Canton GLE Set – 5.1-Boxenset für 2.360 Euro
Im Sortiment der Traditionsmarke Canton steht die GLE-Serie für günstige und wohnraumfreundliche Boxen. Lieferbar ist es in sechs Dekorvarianten. Das mit hauseigenen Aluminium-Treibern bestückte Set wird im Tiefbass vom großen Sub 12 mit Passiv-Membran-Technik ergänzt.
Technik
Den Frontpart übernimmt die größte Standbox der GLE-Serie, die 490.2. Drei Alu-Treiber und eine Gewebekalotte sitzen hinter einem abnehmbaren Metallgitter. Die 20 Kilogramm schwere und 106 Zentimeter hohe Drei-Wege-Box verfügt über zwei 20er-Bässe und einen 18er-Mitteltöner. Deren flache, zweifach gefaltete Wave-Sicken reduzieren Reflexionen am Rand der Membran und erlauben dennoch große Auslenkungen. Die leichte Membran mit ihrer verlustarmen Aufhängung verspricht guten Wirkungsgrad und mühelose Dynamik. Partialschwingungen hat Canton offenbar im Griff, denn die 25-Millimeter-Hochtonkalotte greift erst oberhalb von 3.200 Hertz ein.
Im Center GLE 455.2 werden zwei luftdicht verbaute 15er-Konusse und ein Hochtöner in Zweieinhalb-Wege-Technik so angesteuert, dass nur der rechte Treiber mittlere Tonlagen abstrahlt. Das vermeidet Auslöschungen unter seitlichen Winkeln. Die als Surround eingesetzte Zwei-Wege-Box GLE 420.2 hat einen 16er-Tiefmitteltöner mit Bassreflextechnik. Extras wie Bi-Wiring-Terminals bietet die Serie nicht, dafür aber isolierte Schraubklemmen, die auch für dicke Kabel taugen.
Der Sub 12 wartet mit 200 Watt starker Digital-Endstufe und 30 Zentimeter großer Aluminium-Graphit-Membran auf. Eine weitere Passivmembran auf der Unterseite verstärkt den Tiefbass. Sie produziert keine Luftgeräusche, zudem verhindert Cantons Soft-Clipping-Schaltung unangenehme Verzerrungen im Grenzbereich. Am Terminal stehen auch Anschlüsse für Hochpegelsignale und Aktivboxen und eine dreistufige Tiefbassregelung bereit.

Flexibel: Die "Room Compensation" ändert den Klangcharakter des Subwoofers.
Sie senkt den Tiefbass um fünf Dezibel oder hebt ihn in Stellung "Wide" um
bis zu zehn Dezibel an..

Gut gemacht: Die Zweieinhalb-Wege-Weiche des Centers verhindert
weitgehend Auslöschungen im Mitteltonbereich.
Auch seitlich sitzende Zuhörer hören guten Ton.
Tonqualität Surround
Alle Boxen der GLE-Serie sind gute Futterverwerter und liefern ausgewogene Frequenzgänge. Die hoch belastbaren Standboxen dürfen im Setup groß definiert werden und steuern konturierte und dynamische Bässe bei. Dagegen reißt der Center, anders als die erstaunlich tief abgestimmten Surrounds, die geforderte 80-Hertz-Grenze knapp und schafft erst ab 100 Hertz volle Basspegel. Hebt man die Tiefpassfrequenz im Receiver-Setup auf 100 Hertz an, klingt der Sprecherton bei der DVD-Dokumentation "Arktis Nordost" voller und sonorer. Die offene und weiträumige Abstrahlung des Centers sorgt auf allen Sitzplätzen für eine gute Sprachverständlichkeit mit präzisen S- und Zischlauten. Aufgrund der hohen Auflösung pfeift der eisige Wind besonders eindrucksvoll und klar ortbar durchs Wohnzimmer. Wenn der Eisbrecher Taimir meterdicke Schollen zerbricht, sorgt der Sub in Stellung "Wide" für grandiose, ja fast übertriebene Tiefbasspegel, während er das Eis in Stellung "Narrow" weniger tief, aber dafür staubtrocken krachen lässt. Den besten Kompromiss aus Pegelfestigkeit und immer noch sattem Tiefbass bietet die Stellung "Normal": So sind klirrfreie und saubere Bässe mit bis zu 109 Dezibel Schalldruck möglich.
Beim Live-Konzert von Dave Matthews und Tim Reynolds beeindruckt der in Dolby Digital Plus mitgeschnittene Titel "Lie in Our Graves" mit kraftvollen, dynamischen Gitarrensounds. Cantons GLE-Lautprecher klingen lebendig und ehrlich, entlarven aber mit ihren analytischen Fähigkeiten schlechte Aufnahmen oder weniger gute Elektronik.

2.360 Euro: Sauber gefräste MDF-Fronten und blitzende Aluminium-Chassis kennzeichnen
das GLE-Set von Canton. Erhältlich ist es in den Dekorvarianten Esche schwarz, weiß und
silber sowie in Buche, Nussbaum und Mocca weiß.
Tonqualität Stereo
Spielfreude und Dynamik sind ohne Subwoofer auf knackigen Kickbass und den prägnanten Mittel/Hochtonbereich konzentriert. Das sorgt beim Titel "Silver and Gold" von den Gospel Messengers für kristallklare Klavieranschläge. Mit Subwoofer erfahren die eher steril klingenden Standboxen aber einen dramatischen Zugewinn an Ambiente und Emotion. Er bettet die prägnanten Höhen tonal gut ein und lässt auch die ultratiefe Bassdrum gegen Ende des Stücks druckvoll und locker ausschwingen. Beim Titel "Boom Boom Pow" von den Black Eyed Peas kann man die Subwoofer-Charakteristik nach Geschmack ändern und klopfenden Kickbass oder extrem satten Tiefbass erleben.
Fazit
Der flexible Subwoofer liefert den temperamentvollen Boxen der GLE-Serie ein stabiles Bassfundament und versorgt auch große Räume mit extra tiefen Bässen. Musik und Kinoton ertönen transparent und präzise – ein toller Auftritt des Sets.
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Technische Ausstattung und Bewertung

Der Testbericht Canton GLE SET (Gesamtwertung: 86, Preis/UVP: 2360 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2012 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.