Humax iCord HD+ (Test)

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Humax iCord HD+ – HDTV-Settop-Box für 650 Euro

Humax iCord HD+ - HDTV-Settop-Box für 650 EuroDer mit 650 Euro teuerste Receiver im Test ist das zweite Modell von Humax, der iCord HD+. Dafür nimmt nur er die HD+ Programme auf eine interne Festplatte auf, die ein TeraByte Speicherplatz bietet. Nur der Digit HD8+ von TechniSat kann kontern. Er zeichnet aber nicht auf Platte, sondern auf externe Speichergeräte auf. Doch egal wie man aufzeichnet, Aufnahmen von HD+ Sendern wie RTL HD und VOX HD lassen sich nur in Echtzeit anschauen, ein Vorspulen ist aufgrund technischer Restriktionen seitens HD+ nicht möglich.  

Ausstattung und Bedienung

Immerhin bekommt man beim Humax für den relativ hohen Preis eine gehörige Portion Ausstattung und Komfort geboten. Nicht nur die Festplatte hat er dem Technisat voraus, im Gegensatz zu diesem kann der Humax iCord HD+ eine zweite Sendung aufnehmen oder live wiedergeben. Über seine USB-Schnittstelle zeigt der Sat-Receiver JPGs an und spielt MP3-Dateien ab. Die Daten lassen sich auch von USB auf die interne Platte kopieren und von dort wiederum auf einen externen Speicher. Aufgrund dieses Konzepts kann man problemlos Aufnahmen exportieren und sie – sofern unverschlüsselt – am PC weiterverarbeiten. Dass an einem solchen Receiver eine einstellbare Vor- und Nachlaufzeit für die Timeraufnahme vorhanden ist, versteht sich von selbst.
Im Gegensatz zu den anderen Testkandidaten dient bei diesem Gerät aus Korea die LAN-Buchse nicht nur der Zierde. Falls im heimischen Netzwerk ein DLNA-kompatibler Medienserver installiert ist, lassen sich dessen Inhalte über den iCord bequem abrufen. Zusätzlich haben die Entwickler mit dem Humax TV-Portal, das über eine eigene Taste auf der Fernbedienung verfügt, noch weitere interessante Netzwerkfunktionen eingebaut. So kann man beispielsweise die Tagesschau, die ARD Mediathek, Videoclips von Arte, Internetradio oder auch die Online-Videothek Maxdome von der Couch aus auf den Bildschirm holen.

Test Humax iCord HD+ - HDTV-Settop-Box für 650 Euro

TV-Portal: Drückt man die gleichnamige Taste auf der großen Humax-Fernbedienung,
so landet man im TV-Portal des Herstellers und kann dort Videos,
Nachrichten und vieles mehr aus dem Web abrufen.

Über sein Dot-Matrix-Display informiert der Humax iCord HD+, genau wie der Technisat und das größere der beiden TechnoTrend-Modelle, über den Sendernamen, anstatt nur schnöde dessen Speicherplatz anzuzeigen. Hat man sich einmal an die etwas eigene Bedienung gewöhnt, erfreut man sich vieler komfortabler Funktionen. Sehr schade und bei einem Gerät dieser Preisklasse unverständlich finden wir, dass Humax sich hier die HDMI-CEC-Steuerung ebenso spart wie beim kleinen HD-Fox. Dabei ist es das Sahnehäubchen in Sachen Komfort, wenn man wie bei TechnoTrend zur Steuerung von Sat-Receiver und Fernseher nur noch eine, nämlich die TV-Fernbedienung benötigt.
Der relativ große Geber des iCord liegt noch gut in der Hand, doch die Tasten haben einen etwas schwammigen Druckpunkt und sowohl Lautstärke- als auch Programmwahl funktionieren nicht wie üblich per Navigationskreuz, sondern nur über eigene Tasten oder Wippen. Ebenfalls ungewöhnlich: Die Senderliste wird nicht über die OK-Taste in der Mitte aufgerufen, sondern über die Taste "List". Wer aber ausschließlich diesen Receiver bedient, gewöhnt sich bald an dessen Eigenheiten.
Mit knapp 30 Sekunden Startzeit aus dem Standby braucht der iCord HD+ ganz schön lange, um auf Touren zu kommen. Bei den Umschaltzeiten gehört er ebenfalls nicht zu den Schnellsten seiner Zunft.

Test Humax iCord HD+ - HDTV-Settop-Box für 650 Euro

Versprechen bereits eingelöst: Am größeren der beiden Humax-Modelle dient
die LAN-Buchse nicht nur der Show. DLNA und Internet-Zugriff sind damit bequem von der Couch aus möglich.

Bild- und Tonqualität

Auch der iCord HD+ ist in der Lage, die Sendungen in der ausgestrahlten Originalauflösung wiederzugeben. Allerdings findet man diese Funktion nicht im Menü des Receivers, sondern ausschließlich über die Format-Taste auf der Fernbedienung. Hier lässt sich die Ausgabe von 576i bis hin zu 1080i ebenso einstellen wie die "Original"-Auflösung. Im Praxistest zeigt der iCord HD+ in allen Auflösungsvarianten ein sauberes und scharfes Bild. Auch 720p-Sendungen lassen sich problemlos auf die volle Auflösung skaliert ausgeben. Im Labortest bewahrt er im Gegensatz zum kleineren Modell aus gleichem Haus Haltung und tanzt nur bei der Farbdecodierung ein wenig aus der Reihe – das kostet ihn ein paar Punkte.

Test Humax iCord HD+ - HDTV-Settop-Box für 650 €

650 Euro: Der Humax iCord HD+ nimmt auf eine
Festplatte mit einem TeraByte Speicherkapazität auf.

Die große Schrift des Teletextdecoders ist klar lesbar, die Seiten bauen sich schnell auf. Das Menü legt sich schön transparent über das TV-Bild und reagiert ebenfalls sehr flott. Am Digitalton gibt es keinerlei Kritik, die Lautstärke von Dolby Digital-Ton über die Receiver-Fernbedienung zu regulieren, ist systembedingt leider nicht möglich. Im Gegensatz zu Technisats Recorder erklingt auch der Analogton in hervorragender Qualität aus dem Inneren des Humax.

Humax iCord HD+: Die Fernbedienung ist etwas
gewöhnungs­bedürftig, liegt aber gut in der Hand.

 

 

Fazit

Eine umfangreiche Ausstattung, hoher Aufnahmekomfort und ein gutes Bild zeichnen den Humax iCord HD+ aus. Dank seiner überzeugenden Vorstellung küren wir ihn zum Testsieger im Quintett der derzeit erhältlichen HD+ Sat-Receiver.

Test Humax iCord HD+ - HDTV-Settop-Box für 650 €

Test Humax iCord HD+ - HDTV-Settop-Box für 650 €


Technische Ausstattung und Bewertung
 

Test Humax iCord HD+ - HDTV-Settop-Box für 650 €

 

 

Der Testbericht Humax iCord HD+ (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 650 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2010 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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