Denon AVR-1709 (Test)

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Denon AVR-1709 – Receiver fuer 450 Euro

Denon hat die Schaltungen des AVR-1709 im Vergleich zum Vorgänger komplett überarbeitet. Unter anderem wurden die Signalwege im Gerät verkürzt, was dem Klang zugute kommen soll.

Ausstattung und Technik

Als Einziger im Testfeld mag der Denon keine Tonzuspielung per HDMI – weder HD-Ton noch Mehrkanal-PCM und noch nicht einmal Dolby Digital oder DTS nimmt er über die AV-Breitbandverbindung entgegen. Digitalton gelangt ausschließlich über die gute alte SPDIF-Schnittstelle wahlweise optisch oder via Cinchkabel ins Gerät.
Digitale Bilder kann der AVR-1709 ebenfalls nicht bearbeiten, er leitet sie nur von den drei HDMI-Eingängen zum Ausgang weiter. Immerhin mit der aktuellen Schnittstellen-Version 1.3a, was nicht alle Mitbewerber im Test von sich behaupten können. Den Umgang mit analogem Video erleichtert er durch seine Konvertierungsmöglichkeiten: Er setzt FBAS und S-Video auf Komponente hoch und kann beides auch jeweils in das andere Format wandeln. So darf sich die Verbindung zum Projektor oder Fernseher auf ein einziges Videokabel beschränken.
Die Endstufen der beiden Surround-Back-Kanäle lassen sich auch anderweitig verwenden: entweder als Leistungslieferanten für eine Multiroom-Nebenzone oder zur Bi-Amping-Befeuerung der Frontlautsprecher.
Das bewährte MultEQ-Einmess-System von Audyssey sorgt beim AVR-1709 vollautomatisch für die korrekten Entfernungs- und Pegeleinstellungen aller Kanäle inklusive Subwoofer. Neben der bestens funktionierenden Raumkorrektur im Zeit- und Frequenzbereich, die die Klangbalance für mehrere Hörplätze gleichzeitig optimiert, bietet die aktuelle Version der Audyssey-Automatik ein weiteres Goodie: Das so genannte DynamicEQ berücksichtigt, dass das menschliche Gehör mit sinkendem Pegel immer weniger tiefe und hohe Frequenzen wahrnimmt. Je leiser der Denon eingestellt ist, desto stärker betont er daher Bässe und Höhen und vermittelt so immer die gleiche Klangbalance. Ohne DynamicEQ klingt er bei niedrigen Pegeln eher dünn und mittig.

Die Vorderseite der Fernbedienung gestaltete Denon übersichtlich.
Einige für den Alltag wichtige Tasten sitzen allerdings unter der Klappe auf der Rückseite .

 

Tonqualität

Die überarbeiteten Schaltungen zeigen Wirkung. Zwar reduzieren sich die Störabstände von knapp 100 auf 91,5 Dezibel, doch dafür glänzt der AVR-1709 im Hörtest. Vor allem die Feinauflösung beherrscht er im Vergleich zum Vorgänger besser: "Live in New York" von Peter Cincotti klingt detaillierter und musikalischer, bleibt dabei aber präzise im Bass. Sein Temperament beweist der Denon eindrucksvoll mit "Casino Royale". Bei der Verfolgungsjagd über die Baustelle krachen die Eisenträger ohrenbetäubend zu Boden, die Gasflasche verursacht eine furiose Explosion. Im Testfeld kann hier nur der Pioneer ansatzweise mithalten, er fällt aber im Bass ab. Der Yamaha und noch mehr der Sony wirken unkontrollierter und neigen zu Verzerrungen.
Beschauliche Töne – nicht gerade die größte Stärke älterer Denon-Receiver – bringt der AVR-1709 genauso glaubwürdig wie der Yamaha. So zieht zu Beginn von "Herr der Ringe" Gandalf in überzeugend heiterer Atmosphäre ins Auenland ein.
Stereomusik wie "Crystal" von Friend’n Fellow stellt der Denon in Breite und Tiefe schön definiert in den Raum. Auch hier bleibt er temperamentvoll, präzise und schafft eine feine Auflösung.

Immerhin drei HDMI-Eingänge stellt der Denon zur Verfügung, einen mehr als Pioneer und Yamaha. Tonsignale kann er dort allerdings nicht in Empfang nehmen.

450 Euro: Die elegant geschwungene Front des Denon sieht gut aus,
die Bedienelemente sind komplett und übersichtlich angeordnet.

 

Fazit

In Sachen Ausstattung sind dem Denon AVR-1709 die meisten Testkontrahenten überlegen, im Klang aber liegt er mit Pioneer und Yamaha obenauf. Er ist erste Wahl für alle, die auf die Tonwiedergabe via HDMI verzichten können.

 

Technische Ausstattung und Bewertung

 

 

Der Testbericht Denon AVR-1709 (Gesamtwertung: 72, Preis/UVP: 450 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2008 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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