Der 5.1-Einstiegs-Receiver von Denon lockt mit einer Einmessautomatik und einen USB-Musikplayer. Zudem halbiert ein Öko-Modus je nach Lautstärke den Stromverbrauch.
Ausstattung und Technik
Um Einsparungen kommt aber auch Denon nicht herum: Wo der Onkyo noch Schraubterminals für die beiden Hauptlautsprecher bietet, sind beim Denon sämtliche Boxen aufgrund der Klemmanschlüsse mit dünnen Litzen zu verkabeln. Außerdem vermissen wir einen koaxialen S/PDIF-Eingang. Die Einmessautomatik „Room EQ“ erledigt alle Einstellarbeiten, sie bietet im Unterschied zu den Audyssey-Systemen, die in größeren Denon-Modellen zum Einsatz kommen, aber keine umschaltbaren EQ-Kurven oder mehrere Messpositionen. Bei der Einrichtung von Hand gefallen uns die feinen Schritte für Kanalpegel und Distanz (0,5 dB / 1 cm) sowie die separat regelbaren Bassfilter für Lautsprecher und Subwoofer. Spartanisch fällt die Klangregelung aus, die nur in Form von Bass- und Höhenreglern für die Front vertreten ist. Ein manueller Equalizer fehlt, ebenso ein Cinema-Filter gegen grellen Filmklang. Mit Dolby TrueHD und DTS-HD verarbeitet der Denon unkomprimierten Heimkinoton von Blu-ray. Für den SACD-Genuss ist ein Player nötig, der das DSD-Signal zu Mehrkanal-PCM umsetzt.
Obwohl das englischsprachige Menü alles andere als edel aussieht, hat uns die Bedienung gefallen: Der Receiver verwöhnt mit einem informativen Display sowie gerasterten Drehreglern, mit denen sich Quelle und Lautstärke präzise einstellen lassen. Auf Anhieb sympathisch war uns zudem die Fernbedienung.

330 Euro: Der nur in Schwarz erhältliche Denon fällt durch ein schönes, großformatiges Display mit separater Dezibelanzeige auf. Nur an den scharfen Kanten des Gehäuses im Metallic-Look könnte der Hersteller noch feilen.

Der Denon erfreut mit einer USB-Buchse an der Front, zwei Subwoofer-Anschlüssen sowie fünf HDMI-Eingängen, von denen sich drei auf 4K und HDCP 2.2 verstehen. Weniger schön sind die fehlende Einspeisemöglichkeit für Digitalton im Cinch-Format sowie die Lautsprecher-Klemmanschlüsse, in die nur dünne Kabel passen.

Aufgeschraubt offenbart der Denon sein sehenswertes Innenleben: Die Netzteil-Platine (oben links) macht einen soliden Eindruck, ebenso der Transformator (vorne links). Die Kabelführung wirkt aufgeräumt, die Stromkabel sind für minimale Streuneigung verdrillt verlegt. Herzstück des Receivers sind seine fünf diskret aufgebauten Endstufen.
Video und Multimedia
Bei der HDMI-Durchleitung im Standby zeigt unser Strommessgerät erfreulich geringe 2,8 Watt – der Onkyo braucht mit 27 Watt fast das Zehnfache. Mit einem Videoscaler und Bildreglern kann Denons Kleinster nicht dienen, aber mit einem Lip-Sync-Delay, der ein dem Ton nachhinkendes Bild (200 ms) ausgleicht. Wie das „BT“ im Namen schon vermuten lässt, verfügt der AVR-X 520 BT über Bluetooth für die drahtlose Audio-Einspeisung vom Smartphone samt Fernsteuer-App (siehe Kasten). Über die USB-Buchse an der Front spielt er Musik ab und lädt das Handy – auch im Standby.

Das UKW-Radio mit 56 Speicherplätzen zeigt Zusatzdaten wie RDS, PTY und Radiotext übersichtlich an.
Tonqualität
Für einen Einsteiger-Receiver sind Leistungen von 5 x 60 Watt an 6- und 4-Ohm-Lautsprechern beachtlich. Problemlos dürfte er damit auch im Heimkinokeller mit viel Dampf aufspielen. Den bassgeladenen Dolby-TrueHD-Trailer „Spheres“ gibt er ohne Subwoofer-Unterstüztzung druckvoll wieder. Bei Steely Dan haben uns der stabile und groovende Bass gefallen. Im Mittel- und Hochtonbereich musiziert der Receiver feinauflösend und präzise, wobei uns der Klang bei hohen Lautstärken im Vergleich zum Onkyo eine Spur härter erschien. Das Bassmanagement macht seine Sache grundsätzlich gut, nur bei einigen wenigen Tonspuren mit einem Phasenversatz zwischen Haupt- und LFE-Kanal, wie auf unserer „3 Doors Down“-DVD, wirkt der Sound etwas dünn.
Im zweiten Hördurchgang überprüften wir den Klang in Verbindung mit Subwoofer und Einmessung. Letztere sorgt für einen stimmigen Abgleich der Kanalpegel und Distanzen, die Abtrennfrequenz von 120 Hertz unserer durchaus bassfähigen Center und Surroundboxen erschien uns aber zu hoch, weshalb wir sie von Hand korrigierten. Der zuschaltbare „Room EQ“ griff unauffällig in den Klang ein und machte ihn mit etwas mehr Bass druckvoller. Zum Musikhören mit Stereo-Quellen eignet sich der Denon ebenfalls gut: Er klingt bei analoger wie digitaler Verbindung per Optikkabel offen und detailliert.
Der Testbericht Denon AVR-X 520 BT (Gesamtwertung: 63, Preis/UVP: 330 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2015 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Denons 5.1-Einstiegs-Receiver punktet mit seinem guten Klang, ausreichend Leistung und einer Einmessautomatik. Auf ein Internet-Radio wie einen Audio-Equalizer muss man hingegen verzichten, und für die Boxen stehen lediglich Klemmanschlüsse zur Verfügung.
Florian Goisl