LG 42 LV 375 S – LED-TV für 850 € Euro
Der günstigste TV im Testfeld stammt von LG: Den LCD-Fernseher mit Edge-LED-Backlight bieten Internet-Versender schon für 600 Euro an. Verzichten muss man dafür auf 3D, USB-Aufnahme und 100 Hertz.
Ausstattung und Bedienung
Der TV-Tuner versteht sich auf alle Empfangsarten einschließlich HD+ und steuert drehbare Sat-Antennen. Über USB und Netzwerkstream spielt der LG Videodateien vom PC ab. Neu ist der "Medienlink" für komfortables Video-Streaming. YouTube in HD-Qualität, Online-Videotheken und ein gutes Webradio-Portal sind an Bord, die Web-TV-Angebote der Öffentlich-Rechtlichen fehlen aber. Bildprofis wird das umfangreiche Farbmanagement gefallen. Das Menü sieht hübsch aus, die Startseite ist aber überfrachtet, der Zugang zu den Bildreglern umständlich. Im Alltag stört die unkomfortable Sendernavigation: Die Stationsliste bietet weder Vorsortierung noch Filter.
Bunt: Trotz fehlender Beleuchtung
findet man sich dank fühlbarer
Tastengruppierung auf der
Fernbedienung gut zurecht.
Bildqualität Fernsehen
Als beste Voreinstellung empfehlen wir den Modus Expert. Standard- wie HDTV-Sender zeigen viel Feinzeichnung und natürliche Farben. Dank hoher Maximalhelligkeit und des gut entspiegelten, halbmatten Bildschirms kommt selbst bei Sonnenschein ein kräftiges Bild zustande. Der Stromverbrauch liegt dennoch niedrig, nämlich bei nur 60 Watt mit halber Grundhelligkeit. Rasante Kameraschwenks verwischen mangels Schärfeverbesserer, wenn auch weniger stark als beim Sony. Positiv fällt die vergleichsweise hohe Homogenität des Bildes auf; ausgeprägte Schlieren- und Wolkenstrukturen, wie sie einige Edge-LED-Geräte der Vergangenheit zeigten, sind dem LG fremd. Die DVD-Wiedergabe via HDMI gelingt gut, bereits bei niedrigster Auflösung (576i) wirkt das Bild scharf und flimmerfrei. Einziges Manko ist das fehlende 16:9-Letterbox-Zoom für hochskalierte 4:3-Programme. Die Lautsprecher geben Sprache gut verständlich wieder, klingen bei Musik aber recht dünn.
Gut: Alle wichtigen Anschlüsse sind in ausreichender Zahl vorhanden und leicht zu erreichen.
Bildqualität Blu-ray
An der guten Durchzeichnung und dem feinen Schärfeeindruck bei der Blu-ray-Wiedergabe gibt es nichts zu beanstanden. Die Grau-Nuancen aus "Casablanca" stellt der LG mit hoher Neutralität dar. Satte Farben trifft der TV ebenso gut wie gedeckte Töne. Hochwertige, tageslichtbetonte Filme wie der Bond-Streifen "Ein Quantum Trost" entfalten auf dem Fernseher eine überzeugende Wirkung. In Weltall-Szenerien stört aber der vergleichsweise niedrige Kontrast: Vor allem in dunkler Umgebung fällt das leicht bläuliche Schwarz auf, das sich zudem an den Bildrändern aufhellt, wodurch Nachtaufnahmen wenig Tiefenwirkung entfalten. Das beste Bild erzielt der LG mit dezentem, blendfreiem Raumlicht; den dynamischen Kontrast im Menü, der durch Betonung dunkler und heller Bildstellen das Bild knackiger macht, sollte man nicht einschalten, da er schon bei niedriger Einstellung zu hart reagiert. In gleichförmigen Bewegungen wie zu Anfang von "Casino Royale" fällt Kennern auf, dass das Bild etwas stärker ruckelt als bei 24p üblich. Eine Glättungsschaltung gibt es nicht.
850 Euro: Drehsockel und Rahmen in Metall-Optik
verleihen dem LG ein solides Erscheinungsbild.
Fazit:
Mit mäßiger Bewegungsschärfe, relativ wenig Kontrast, unkomfortabler Sendernavigation und nicht ganz korrekter 24p-Darstellung zeigt der LG einige Schwächen. Das Preis-/Leistungsverhältnis geht aber dennoch in Ordnung.
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht LG 42 LV 375 S (Gesamtwertung: 66, Preis/UVP: 850 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2011 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.