Boston HPS 8WI (Test)

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Boston HPS 8WI – Subwoofer für 400 Euro

Boston HPS 8WI Sub kleinMehr Freiheit dank Funkübertragung: Der neue Aktiv-Subwoofer von Boston Acoustics empfängt seine Bass-Signale kabellos.

Darauf haben viele potenzielle Heim­kino-Einsteiger gewartet: auf einen Subwoofer ohne Kabel. Der HPS 8Wi von Boston Acoustics empfängt die Signale per Funk von einem Sender, der kaum größer ist als eine Zigarettenschachtel und irgendwo in der Nähe des Receivers platziert werden kann; eine Sichtverbindung zum Bass ist nicht nötig. Bis zu 15 Meter lassen sich so überbrücken.

Technik

Der Aktiv-Subwoofer arbeitet nach dem Bassreflex-Prinzip: Die tiefen Schallanteile im Inneren werden über einen Tunnel auf der Rückseite nach außen geleitet. So erzeugt der Sub trotz kompakter Maße und einem nur 20 Zentimeter großen Chassis einen ausreichend tiefen und lauten Bass. Anschließen lässt er sich an AV-Receiver mit separatem LFE-Ausgang und an AV-Geräte mit Line-Out.

Boston Sub Anschlussterminal
Gut: Am Sub wie am Sender (Bild unten) sind verschiedene Eingänge vorhanden, der LFE-Eingang ist ungefiltert.

Die Funktechnik funktionierte in der Praxis bes­tens: Selbst über ein Stockwerk war der Empfang störungsfrei. Falls sich Probleme mit anderen Funksignalen – etwa einem WLAN-Netzwerk – ergeben, kann man zwischen vier Funkkanälen wechseln.

 

Tonqualität

Die Entwickler holten viel aus dem vergleichsweise kleinen Gehäuse raus. Bereits ab 30 Hertz baut der Boston Druck auf, selbst bei höchster Auskoppel­frequenz geht kaum Tiefbass verloren. Oberhalb von rund 100 Hertz fällt der Frequenzgang mit
etwa 36 Dezibel pro Oktave steilflankig ab, dadurch ist der Woofer kaum zu orten. Als Ergänzung zu Mini-Lautsprechern, wie sie sich häufig in Fernsehern finden, eignet er sich weniger, da die Minis Frequenzen meist erst ab 150 Hertz wiedergeben.

Familien­freundlich: Keine Kabel, runde Ecken und ein
gummiertes Gehäuse – dieser Sub passt gut in Haushalte mit Kind und Tier.

Im Hörtest schlug sich der Boston wacker: Pegelspitzen wie bei der Schießerei (Spielzeit 26:00) im Horror-Actioner "Underworld" steckte er gutmütig und ohne Nebengeräusche weg. Tiefbasseffekte wie beim vorbeifahrenden Zug (3:15) gelangen ihm ohne Dröhnen. Allerdings schafft er es im Unterschied zu XL-Woofern mit seiner kleinen Membranfläche nicht, den Tiefbass wirklich körperlich spürbar in den Raum zu drücken.

Der Sender des Boston-Subs.

In Sachen Musik fügt sich der Boston bei mittle­ren Lautstärken harmonisch ein: An­springend und mit viel Druck reproduzierte er das tiefbassgeladene Stück "Expo 2000" von Kraftwerk. Bei hohen Pegeln verliert er allerdings spürbar an Präzision, etwa im E-Bass des Songs "What if" von Lene Marlin, wo er einzelne Noten nicht mehr klar umriss.
Nebengeräusche treten nur in Extremsituationen auf: So ventilierte die Reflexöffnung bei tiefen und zugleich lauten Sinustönen. Bei höchsten Pegeln dröhnte anfangs das Verstärkermodul; Abhilfe schaffte das Feststellen der nicht optimal angezogenen Schrauben. Ganz nah an der Box lassen sich leichte Brumm-Geräusche der Verstärkerelektronik wahrnehmen, im Alltag stört dies aber nicht.

Fazit

Boston bringt mit dem drahtlosen Sub ein innovatives Produkt. Der HPS 8Wi überzeugt preislich, funktional und klanglich und passt bestens zu kleinen und mittleren Boxensets. Wer gern laut hört oder einen sehr großen Raum beschallt, sollte sich zwei Bostons zulegen. Dann steigt nicht nur der Maximalpegel, sondern durch die gleichmäßigere Anregung des Raums auch die Klangpräzision.

 

 

Technische Ausstattung und Bewertung 

Jamo C 80 Sub

 

 

Der Testbericht Boston HPS 8WI (Gesamtwertung: 61, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2008 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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