der sich sogar für jede Grundfarbe einzeln einstellen lässt.

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Spielwiese: Nur wenige Projektoren bieten derart umfangreiche Möglichkeiten zur
Bildanalyse und Feineinstellung der Bildwerte, hier etwa das Histogramm im Live-Bild.

   

 

Fazit

Der Panasonic PT-AE 4000 bietet mehr Licht als sein Vorgänger und kombiniert gute Farben mit hervorragendem Kontrast. Auch die flexible und professionelle Ausstattung mit Bewegungsverbesserung überzeugt. Gelegentlich stören kleine Farbsäume in bewegten Motiven die Projektion.

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Technische Ausstattung und Bewertung

Test Panasonic PT-AE 4000 - LCD-Projektor für 2.700 €

 

 

 

Der Testbericht Panasonic PT-AE 4000 (Gesamtwertung: 81, Preis/UVP: 2700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2010 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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