Magnat Quantum 600-Set – Boxenset für 1.500 €
Der amerikanische Lautsprecher-Entwickler Joseph D’Appolito hat’s erfunden: Die nach ihm benannte Lautsprecher-Anordnung, bei der zwei gleiche Tieftöner einen Hochtöner in die Mitte nehmen. Genau so ist die Magnat-Frontbox Quantum 605 des in Buche, Kirsche und Schwarz erhältlichen Quantum 600-Sets aufgebaut.
Technik
Die Frontbox entspricht in einem Punkt allerdings nicht der "reinen Lehre": Die beiden Tieftöner erhalten bei ihr nicht das gleiche Signal; vielmehr arbeitet nur der obere bis zur Trennfrequenz von 3.200 Hertz zum Hochtöner. Der untere Basstreiber wird schon bei 300 Hertz ausgekoppelt und unterstützt seinen Mitstreiter somit nur im Bassbereich. Als Membranmaterial setzt Magnat Aluminium-Folie mit einer dicken Eloxat-Schicht ein, die der Schwingeinheit ein deutliches Plus an Härte und Steifigkeit verleiht. Die 25-Millimeter-Membran des Hochtöners besteht aus sehr feinem, leichtem Gewebe. Dessen Frontplatte versahen die Entwickler mit einer an den berühmten Manger-Schallwandler erinnernden sternförmigen Filzscheibe. Sie soll verfärbende Reflexionen unterbinden.
Die Quantum 603 Surrounds bekamen die gleichen Chassis, allerdings ist der Tieftöner bei ihnen nur ein Mal vorhanden. Beim Center 613 verbaute der Kölner Hersteller neben dem erwähnten Hochtöner zwei Tieftöner, die mit 13 Zentimetern Durchmesser etwas kleiner ausfallen als bei den anderen Boxen, aber die gleiche Membrantechnologie mitbringen. Positiv fällt an allen drei Boxentypen das aufwändige Bi-Wiring-Anschlussterminal auf, das mit hochwertigen Kabelbrücken statt einfacher Blechstreifen versehen ist.
Gut: Statt dünner Blechstreifen offerieren die Biwiring-Anschlussterminals hochwertige Kabel
zur Verbindung von Tief-und Hochtonzweig.
Tonqualität Surround
Die Schallverteilung gelingt dem Magnat-Center leider nicht optimal: Das Rundstrahl-Diagramm beweist, dass er die mittleren Frequenzen, die entscheidend für die Stimmwiedergabe sind, zu stark in Achsrichtung konzentriert. Somit verschlechtert sich die Sprachverständlichkeit für seitlich sitzende Zuhörer. Das machte sich auch im Hörtest, etwa beim ersten Teil von "Herr der Ringe", bemerkbar – denn aus seitlicher Perspektive verloren die Dialoge an Durchsetzungskraft. Ansonsten gibt es aber nur Positives zu berichten. Das Set reproduzierte "Givin‘ it up" von George Benson und Al Jarreau dynamisch, locker und unverfärbt. Das machte richtig Spaß und hatte schon fast High-End-Charakter. Aber auch bei lauten Action-Sounds wie "Casino Royale" überzeugte das Magnat-Set mit druckvoller, präziser Basswiedergabe und glaubwürdiger, einhüllender Räumlichkeit.
Aus seitlicher Perspektive schwächelt der Magnat-Center im Mitteltonbereich.
Dort sitzende Zuhörer bekommen von Dialogen nicht mehr alles mit.
Tonqualität Stereo
Der gute Mehrkanal-Eindruck bestätigte sich bei Stereo-Zuspielung: Michael Ruffs CD "Speaking in melodies" ertönte mit Temperament, Wärme und der nötigen Musikalität. Besonders der durchsetzungskräftige Bass und die dreidimensionale Räumlichkeit gefielen.
1.500 Euro: Auch optisch lässt es die Magnat-Kombi durch die hochwertig
wirkenden Chassis mit den Tieftönern aus Alu-Druckguss und durch die ansprechende
Verarbeitung krachen.
Fazit
Trotz bester Klangwertung liegt das Magnat-Set nur gleichauf mit Elac und Nubert, da das Rundstrahlverhalten des Centers nicht optimal ausfällt.
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht Magnat Quantum 600-Set (Gesamtwertung: 81, Preis/UVP: 1500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 4-2008 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.