Saxx DS120DSP (Test)

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Das tolle Testergebnis des Saxx DS 150 DSP in Ausgabe 12-2019 machte uns neugierig auf den kleinen Bruder D 120 DSP. Der ist nämlich nach den gleichen Vorgaben und Qualitätsansprüchen entwickelt worden. Allerdings mit der Zielgruppe im Hinterkopf, die für den voluminösen 150er keinen Platz hat oder im Heimkino freiräumen will. Deshalb fällt der DS 120 DSP auch erheblich kompakter aus.

Technik

Beim Treiber muss sich der „Kleine“ denn auch mit 30 Zentimetern Durchmesser bescheiden, was für sich betrachtet noch eine ordentliche Größe ist. Auch er weist ein geschlossenes Gehäuse auf, erkauft sich also im Vergleich zu einem Bassrefl ex- Gehäuse eine nicht ganz so niedrige untere Grenzfrequenz mit besserer Impulswiedergabe. Wobei das mit der unteren Grenzfrequenz auch nicht sein muss, denn hier lässt sich mit einer aktiven Entzerrung gegensteuern. Beim Saxx ist eine solche mit Sicherheit im Einsatz, schon allein, weil das Innenvolumen für einen Sub mit 30-Zentimeter-Chassis eigentlich zu klein ist. Die daraus resultierende Überhöhung knapp über der Resonanzfrequenz muss elektronisch ausgeglichen werden. Diese Vorgehensweise hat übrigens – mit Augenmaß angewendet – keinerlei negativen Einfl uss auf die Klangqualität. Für diese Entzerrung – und noch einiges mehr – nutzen die Niedersachsen einen leistungsstarken DSP.

Weitere Anwendungen des Prozessors sind zum Beispiel die Justagemöglichkeiten für Trennfrequenz, Pegel und Phase sowie ein regelbares Subsonicfi lter. Auch ein detailliert einstellbarer Equalizer mit vier Presets wird vom DSP erzeugt. Für Fortgeschrittene gibt es im Netz die PC-Software REW (Room EQ Wizard), mit deren Hilfe sich der Frequenzgang des Subs im Raum perfekt justieren lässt. Dazu ist allerdings ein Akustik-Messsystem vonnöten. Eine weitere Zutat für guten Subwoofer-Klang mit sattem Pegel ist genügend Verstärkerleistung. Hier leistet der Saxx üppige 500 Watt, was auch für größere Krawallorgien reichen sollte.

Die Saxx-Fernbedienung sorgt für Bequemlichkeit, denn mit ihr können alle Einstellungen des DS 120 DSP vom Sofa aus vorgenommen werden.

Tonqualität

Das stellt er denn auch im Messlabor mit üppigen 105 Dezibel Maximalpegel bei maximaler Tiefpassfrequenz unter Beweis. Bei 40 Hertz Tiefpassfrequenz sind es immer noch 102 Dezibel. Zudem sind 30,2 Hertz bei maximaler Trennfrequenz und 25,9 Hertz bei 40 Hertz unterer Grenzfrequenz für ein 30-Zentimeter-Chassis sehr gute Werte. Mehr ließe sich zwar per Equalizer herauskitzeln, das würde aber den Membranhub in den tiefsten Registern erhöhen und damit den Maximalpegel einschränken.

Per Drehen und Drücken des Bedienrades vorn auf der Oberseite des Subs lassen sich mit Hilfe des Displays alle Einstelloptionen schnell und einfach erreichen.

Die Frequenzgänge weisen einen sauberen, leicht fallenden Verlauf auf, der sich bei Aufstellung auf dem Boden linearisieren dürfte. Mit dem praxisgerechten EQ-Preset „Standard“ konnte der DS 120 DSP im Hörraum auf Anhieb überzeugen. Knackig und trotzdem nachdrücklich klingen E-Bass und Bassdrum bei „Listen Up!“ von Omar Hakim. Kein Dröhnen, kein Nachschwingen – prima. Bei der Abschleppwagenszene aus „Terminator – die Erlösung“ kann er zwar nicht so viel Nachdruck in die Explosionen und Motoren legen wie sein großer Bruder, trotzdem lässt er es ordentlich krachen, wenn der Tankwagen explodiert oder die Rakete einen Düsenjäger vom Himmel holt. Heimkino macht jedenfalls auch mit dem kleinen Sub der Saxx-DSP-Serie großen Spaß.

Der Testbericht Saxx DS120DSP (Gesamtwertung: 81, Preis/UVP: 900 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

 

 

AV-Fazit

81 sehr gut

Dank des durchdachten Konzepts mit sinnvoll eingesetztem Digital Signal Processing schafft der DS 120 DSP den Spagat zwischen sauberer Basswiedergabe und hohen Tieftonpegeln problemlos. Rechenkünste sind eben doch manchmal nützlich.
Michael Nothnagel

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