LG BD 570 – Blu-ray-Player für 300 Euro
Der neue LG-Player beherrscht DLNA-Streaming im heimischen Netzwerk, lässt sich dank WLAN drahtlos einbinden und offeriert Internet-Dienste. Eingespart hat LG gegenüber dem Vorgänger BD 390 (Test in audiovision 11-2009) die analogen 7.1-Tonausgänge. Auch wirken einige Netzwerkfunktionen des neuen Players nicht ganz ausgereift.
Ausstattung und Bedienung
Die Ladezeiten für DVDs und Blu-ray-Discs fallen beim neuen LG etwas länger aus als bei seinem Vorgänger und liegen im Testfeld im Durchschnitt. Einen Schnellstart-Modus gibt es nicht, ebenso wenig lässt sich das Display dimmen. Bei Scheiben ohne BD-Java-Programmierung merkt sich der
Player die letzte Abspielstelle eines eingelegten Films, sodass man am nächsten Tag bei der Fortsetzung Zeit spart. Bei BD-Live-Discs kann man Trailer nicht nur streamen, sondern auf einem USB-Stick oder einer SD-Card ablegen (über einen internen Speicher verfügt der LG 590 nicht).
Bei einer Internet-Verbindung erscheinen bei Druck auf die Display-Taste nach wenigen Sekunden Infos der Datenbank Gracenote zum Film oder Musiktitel. Per "NetCast"-Taste gelangt man flott zu YouTube, Picasa oder Wetterinfos von AccuWeather.com. Die WLAN-Technik ermöglicht auch in Räumen ohne Netzwerkanschluss den Zugriff auf diese Dienste. Dank drahtlosem DLNA-Streaming kann man auf Multimedia-Dateien im Heimnetzwerk zugreifen. Selbst Filme in HDTV-Auflösung wie der DivX-Kurzfilm "Big Buck Bunny" wird ruckelfrei im Format 1080/24p abgespielt. Anders als der Vorgänger BD 390 erkennt der neue Player aber die HDTV-Codecs AVCHD und WMVHD über das Netzwerk nicht und stürzt dabei gelegentlich ab. Dann hilft nur das Ziehen des Netzsteckers. Ein krasser Fehler tritt bei der Fotowiedergabe per Netzwerk auf, denn die Bilder erscheinen unscharf. Die Diashow mit Musik kann über die indiskutable Bildauflösung nicht hinwegtrösten, die hoffentlich bald per Firmware-Update behoben wird. Per USB-Stick erscheinen Fotos, wie von LG gewohnt, hingegen in bester Skalierung und Qualität. Über USB akzeptiert der Player außerdem Videos im Format DivX, DivX-HD, MPEG2 und H.264 sowie AVCHD-Camcordervideos; Letztere lassen sich auch von gebrannten Discs wiedergeben.
Bildregler für Helligkeit, Kontrast, Farbe, Schärfe und ein Rauschfilter wie beim bauähnlichen Onkyo BD-SD 308 (Test rechte Seite) sind an Bord, im Vergleich zum Vorgänger BD 390 fehlt jedoch das Farbmanagement. Zusätzlich zur 24p-Ausgabe und dem Bitstream-HD-Ton bietet der Player manuell umschaltbare HDMI-Farbräume. Informationen zum Audio- und Videocodec erscheinen per Display-Taste.
Hochglanzoptik: Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, zentrale
Funktionen sind über das Cursorkreuz
in der Mitte leicht zugänglich.
Bildqualität Blu-ray
In den Bildmodi "Benutzer" und "Standard" gibt der LG korrekte HDMI-und Farbpegel aus. Auch die Bildauflösung stimmt, wobei man im Benutzermodus die Schärfe auf -1 und den Rauschfilter auf -3 stellen sollte. Kinofilme erscheinen mit 60 und 24 Hertz perfekt und flimmerfrei, während mit 1080i-Material gelegentlich Kämme in schnellen Objekten stören. Videos im Format 1080/30p flimmern bei Bewegung.
Was man braucht: Die üblichen Videobuchsen und die beiden digitalen Audio-
Anschlüsse (koaxial und optisch) reichen für die meisten
Heimkinos aus. Trotz seiner zahlreichen Netzwerkfunktionen und dem
integriertem WLAN kommt der leise BD 570 ohne Lüfter aus,
verpasst aber ganz knapp unser Stromsparer-Logo.
Bildqualität DVD
Bei Kinofilmen errechnet LGs Videoprozessor Vollbilder, ohne einen Marker auszuwerten. Das klappt in den meisten Szenen, aber nicht immer. Unser beliebter Stolperstein, nämlich die Strandszene aus "Sechs Tage, sieben Nächte", flimmert immer wieder, während in "Space Cowboys" nur selten und kurz feine waagerechte Muster aufflackern. Falls das angeschlossene Display über eine bessere Vollbildwandlung verfügt, kann man auf die 576i-Ausgabe per HDMI ausweichen.
Bunt und übersichtlich: Im aufgeräumten Setup-Menü des LG kann
man die HDMI-Auflösung und den Farbraum manuell einstellen.
Tonqualität
An den analogen Cinchausgängen gibt der BD 570 rauschfreien CD-Ton oder Downmix-Ton aus. Die digitalen Schnittstellen nutzt er im Modus "DTS Neucodierung" trickreich, um HD-Ton von Dolby als DTS-Ton über HDMI oder optisch/koaxial auszugeben; das klingt besser als das einfache Dolby-Digital. Unkomprimierten HD-Ton überträgt er nur per HDMI, entweder intern decodiert als PCM oder als Bitstream. Hier entscheidet der verwendete Receiver über die Klangqualität.
300 Euro: Der schicke LG BD 570 verbirgt unter seiner teilweise transparenten Frontklappe den USB-Eingang.
Fazit
Der neue BD 570 von LG ist preiswerter, aber nicht besser als sein Vorgänger: Übers Netzwerk spielt er weniger Dateiformate und zeigt Fotos unscharf. Insgesamt punktet er aber als erstklassiger Blu-ray-Player, als drahtloser Netzwerker sowie mit guten USB-Funktionen.
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht LG BD 570 (Gesamtwertung: 84, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2010 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.