Nubert Nubox-Set – 5.1-Boxenset für 2.220 Euro
Bereits seit 1994 setzt der schwäbische Boxenspezialist Nubert auf Direktvertrieb. Seine Nubox-Serie ist scharf kalkuliert und bietet für wenig Geld ein sagenhaftes Set aus den großen Standboxen 681, dem Center CS-411, den Surrounds DS-301 und dem High-End-Subwoofer AW-991.
Technik
In der 32 Kilogramm schweren Standbox sorgen drei große 22er-Konusse für eine Belastbarkeit von 440 Watt. Bis zu 38 Millimeter starke MDF-Holzfaserplatten und ein 96-Liter-Bassreflex-Gehäuse ermöglichen starke Bässe, die sich für große Räume per Schalter um drei Dezibel anheben lassen; die Höhen kann man dreistufig anpassen. Für homogenen Klang wie bei einer Zwei-Wege-Box sorgt der große Tief/Mitteltöner mit Polypropylenkonus, dessen wirksame Membranfläche mit zunehmender Frequenz abnimmt, um Bündelungseffekte zu reduzieren. Für die Höhen ab zwei Kilohertz ist Nuberts über Jahre optimierte 25-Millimeter-Textilkalotte zuständig. Sie sitzt auch im Center und lässt sich dort zwischen einem neutralen und einem helleren Klangbild umschalten. Die beiden 19-Millimeter-Kalotten der Surroundboxen kann man von Direktstrahler auf Dipol stellen; dann wird der Hochtöner hinten mit invertierter Phase aktiv. Da Bässe und Mitten nicht gegenphasig abstrahlen, empfiehlt Nubert die Aufstellung hinter dem Hörer.
Der Subwoofer verspricht mit seinem massiven 33er-Langhub-Chassis mächtige Bässe bis circa 20 Hertz und bietet zahlreiche Einstellungen, inklusive einem bei 30 Hertz schaltbaren Subsonic-Filter oder einer zwischen 40 und 80 Hertz einstellbaren Übernahmefrequenz für aktive Satelliten. Die Reflexabstimmung lässt sich über einen Stopfen regeln, der eine der zwei riesigen Basstrompeten auf der Unterseite verschließt. Das reduziert den Membranhub und minimiert die Verzerrungen bei tiefsten Bässen.
Flexible Klangsteller: Bei den stattlichen Frontboxen 681 lassen sich die Bäse
anheben oder die Höhen dreistufig an die Raumakustik anpassen.
Leichte Bündelung des Centers: Bei seitlichen
Winkeln treten im Mitteltonbereich Einschnürungen auf.
Tonqualität Surround
Alle Boxen überzeugen mit homogenem Gleichklang. Selbst die winzigen Dipole steuern stabile Bässe bis 80 Hertz und warme, volle Klangfarben bei. Grandios gelingt dem Ensemble der Tiefbass. Der Subwoofer erreicht mit zwei Bassröhren einen Minus-3-dB-Punkt von 22 Hertz und bis zu 110 Dezibel Schalldruck, mit einer Röhre erreicht er unglaublich tiefe 18 Hertz. Bei exakter Justage des Phasenreglers addieren sich die Bässe von Subwoofer und Standboxen zu großer Kraft und Lockerheit. Noch nie ließ ein Set dieser Preisklasse die subsonisch tiefen Schockwellen der explodierenden Waffensysteme in "Iron Man" so erschreckend realistisch durch das Heimkino rollen.
Die Sprachverständlichkeit ist auch in komplexen Passagen bestens, solange der Hörer nicht mehr als 20 Grad seitlich vom Center sitzt. Im Dipolmodus wirkt die Plastizität und Raumabbilddung gar noch überzeugender, rückwärtiger Schall klingt dann aber etwas heller. Live-Musik mit "Legends of Jazz with Ramsey Lewis" auf Dolbys Demoscheibe in TrueHD beeindruckt: So geschmeidig klingt Jane Monheits gefühlvoller Gesang selten. Der gezupfte Kontrabass wirkt druckvoll und locker, John Pizzarellis virtuos gespielte Jazzgitarre beeindruckt mit starken Klangfarben und wird nie lästig oder aggressiv.
2.220 Euro: Optisch und klanglich bietet Nubert viel fürs Geld.
Die in Europa gefertigten Gehäuse sind in Schwarz, Ahorn oder Nussbaum
mit Fronten in Silber, Graphit oder Schwarz lieferbar,
gegen geringen Aufpreis auch in Hochglanz.
Edel und mechanisch: Nuberts Fernbedienung steuert Pegel
und Tiefpass-Frequenz des Subwoofers mit motorisch
betriebenen Potentiometern.
Tonqualität Stereo
Im gut 40 Quadratmeter großen Hörraum von audiovision empfiehlt sich die Bassanhebung der Frontboxen. Schon ohne Sub begeistern beim Titel "Fandango" des Dallas Wind Symphony Orchesters die fein gestaffelten Bläser, die knackigen Kastagnetten von rechts und die satten Kesselpauken aus der Tiefe des Raums. Mit Subwoofer steigern sich Dynamik und Kraft im Tiefbass und die Raumabbildung auf echtes High-End-Niveau – unglaublich in dieser Preisklasse! Trotzdem bleibt der homogene Zwei-Wege-Charakter mit eleganter Gesangsdarstellung erhalten, etwa bei "I’m An Errand Girl For Rhythm" mit einer famos klingenden Diana Krall.
Fazit
Dem NuBox-Set von Nubert gelingt mit gleichmäßig verteilten Qualitäten ein herausragender und stressfreier Klang bei Kinoton und Musik. Kritik am leicht bündelnden Center verbietet sich eigentlich, denn die Bass- und Tiefbasswiedergabe des günstigen Sets liegt auf High-End-Niveau. Udo Ratai
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht Nubert NUBOX-SET (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 2220 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2012 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.