Clarke-Tech 5000 HD Combo Plus (Test)

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Clarke-Tech 5000 HD C+ – HDTV-Settop-Box für 350 Euro

Clarke-Tech 5000 HD C+ vorneUnsere Erwartungen an die neue HDTV-Settop-Box von Clarke-Tech waren hoch: Schließlich schnitt die Vorgängerin, die 5000 HD, im Test in audiovision 11-2007 mit "sehr gut" ab. Auch die Neue zeigt wieder das beste Bild im Testvergleich, wenngleich die Labormesswerte etwas schlechter geworden sind.

Ausstattung und Bedienung

Dafür hat sich in Sachen Ausstattung einiges getan. Am Vorgängermodell kritisierten wir den ungünstig platzierten USB-Anschluss unter der Frontklappe. Den gibt es zwar immer noch, doch er dient inzwischen nur noch der schnellen Wiedergabe von Fotos oder Musikstücken vom Speicherstick. Externe Festplatten hingegen schließt man bei der neuen Settop-Box entweder am USB-Port auf der Rückseite oder – noch besser – an der schnelleren eSATA-Buchse (SATA-Schnittstelle für externe Festplatten) an. Somit stört auf der Front der Box kein unschönes Kabel mehr. 

Clarke-Tech 5000 HD C+ menü

Altbacken: Das Clarke-Tech Menü wirkt grob, ist aber gut strukturiert und reagiert flott.

Neu hinzu kam auf der Rückseite außerdem eine Netzwerkschnittstelle. Allerdings ist deren Funktion  noch stark eingeschränkt. Derzeit lässt sich über den LAN-Anschluss lediglich eine neue Firmware aufspielen; eine Aufzeichnung auf Laufwerke im heimischen Netzwerk, etwa im Computer, klappt derzeit ebenso wenig wie umgekehrt der Zugriff auf die Aufnahmen der Festplatte aus dem Netz. Das könnte sich aber ändern, denn der Hersteller aus Karlsruhe spendierte der Box nicht nur einen leistungsfähigeren Prozessor, sondern auch mehr Speicher. Damit hält sich Clarke-Tech die Option offen, zusätzliche Funktionen nachzureichen – was laut Entwicklungsabteilung bald passieren soll.
An der Bedienung hat sich im Vergleich zur Vorgängerin kaum etwas geändert. Nach wie vor wirkt das Menü gegenüber Testkandidaten wie Kathrein oder Trekstor altbacken. Dafür reagiert es flott und ist sinnvoll aufgebaut – im krassen Gegensatz zum Menü der Dreambox. Die Fernbedienung blieb gleich; sie liegt nach wie vor gut in der Hand, obwohl sie etwas klobig wirkt. Sämtliche wichtigen Funktionen lassen sich direkt über gut gruppierte Tasten aufrufen, nur eine separate Taste für die Optionskanäle auf manchen Transpondern, wie sie etwa Premiere aufweist, fehlt.

Clarke-Tech 5000 HD C+ anschlüsse

Zukunftsmusik: Noch dient die LAN-Schnittstelle lediglich dem Update, bald sollen aber weitere Funktionen folgen.

Eine interne Festplatte gibt es nicht, Clarke-Tech setzt auf externe Speichermedien. Aufnehmen kann man entweder direkt per Pausentaste, die den Time-Shift in Gang setzt, oder über den komfortablen Programmführer (EPG), der auch den manuellen Timer birgt. Eine Funktionstaste gibt es für den Timer nicht, ebenso wenig wie einstellbare Vor- und Nachlaufzeiten für programmierte Sendungen.
Obwohl die Clarke-Tech mit einem Doppeltuner für DVB-T und DVB-S ausgestattet ist, lassen sich die beiden Tuner nicht gleichzeitig verwenden, will heißen: Eine Sendung via Satellit aufzeichnen und einen anderen Sender via DVB-T anschauen, klappt leider nicht. Für den Empfang kostenpflichtiger Sender stellt die Settop-Box zwei CI-Steckplätze für Lesemodule und einen Einschub für Conax-Smartcards zur Verfügung.

Bild- und Tonqualität

Obwohl die Messwerte im Vergleich zum früheren Modell etwas abfallen, überzeugt die neue Clarke-Tech noch immer mit dem besten Bild. Der leichte Pegelverlust zu hohen Videofrequenzen hin wirkt sich hauptsächlich in Testbildern aus, bei Spielfilmen und Dokumentationen mit 1080i-HDTV-Auflösung  lässt sich die leichte Weichzeichnung nur von geübten Betrachtern ausmachen. Farb- und Kontrastdarstellung erscheinen natürlich, dank hoher Schärfe und gutem Kontrast wirken selbst feinste Details sauber. Die Skalierung überzeugt bei 720p-Sendungen, wie sie Arte HD ausstrahlt, ebenso wie bei Standard-Programmen, so dass die Ausgabeauflösung gleich bleiben darf. Sowohl beim Satellitenempfang wie auch bei DVB-T zeigt die Box ein sehr gutes Bild; bei Bewegung kommt es nur sehr selten zu störenden Treppenstufen.

350 Euro: Der Clarke-Tech 5000 HD Combo Plus liefert gute Bilder in HD- und Standardauflösung.

Der Ton wirkt immer augewogen, ob nun in Stereo oder in 5.1 Dolby-Digital; zwischen HDMI- und SP/DIF-Ausgabe ist kein Unterschied auszumachen. Selbst analog über die Cinch-Buchsen bleibt der gute Ton erhalten. Da es keinen Lüfter gibt, produziert die Clarke-Tech-Box keine Nebengeräusche, erreicht aber an manchen Stellen des Gehäuses eine Temperatur von fast 50 Grad. Mit externer Festplatte hängt die Geräuschentwicklung natürlich vom verwendeten Festplattenmodell ab. Kommt eine 2,5 Zoll USB-Festplatte zum Einsatz, ist so gut wie nichts zu hören. Ein Manko ist der immense Strombedarf im Bereitschaftsbetrieb, der jährliche Kosten in Höhe von rund 25 Euro verursacht.


Klobig, aber gut: Die Fernbedienung ist durchdacht aufgebaut und hat für alle wichtigen Funktionen eigene Tasten.

 

 

Fazit

Für 350 Euro ist die Clarke-Tech 5000 HD Combo Plus die zweitgünstigste Testkandidatin. Sie bietet ein gutes Bild und flexible Aufnahmemöglichkeiten. Schade nur, dass die beiden Tuner sich nicht gleichzeitig nutzen lassen und die Box viel Strom frisst.

 


Technische Ausstattung und Bewertung
 

 

 

Der Testbericht Clarke-Tech 5000 HD Combo Plus (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2009 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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