Sony VPL-XW7000ES (Test)

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Nach dem 4K-Laser-Einstiegsmodell VPL-XW5000ES nehmen wir Sonys neues Flaggschiff VPL-XW7000ES unter die Lupe. Mit einer Lichtleistung von 3.200 Lumen soll der Neue 60 Prozent heller als sein Vorgänger sein. Und das ist längst nicht alles.

Mit der neuen XW-Serie ersetzt Sony alle bisherigen Projektorenmodelle und streicht lampenbasierte Geräte aus dem Programm. Der XW5000ES (Test in 7-2022) lieferte eine starke Leistung für seinen Preis von 6.000 Euro, reicht aber an den ebenfalls aus dem Programm genommenen VW790 (Test in 7-2021) nicht in allen Belangen heran. Hier kommt der neue XW7000ES ins Spiel: Zwar kostet er mit 15.000 Euro deutlich mehr als der Vorgänger VW790, soll ihn aber dafür in wirklich allen Belangen schlagen.

Ausstattung und Technik
Das neu entwickelte Chassis des XW7000ES zeigt äußerlich mit seinen geraden Kanten und der rautenförmigen Front gewisse Ähnlichkeiten zum VW790, ist von den Proportionen aber schmaler und somit eleganter. Bei der Farbe hat man (endlich) die Wahl zwischen Kinoraum-Schwarz und Wohnzimmer-Weiß. Die kompakteren Maße überraschen in Anbetracht der höheren Lichtleistung, wurden aber durch eine optimierte Laser-Phosphor-Engine, eine kompaktere Light-Engine mit kleineren SXRD-Panels sowie einer Kombination aus Luft- und Flüssigkeitskühlung erreicht. Was uns zur Lautstärke bringt: Trotz der kompakteren Maße und der höheren Lichtleistung ist der XW7000ES signifikant leiser als seine Laser- und Lampenvorgänger, in dieser Disziplin liegt er schon mal vorne.

Aufgrund der in ihrer Größe reduzierten SXRD-Panels (0,61 Zoll) und der kleineren Light-Engine ist auch das Objektiv im Durchmesser geschrumpft, hat aber nicht an Flexibilität eingebüßt. Mit einem Zoomverhältnis von 1,35:1 bis 2,84:1 lässt es sich auf praktisch jede Raumgröße problemlos einstellen, eine Bildbreite von 2,5 Meter kann zum Beispiel aus 3,4 bis 7 Meter Abstand projiziert werden. Dazu gesellt sich ein doppelter Lens-Shift mit 85 Prozent vertikalem und 36 Prozent horizontalem Spielraum in beide Richtungen. Das gesamte Objektiv ist motorisiert, wird bequem per Fernbedienung justiert, und per „Lens Memory“ können verschiedene Positionen gespeichert werden, was die bequeme Nutzung von Cinemascope-Leinwänden ermöglicht, die in High-End-Heimkinos wegen ihres Kinofeelings beliebt sind. Keine Frage, in Sachen Flexibilität ist der XW7000ES gegenüber dem XW5000ES klar im Vorteil.

Nichts Neues in Sachen Fernbedienung: Sie unterscheidet sich von dem kleineren Modell lediglich durch die Steuertasten für das motorisierte Objektiv.

Neben dem optischen Aufbau wurde auch die Signalelektronik überarbeitet: Die beiden HDMI-2.0b-Schnittstellen bieten zwar nur eine Bandbreite von 18 Gbit/s, erlauben aber nun auch eine Zuspielung von 120Hz-Signalen in Full-HD-Auflösung. Auch wenn Sonys Argumentation, dass HDMI 2.1 nur für 8K und Gaming relevant ist, nachvollziehbar erscheint, ist es in dieser Preisklasse schwer zu vermitteln, dass nicht die modernste HDMI-Variante verbaut wurde. Lobenswert ist wiederum der geringe Inputlag von 9 bis 20 Millisekunden. Dieser Referenz-Wert ist dem großen Signalprozessor „X1 Ultimate for Projectors“ zu verdanken, der sein Debüt im superteuren GTZ380 (Test in 3-2021) hatte und nun auch in der XW-Serie Einzug gehalten hat. Ganz im Gegensatz zu Dolby Vision, das Sony weiterhin seinen Fernsehern vorbehält.

Eine der Einsparmaßnahmen des kleinen Bruders XW5000ES betrifft die fehlende 3D-Unterstützung. Beim XW7000ES ist diese gegeben und profitiert von der auf 3.200 Lumen gesteigerten Lichtleistung. Auch hinter der Brille bleibt nun mehr Licht und das Bild ist heller. Wiederum unverständlich ist die Tatsache, dass der notwendige 3D-Funkemitter, der die Brillen mit den Steuersignalen versorgt, zusätzlich erworben werden muss.

Bis hierhin sieht es tatsächlich so aus, dass der XW7000ES in Technik, Leistung und Ausstattung seinem Vorgänger ebenbürtig oder überlegen ist. Nur an einer Stelle bietet er weniger: Die neuen Panels wurden von der Kino-4K-Aufl ösung (4.096 Pixel horizontal) auf die im Heimbereich genutzte UHD-Auflösung (3.840 Pixel horizontal) gestutzt. Dies ist aber eigentlich ein Vorteil, da UHD-Quellen von Blu-ray, aus dem Fernsehen und von Streaming-Diensten jetzt pixelgenau vom XW7000ES abgebildet werden.

Nur bei Sony befinden sich alle Anschlüsse seitlich, sind aber nach innen versetzt, um die Kabel zu tarnen. Enttäuschend ist die mangelnde HDMI-2.1-Unterstützung, die für 4K/120Hz-Zuspielung notwendig gewesen wäre.

Imposant: Die Lüftungsgitter nehmen die gesamte Rückseite des XW7000ES ein, hier wird die lauwarme Abluft aus dem Chassis geführt.

Mit bis zu 3.000 Lumen Strahlkraft für Highlights erhalten HDR-Filme einen noch authentischeren Look. „John Wick 3“ bringt den XW7000 auch farblich an die Grenzen.

Hauptkaufargument und Alleinstellungsmerkmal des neuen Sony XW7000ES ist zweifelsohne seine Referenzleistung in Sachen Helligkeit. Um diese zu erzielen und auch dauerhaft zu gewährleisten, hat Sony drei wichtige Aspekte in die Konstruktion einfließen lassen.

1.) Die Laserlichtquelle ist wesentlich länger haltbar als eine herkömmliche UHP-Lampe: Selbst nach 20.000 Stunden (das entspricht rund 14.000 Spielfilmen) verbleiben dem XW7000ES noch 1.600 Lumen, mehr als bei so manch anderem Beamer neu. Wirklich dunkel wird der XW7000ES somit nie.

2.) Die native Farbtemperatur der Lichtquelle ist so abgestimmt, dass sie nahe an der von der Videonorm geforderten D65/6500K-Farbtemperatur liegt. Der Sony XW7000ES zeigt ohne Farbkorrektur zwar auch den typischen Grün-/Blauüberschuss, verliert aber durch die Kalibrierung nur rund 20 Prozent. Für Sportübertragungen kann er ein natürlich wirkendes Bild auch ohne Farbkorrektur erzeugen.

3.) Durch die Verwendung von drei Panels (für jede Grundfarbe eines) wird das Licht komplett in Farben umgesetzt und nicht nur in Weiß, wie bei vielen DLP-Projektoren. Der so genannte „Color-Light-Output“ beträgt hier ebenfalls bis zu 3.200 Lumen.

Der direkte Vergleich zeigt: Die Laserlichtquelle ist nicht nur wesentlich langlebiger als die UHP-Lampe, ihr Lichtverlust verläuft auch linearer. Bei gleicher Ausgangshelligkeit ist der Laserprojektor schon nach wenigen Hundert Stunden Nutzung erheblich heller.

Kalibrierung bedeutet: Die überschüssigen Farbkanäle so weit reduzieren, bis die richtige Farbtemperatur entsteht. Dadurch geht zwangsläufig Licht verloren. Je genauer die Lichtquelle optisch abgestimmt ist, desto weniger Licht geht verloren.

Bei einem 3-Chip-Projektor wie dem Sony XW7000ES wird die Lichtleistung der weißen Lichtquelle komplett in Farben umgesetzt. Farbige Bilder erscheinen so heller und farblich intensiver.

Licht & Farbe
Das Alleinstellungsmerkmal ist die für einen Heimkinobeamer hohe Lichtleistung von 3.200 Lumen bei voller Farbhelligkeit. Das bedeutet, dass die gesamte Helligkeit auch in Farben umgesetzt wird und nicht in Weiß, wie es bei günstigen Bildwerfern mit ähnlichen Werksangaben meist der Fall ist. Dieser Wert wird noch imposanter, wenn man die Langzeitstabilität der Laserlichtquellen einbezieht, die nur 2,5 Prozent pro 1.000 Stunden an Helligkeit verliert. So muss man sich als Käufer über die gesamte Nutzungsdauer des Projektors um die Lichtquelle und Helligkeit keine Sorgen machen. Wir haben die realen Werte nachgemessen: Bei maximal eingestellter Laserlichtstärke und nativer Farbtemperatur gelingt dem XW7000ES nahezu eine Punktlandung mit 3.230 Lumen. Auch der Lichtverlust durch die Kalibrierung hält sich mit rund 20 Prozent in Grenzen, so dass über 2.500 Lumen bei bestmöglicher Farbwiedergabe verbleiben. Unterm Strich ist der XW7000ES rund 1.000 Lumen heller als sein Vorgänger, und das sieht man: Typische HDR-Highlights wie Scheinwerferkegel, Sonnenstrahlen oder Sterne (siehe Bilder) erhalten eine authentische Strahlkraft, die den Realismus steigern und größere Leinwandbreiten zulassen, ohne dass das Bild zu dunkel erscheint.

Noch eindrucksvoller wird die Lichtleistung, wenn man den dazugehörigen Farbraum misst: Während viele Heimkinobeamer ihre maximale Werksangabe nur beim SDR-Farbraum erreichen und für HDR-Inhalte mit DCI-P3-Kinofarbraum lichtschluckende Farbfilter einsetzen, schafft der XW7000ES eine Kinoabdeckung von rund 90 Prozent ohne Filter. Auch wenn die Herstellerangabe von 95 Prozent nicht ganz erreicht wird, ist die Farbenpracht kräftig genug, um HDR-Faszination zu vermitteln. Vor allem die wichtigen Gelbtöne werden ohne Verluste dargestellt, alleine im maximalen Rot und Grün zeigen sich leichte Abweichungen vom Soll, die aber aufgrund der Leuchtkraft kaum ins Gewicht fallen. Denn die subjektive Farbintensität wird nicht nur von der Sättigung der Farbe bestimmt, sondern auch von ihrer Helligkeit.

Während bei HDR-Inhalten die hohen Lichtreserven vor allem für Spitzlichter reserviert sind, wird das Bild bei herkömmlichem SDR-Material insgesamt heller. Im abgedunkelten Kinoraum bei Bildbreiten unter 3 Meter kann das Bild daher unangenehm hell werden, was durch ein Dimmen der Lichtleistung in 100 Stufen allerdings angepasst werden kann. Möchte man den XW7000ES tagsüber als TV-Ersatz im Wohnzimmer einsetzen, erweisen sich die 3.000 Lumen als immenser Vorteil, denn in Verbindung mit einer Kontrastleinwand kann sich der Projektor gegen das Fremdlicht im Zimmer durchsetzen und eine gute Helligkeit bei gleichzeitig hoher Bildplastizität gewährleisten. Damit ist der XW7000ES nicht nur ein hervorragender Kinoprojektor, sondern auch ein echter Wohnzimmer-Allrounder.

Die Erfahrung zeigt: Eine hohe Lichtleistung wird nicht selten durch einen geringeren Kontrast und Schwarzwert erkauft. Beim XW7000ES ist dies glücklicherweise nicht der Fall, denn ihm hilft seine LCOS-Technologie, die weniger Absorptionswärme erzeugt als bei 3LCD- oder DLP-Projektoren. So erreicht auch der XW7000ES die für Sony typischen Kontrastwerte von 13.000:1 bei maximaler Zoomgröße bis 18.000:1 bei minimaler Zoomgröße.

Trotzdem bleibt nativ eine Resthelligkeit von 0,24 Lumen in Schwarz, was eher dunkelgrau wirkt. Daher empfehlen wir, das integrierte Laserdimming im Bildmenü zu aktivieren. So passt der Projektor automatisch die Laserhelligkeit an den Bildinhalt an. In Zahlen ausgedrückt wird so der Dynamikumfang auf durchschnittlich 35.000:1 gespreizt und der Schwarzwert auf 0,09 Lumen verbessert. Sony hat das System der dynamischen Helligkeitsanpassung im Laufe der Jahre praktisch perfektioniert: Ein störendes Bildpumpen konnten wir während des Tests an keiner Stelle beobachten, auch nicht bei plötzlichen Szenenwechseln von hell nach dunkel oder umgekehrt.

Ein Vorteil von Sony gegenüber der LCOS-Konkurrenz von JVC war der höhere In-BildKontrast, der mit einem ANSI-Schachbrett gemessen wird. Das neue Objektiv des kleinen Bruders XW5000ES hatte hier sichtbare Defi zite. Entsprechend waren wir gespannt, ob das neue, kleinere Objektiv des XW7000ES mit dem des VW790 mithalten kann: Tatsächlich verhält es sich deutlich besser als beim XW5000ES und erreicht mit 390:1 ANSI Kontrast nahezu dieselben Ergebnisse wie das größere Objektiv der VW-Serie. Gerade in Verbindung mit der hohen Lichtleistung brilliert der hohe In-Bild-Kontrast mit einer Bildtiefe, die man sonst nur von DLP-Projektoren gewohnt ist. Helle Partien grenzen sich klar von dunklen ab, „Halos“ sind gering und „Schweife“ gibt es so gut wie keine. Alles in allem wurde die Helligkeit des XW7000ES ohne Einbußen im Kontrast gesteigert. Was will man mehr?

Egal welche Generation, egal welche Preisklasse, die Menüoberfläche von Sony-Projektoren bleibt stets unverändert. Auf ein smartes Betriebssystem mit App-Angebot muss man leider verzichten.

Bei Heimkinobeamern trennt sich die Spreu vom Weizen vor allem in Sachen Schwarzwert und Kontrast. Kein anderes Bildmerkmal schlägt sich so im Preis nieder, Geräte mit fünfstelligem nativem Kontrast wie der Sony XW7000ES bekommt man erst ab vielen Tausend Euro.

Tatsächlich stellen sich bei einem Digitalprojektor gleich mehrere Hürden in den Weg des perfekten Schwarzwertes: Einerseits muss das konstante Licht der Projektionslampe für einen schwarzen Pixel komplett geblockt werden, andererseits muss die Lichtenergie für Schwarz in eine andere Energieform umgesetzt werden, ohne das Chassis thermisch zu überlasten. Hier ist LCOS anderen Technologien überlegen: Während zum Beispiel bei einem LCD-Projektor im Falle von Schwarz das Licht am zweiten Polfilter komplett „festgehalten“ und auch komplett in Wärme umgesetzt werden muss, geht das Licht bei LCOS im Falle von Schwarz einfach wieder den Weg zurück, den es gekommen ist. Dadurch heizen Chassis und Light-Engine weniger auf und auch sehr dunkle Schwarzwerte bei gleichzeitig hoher Lichtleistung sind ohne Überhitzen und ohne starke Kühlleistung möglich.

Das Schema zeigt die Schwarzerzeugung eines LCD-Projektors: Die komplette Belastung liegt hier auf dem letzten Polarisationsfilter, der das Licht komplett in Wärme umsetzen muss. Gleichzeitig sind Polfilter sehr hitzeempfindlich, so dass ein starker Kühlluftstrom unerlässlich ist, um Schäden zu verhindern. Das derzeitige
Kontrastlimit bei Heimkinoprojektoren liegt bei rund 7.000:1.

Dieses Schema zeigt die Schwarzerzeugung eines LCOS-Projektors: Das Licht wird über die Polfilterweiche (Polarization Beam Splitter) auf das LCOS-Panel geleitet, das das Licht komplett unmoduliert belässt und senkrecht reflektiert. Es gelangt wieder auf die Polfilterweiche zurück Richtung Lampe. Dadurch muss das Licht nicht von einer einzelnen Komponente absorbiert werden, die thermische Belastung ist geringer. Sonys XW7000ES erreicht so 13.000:1, andere Fabrikate wie JVC sogar bis 60.000:1 nativen Kontrast.

Schärfe und Bildverarbeitung
Nicht selten in der Kritik waren Sonys 4K-Projektoren in Hinblick auf die optische Schärfe, denn aufgrund höherer Toleranzen bei den Objektiven waren Geräte mit sichtbarem Schärfeabfall zu den Rändern hin nicht selten. Davon war bei unserem Testexemplar nichts zu sehen: Über die gesamte Bildfläche zeigte sich eine sehr gute Schärfe bis in die Ecken, selbst natives 4K-Material wurde verlustfrei aufgelöst. Zudem lässt sich die Schärfe äußerst präzise per Fernbedienung justieren und zeigte keinen großen Temperatur-Drift. Anders bei der Konvergenz: Nach dem Einschalten ist die blaue Grundfarbe vertikal leicht versetzt, nach 5 bis 10 Minuten ist die Konvergenz aller drei Grundfarben aber genau und brauchte keine nachträgliche Korrektur, die im Bildmenü möglich wäre. Auf optischer Ebene zeigt der XW7000ES also ebenfalls keine Schwächen.

Dasselbe gilt für die signaltechnische Bildaufbereitung: Seit Jahren erreichen Sonys „X“-Prozessoren mit ihrer „Reality Creation“ Referenzwerte, ohne digital überschärft zu wirken. Hier macht der „X1 Ultimate for Projectors“ keine Ausnahme. Aber nicht nur natives 4K-Material wird fein aufgelöst wiedergegeben, die Stärke des Chips liegt vor allem in der Skalierung von Full-HD-Inhalten, die je nach Quelle so gut ausfällt, dass die Detailabbildung fast 4K-Niveau erreicht.

Eine zuschaltbare Zwischenbildberechnung („Motionflow“) hebt auf Wunsch die Bewegungsschärfe an, was durch die schnellen Ansprechzeiten der SXRD-Panels auch optisch auf der Leinwand umgesetzt werden kann. Die Berechnung arbeitet im „Low“-Modus zuverlässig und ohne Artefakte, im „High“-Modus kann es bei komplexen Kameraschwenks zu Rucklern kommen. Wünschenswert wäre ein „Mittel“-Modus, der sich per Software-Update realisieren lassen sollte. Doch das trübt die Ergebnisse kaum, insgesamt gehört der XW7000ES zu den schärfsten Heimkinobeamern.

Praxistest & HDR-Darstellung
Wie schon erwähnt, kommt die hohe Lichtausbeute vor allem der HDR-Darstellung zugute, denn für strahlende Highlights stehen nun mehr Reserven zur Verfügung. Doch auch ein 3.000-Lumen-Beamer kommt nicht ohne eine dynamische HDR-Anpassung aus, um die gegenüber Fernsehern geringere Helligkeit auszugleichen. Ein „statisches“ HDR hat bei Projektoren nicht selten die Tendenz, etwas „unterbelichtet“ zu wirken. Aus diesem Grunde haben Sonys 4K-HDR-Projektoren seit jeher eine dynamische HDR-Anpassung, die mit dem verbauten Bildprozessor in eine neue Generation geht. Optimal konfiguriert in Clipping und Dosierung kann der XW7000ES Highlights bis zu 1.400 Nits ohne Überstrahlen abbilden, ohne dass Nachtszenen zu dunkel erscheinen. Dank seines hohen In-Bild-Kontrasts und des sehr guten Schwarzwertes ist der XW7000ES in seiner Preisklasse ganz vorne dabei, zumal er diese Ergebnisse mit einer 90-prozentigen Kinofarbraum-Abdeckung kombinieren kann.

Neben einer verbesserten HDR-Darstellung erlauben die 3.000 Lumen des XW7000ES auch eine flexiblere Nutzung im Wohnzimmer, denn er kann sich besser gegen Fremdlicht durchsetzen. Sony hat dieses Potenzial erkannt und bietet das Gerät auch in wohnzimmerfreundlichem Weiß an. Empfehlenswert ist hier die Kombination mit einer speziellen Kontrastleinwand, die zusätzlich Streulicht aus dem Bild filtert und so einen hohen In-Bild-Kontrast ermöglicht. Diverse Bildmodi (Film, Sport, TV, Spiele) sind dabei auf unterschiedliche Anwendungen vorkonfiguriert. Vor allem bei Video spielen weiß der XW7000ES zu überzeugen, denn seine Kombination aus niedrigem Inputlag, starker Farbgebung und hoher Bewegungsschärfe kommt den Gaming-Anforderungen optimal entgegen. Schade nur, dass er mangels HDMI 2.1 keine 4K/120Hz-Zuspielung erlaubt.

Der Testbericht Sony VPL-XW7000ES (Gesamtwertung: 93, Preis/UVP: 15.000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

93 Sehr gut

Sony macht sein Versprechen wahr: Der VPLXW7000ES übertrifft seinen bereits hervorragenden Vorgänger in praktisch jeder Disziplin und landet völlig verdient in unserer Referenzklasse. Entsprechend knapp fällt unsere Wunschliste mit HDMI 2.1 und Dolby-Vision-Unterstützung aus.

Ekki Schmitt

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