Pioneer UDP-LX500 (Test)

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Als Samsung und Panasonic ihre ersten UHD-Blu-ray-Player auf den Markt brachten, waren wir zwiegespalten. Zwar überzeugten ihre technischen Fähigkeiten, die Materialanmutung ließ aber zu wünschen übrig. Vor allem der Samsung war ein echter Plastikbomber. Erst mit den Oppos UDP-203 und UDP-205 (Test in audiovision 3-2017 und 8-2017) hielten Modelle mit High-End-Flair Einzug in die neue Gerätegattung. Entsprechend groß war der Aufschrei unter Heimcineasten, als Oppo seinen Rückzug aus dem UHD-Blu-ray-Segment bekannt gab (audiovision berichtete). In diese Lücke stößt jetzt Pioneer mit dem UDP-LX500. Die Pläne für einen 4K-Scheiben-dreher lagen schon länger in der Schublade, das finale „Go“ gab es aber erst nach dem Oppo-Ausstieg. Dies teilte uns Produkt-Manager Jürgen Timm mit, der das gute Stück persönlich vorbeibrachte.    

Standesgemäßer Auftritt

Die Verarbeitung des auf großformatigen Standfüßen thronenden UDP-LX500 lässt die Oppo-
Rivalen fast alt aussehen. Bereits das Gewicht von 10,3 Kilogramm ist eine Hausnummer. Dies zeugt vom äußert soliden Aufbau, der Vibrationen verhindert und Hochfrequenz-Einstreuungen abschirmt. Nimmt man den Player in die Hand, begeistert die massive Konstruktion, da klappert nichts, das Klopfen auf den schweren wie unbiegsamen Metalldeckel tönt dumpf und hallt kaum nach.

Die Front besteht natürlich aus Aluminium, die Schublade wird über Federn fest an die gummierte Aussparung gepresst, was Schallemissionen des Laufwerks minimiert. Beim normalen Abspielen ist er praktisch unhörbar – selbst mit dem Ohr an der Lade lief unser Gerät beinahe geräuschlos! Dieses Kunststück hat vor ihm noch kein 4K-Scheibendreher in unserem Testlabor geschafft. Diese bemerkenswerte Tatsache ist auch der geschlossenen Bauweise zu verdanken, denn bis auf einige Lüftungsschlitze auf der Unterseite ist der Player komplett dicht. Ein Teil des Gewichts geht auf das Konto der 3 Millimeter dicken Stahlblechplatte, die sich an den 1,6 Millimeter dicken Blechboden anschmiegt. Diese Kombination führt zu einem tiefliegenden Schwerpunkt, der die Laufruhe verbessert. Wenn überhaupt, gibt der LX500 nur ein dezentes Vibrieren während laufender Menüs einiger 4K-Scheiben von sich.

Gut bestückt: Der Pioneer UDP-LX500 punktet mit digitaler Anschlussvielfalt in Form zweier HDMI-Ausgänge, Toslink und Koax. Analogen Sound gibt es via Stereo-Cinch. Zu den beiden USB-Anschlüssen (einer vorne, einer hinten) gesellt sich das Ethernet-Terminal und als Besonderheit die „Zero Signal“-Buchse zur Erdung des Geräts an einem AV-Receiver.

Das einzeilige Punktmatrix-Display leuchtet bläulich und ist bestens lesbar, könnte aber mehr Informationen preisgeben (Tonformate, HDR). Das Display lässt sich dimmen oder abschalten, den blau leuchtenden Ring um den Power-Button kann man hingegen nur abdunkeln.

Nimmt man den mit 10 Schrauben befestigten Deckel ab, kommt das aufwändige Innenleben zum Vorschein, das separate Baugruppen aufweist. So sitzt die analoge Audioplatine ganz rechts und getrennt vom mittigen Laufwerk und der rechts platzierten Trafo- und Netzteilplatine. Das hinten sitzende Video-Board wurde mit einem Blechkasten abgeschirmt. Komplett in ein Blechgehäuse samt versteifender Bienenwabenprägung eingekapselt wurde das von Pioneer entwickelte Universal-Laufwerk, was ebenfalls die geringen Geräuschemissionen erklärt. Mehr zum Innenleben erfahren Sie im Kasten auf der nächsten Seite.

Die vergoldeten Anschlüsse fallen üppig aus: Zweimal HDMI, wobei nur HDMI 1 Bild und Ton zusammen ausgibt. Der zweite HDMI-Port liefert nur Audiosignale, so wie man es von allen bisherigen Playern kennt. Die HDMI-Verarbeitung verfügt über einen eigenen Clock-Generator, der das Signal neu taktet beziehungsweise für die Weitergabe aufbereitet. Doch es kommt noch mehr: Pioneers Precision Quartz Lock System (PQLS) sorgt für eine Jitter-freie Datenübertragung zu hauseigenen AV-Receivern (LX701, LX801, LX901). Die haben hierbei das Kommando über die Auslieferung der Datenpakete, was Laufzeitfehler bei der Übertragung eliminieren soll. Der interne Clock Generator des Players wird in diesem Fall umgangen.

Jürgen Timm (rechts) und Lian Cho von Pioneer brachten den UDP-LX500 persönlich in die Redaktion.

Für die Tonausgabe sind ferner eine Toslink- und eine Koax-Buchse zuständig, analog entlockt man dem Player via Stereo-Cinch Töne. XLR-Buchsen findet man hingegen nur beim größeren Bruder, der zum Jahresende auf den Markt kommen soll. Eine Besonderheit ist der „Zero Signal“-Anschluss, der mit einer beliebigen Cinch-Buchse am AV-Receiver verbunden wird und wie bei einem Plattenspieler beide Geräte gemeinsam erdet. Dies soll laut Pioneer nicht nur Rauschen bei der analogen Tonwiedergabe minimieren, sondern auch feinste Spitzen im Videosignal verbessern – zumindest auf dem Messblatt. Praktisch sind die USB-Buchsen hinten wie vorne, auf die der Media-Player zugreift. Das Ethernet-Terminal verbindet die Multimedia-Zentrale zudem mit dem heimischen Netzwerk. Auf WiFi – laut Produkt-Manager Jürgen Timm eine „Hochfrequenzdreckschleuder“ – wurde bewusst verzichtet, um hochfrequente Interferenzen gar nicht erst aufkommen zu lassen und in Folge durch aufwändige Abschirmungen bekämpfen zu müssen. Gleiches gilt für Bluetooth und AirPlay, die fehlen.

Wer im Netzwerk-Menü die BD-Live-Verbindung auf „verboten“ stellt, wird mit diesem etwas kryptisch anmutenden Hinweis konfrontiert.

HDR10 und Dolby Vision

Als Universal-Player spielt der LX500 nicht nur DVDs und Blu-rays ab, sondern auch CDs, DVD-Audio-Scheiben und SACDs. Für den Heim-Cineasten am interessantesten ist freilich die Wiedergabe von 4K-Discs – auch hier enttäuscht Pioneer nicht.

Der Player informiert, welches HDR-Format anliegt. Im Falle von „Der Soldat James Ryan“ ist es Dolby Vision.

So unterstützt der LX500 neben HDR10 auch Dolby Vision – was man von einem Player dieser Klasse erwarten sollte. Allerdings, und das wiederum war nicht zwingend zu erwarten, unterstützt er bei Dolby Vision auch den „Low Latency“-Modus, der die Verarbeitung der HDR-Daten stärker vom TV auf den Zuspieler verlagert. Derzeit verwendet unter anderem Sony diese Übertragungsart.

Selbst auf einem Sony-TV, der vom Player den Low-Latency-Modus verlangt, kommt Dolby Vision an

Im Zusammenspiel mit Sonys OLED-Flaggschiff A1 konnten wir uns von der fehlerfreien Funktionsweise überzeugen – sofern im Menü „Display Einstellung“ Dolby Vision auf „Auto“ steht. Die Dolby-Vision-Wiedergabe wird mit einer Logo-Einblendung in der oberen rechten Ecke bestätigt. Diese Info ist aber nicht dem Pioneer-Player geschuldet, haben wir das Logo doch in exakt der gleichen Art schon bei einem LG-Player an einem LG-Fernseher gesehen. Dolby-Vision-Discs lassen sich auch mit HDR10 wiedergeben. Dazu muss man Dolby Vision auf „off“ und HDR auf „on“ stellen. Diese Option begrüßen wir. Zwar bietet Dolby Vision aufgrund seiner dynamischen Metadaten ein besseres Bild, doch hatten wir auch schon UHD-Blu-rays, wo uns die HDR10-Version besser gefiel. Die „HDR“-Taste auf der Fernbedienung bezieht sich übrigens nur auf „HDR10“. Wenn Dolby Vision auf „auto“ steht, wird eine entsprechende Disc immer mit  Dolby Vision wiedergegeben, selbst wenn HDR auf „aus“ steht.

Wer will, kann die Dolby-Vision-Disc „Der Soldat James Ryan“ auch mit HDR10 anschauen.

Das ebenfalls dynamische HDR-Format HDR10+ wird hingegen nicht unterstützt. Hier sind die Hürden laut Produkt-Manager Jürgen Timm aber weniger technischer, sondern eher politischer Natur. Da es derzeit aber noch keine HDR10+ Inhalte auf runder Scheibe gibt, ist dieses Defizit (noch) verschmerzbar.

Bild- und Tonqualität

HDR-Bilder gab der Pioneer dann auch in makelloser Qualität wieder, stimmige Farben ohne Säume und Ausbluten gesellten sich zu knackiger Schärfe und einer perfekten Feinauflösung bei der Wiedergabe von UHD-Blu-rays. Graustufen in Testbildern blieben selbst nach kleinen Bildjustagen erhalten beziehungsweise lassen sich durch Anpassung von Kontrast und Helligkeit im Video-Equalizer erst so recht herauskitzeln. Zudem sind Regler für Chroma Level, Farbton, Schärfe und Rauschunterdrückung an Bord, die sich in drei Speicher ablegen lassen. Als Basis für die Bildjustage dienen 4 vordefinierte Presets, die für verschiedene Bildschirmtypen (LCD, OLED, Projektor) abgestimmt sind. Das ist alles schön und gut, bei manchem Mitbewerber kann man das Bild aber ausgefeilter optimieren, vor allem in Bezug auf HDR. Hier ist Panasonic mit seiner Dynamikbereichsanpassung, die vor allem Projektor-Besitzer schätzen, das Maß der Dinge.

Laut Jürgen Timm will man mit einem Firmware-Update bis Jahresende aber nachlegen. Eine 14-stufige HDR-SDR-Konvertierung ist hingegen schon vorhanden. Um Verwirrungen zu vermeiden, sollte der Regler bei der Verwendung eines HDR-Displays aber ausgegraut sein oder gar nicht erst angezeigt werden.   

Da Pioneer mit dem UDP-LX500 in erster Linie die audio­phile Kundschaft im Visier hat, haben wir uns dessen tonale Fähigkeiten genau angehört. In unserem Fokus stand der Vergleich zwischen der analogen Tonwiedergabe über Cinch und digital via HDMI/Toslink. Hierfür kombinierten wir den LX500 mit dem Marantz-Verstärker-Flaggschiff SR8012, das im Pure-Direct-Modus lief. In diesem Modus werden für eine maximale Klangreinheit alle unnötigen Schaltungen deaktiviert, unter anderem das Videoboard. Das 3-stufige Digitalfilter des UDP-LX500 stellten wir auf die mitt­lere Position „Short“. Die „Direct“-Funktion des Pioneer blieb aus, schaltet diese doch alle digitalen Ausgänge ab, was einen Vergleich mit minimalen Umschaltzeiten verhindert.

Von jazzigem Tango über Mainstream-Pop bis zu barocker Klassik: Unsere Hörtest-Scheiben decken klangliche Stärken und Schwächen auf.

Als Hörbeispiele fungierten die Michael-Jackson-CD „Bad“, „Alessandro Quarta plays Astor Piazzolla“ von Pure Audio Blu-ray (LPCM-Stereo, 24 Bit/96 kHz) sowie die SACD „Bach – Cantatas Vol. 28“, bei der wir die Stereo-Spur des SACD-Layers nutzten. Im Akustik-Test schälte die Analogwiedergabe Stimmen und Instrumente von der „Bad“-CD ein wenig präsenter und damit einen Hauch plastischer heraus als über HDMI und Toslink. Zwischen den letzten beiden konnten wir hingegen keine Unterschiede ausmachen.
Mit der SACD von Bach war der Höreindruck ähnlich: Chor und Orchester klangen analog minimal körperhafter, aber auch vordergrün­diger als via Digital-Zuspielung. Vor allem tief im Raum aufgenommene Instrumente wirkten analog einen Tick definierter. Im Gegenzug tönte es via HDMI ein Quäntchen ausgewogener beziehungsweise stimmiger; auch kam uns Gesang etwas sanfter/runder vor – eine Eigenschaft, die man sonst eher der analogen Wiedergabe zuschreibt. Der originale SACD-Layer wurde nicht via Toslink-Buchse ausgegeben, womit ein Vergleich entfiel.

Die Wartezeit beim Einlesen der Disc wird meist mit einem hübschen Bild sowie dem Filmtitel überbrückt.

Ebenfalls im Bereich von Nuancen bewegte sich der Hörvergleich mit der PCM-Stereo-Spur von Alessandro Quartas Pure Audio Blu-ray. Verglichen mit der HDMI-Ausgabe klang es via datenreduziertem Toslink weniger dynamisch und „müder“. Das Duell zwischen HDMI und Analog geriet dagegen zur Geschmacksfrage: Dezent mehr Plastizität via Cinch gegen ein gefühlt stimmigeres Klangbild über HDMI – wir bevorzugten die analoge Wiedergabe.

Übrigens: Die „Direct“-Schaltung am Pioneer sorgte an den Analog-Buchsen für den Hauch eines sanfteren bzw. geschmeidigeren Sounds – so kam es uns zumindest vor, denn von eindeutigen Unterschieden kann hier wirklich keine Rede mehr sein.

Auch die klassische Blu-ray-Wiedergabe ist top, das Bild wirkte im Sehtest überaus scharf, detailreich und plastisch. Das Upscaling von Full-HD-Material gelingt dem UDP-LX500 ebenfalls knackscharf, ohne Farbsäume sowie Doppelkonturen oder Moire-Effekte. In der HDMI-Auflösungswahl „Auto“ wandelt der Pioneer UDP-LX500 aber 50i-Scheiben schon mal zu 4K/24p, was zu Bildrucklern und teils heftigem Zeilenflimmern führen kann – zumindest bei der Blu-ray „Die Alpen von oben“ zeigte sich dieses Phänomen. Deutlich besser gelingt die Umwandlung in der Einstellung „4K“, womit der Player ein 4K/50p-Signal generiert. Dann lief das Bild ruhig, Zeilenflimmern trat nur selten und dezent in Erscheinung. Wer will, kann über die Option „Source Direct“ auch die native Auflösung der jeweiligen Disc ausgeben und dem Fernseher, Projektor oder AV-Receiver die Skalierungsarbeit überlassen. .

Um eine falsche Frame-Rate-Ausgabe bei 50Hz-Blu-rays zu vermeiden, sollte man die Auflösung nicht auf „Auto“, sondern auf „4K“ stellen.

Unruhige Kanten machten sich auch bei unserem DVD-Testklassiker „Sechs Tage, sieben Nächte“ bemerkbar, wo in Kapitel 10 der Bergkamm immer noch sichtbar flimmerte – etwas stärker als beim Oppo UDP-203. Zu den Komfort-Features zählen ein 2-, 4-, 8-, 16- und 32-facher Vor- wie Rücklauf, die Einzelbildweiterschaltung, Zeitlupe, Replay und Short-Skip-Funktion sowie ein A-B-Speicher zur Wiederholung einer damit definierten Filmsequenz.

Toll gefallen uns die ausführlichen Informationen, die der Pioneer nach langem Drücken der „Display“-Taste zum laufenden Videobild zurückmeldet. Leider wird nicht die Gesamtlänge eines Filmes angezeigt, sondern nur die bereits abgespielte oder noch verbleibende Zeit. 

Wer beim UDP-LX500 länger auf die Display-Taste drückt, bekommt erst einmal die Standard-Disc-Parameter wie Frame-Rate, Auflösung, Farbtiefe, AV-Codecs und einiges mehr präsentiert. Doch auf einer zweiten Seite („Pfeil runter“ im Steuerkreuz) informiert der Player, welche Daten über HDMI ausgegeben werden. Diese sinnvolle Unterteilung kennen und schätzen wir unter anderem von den Panasonic-Playern.

Bei HDR10-Signalen informiert der UDP-LX500 über die maximale Spitzenhelligkeit eines Films (hier „Inception“) sowie dessen Durchschnittshelligkeit – sofern diese Werte auf der Disc abgelegt wurden.

Durch erneutes „Pfeil runter“-Drücken gelangt man schließlich an HDR-Informationen, die uns in der Form noch kein Player mitgeteilt hat. So erfährt man nicht nur, mit welcher Maximal-/Minimal-Helligkeit die eingelegte Scheibe gemastert wurde (das gab bereits der Oppo preis), sondern auch die tatsächliche Maximal-Luminanz des Films sowie dessen Durchschnitts-Helligkeit. Das klappt allerdings nur, wenn diese Daten auf der Disc korrekt hinterlegt sind. So gaben die Paramount-Scheiben „Der Soldat James Ryan“ und „Ghost in the Shell“ nur Dummy-Werte von „0 Nits“ aus, während Warner-Discs wie „The Dark Knight Rises“ und „Inception“ realistische Werte von 236 respektive 308 Nits anzeigen. Die Warner-Scheibe „Mad Max“ hingegen überraschte uns mit unrealistischen Werten.

Blind sollte man den Werten allerdings nicht vertrauen. So übersteigt bei „Mad Max“ die Spitzenhelligkeit mit 9.919 Nits angeblich das Mastering-Maximum von 4.000 Nits.

Diese nach unserem Kenntnisstand derzeit exklusiven Informationen erhält man allerdings nur bei HDR10. Wenn ein Dolby-Vision-Signal anliegt, gibt es diese dritte Seite mit Insider-Infos leider nicht.

Während bei der digitalen Tonausgabe in erster Linie der AV-Receiver für die Tonqualität verantwortlich zeichnet, sieht es bei der analogen Verarbeitung von Audiosignalen anders aus. Der verbaute DAC AK4490 von AKM machte seine Sache ausgezeichnet und lieferte einen sehr klaren, fein auflösenden und dabei plastisch-räumlichen Klang. Über die „Audio P.“-Taste der Fernbedienung lässt sich der Grundcharakter der Klangs dezent manipulieren – zur Auswahl stehen die Filter „Short“, „Slow“ und „Sharp“, die sowohl bei digitaler als auch analoger Tonausgabe wirken. Für die bestmögliche Analog-Wiedergabe schaltet der „Direct“-Modus die Video- und Digitalschaltkreise des Players ab. Ob sich der Aufwand gelohnt hat, erfahren Sie im Kasten auf Seite 59.

Media-Player und Streaming

Der Media-Player kann über die beiden USB-Anschlüsse oder via Ethernet-Buchse mit DLNA von Netzwerk-Servern gefüttert werden. An Audioformaten spielte er alle unsere Testdateien ab, auch HiRes-Dateien sowie FLAC- und DSD-Mehrkanal-Files. An Fotos schluckte der Player JPG, GIF, PNG und dreidimensionale MPO-Dateien – 4K-Bilder gab der Pioneer aber nur mit reduzierter Auflösung aus. Immerhin werden alle Videos eines Ordners ohne nervende Info-Einblendungen abgespielt. Mit Video-Files streikte der UDP-LX500 nur bei DIVX- codierten Dateien, kein Probleme bereiteten etwa 4K-HDR-Filme auf Basis des HEVC-Codecs.

Control-App: Die Pioneer Steuerungs-App bietet virtuelle Tasten für die Grundbedienung. Der mittige Kreis im Bild rechts ist das Steuerkreuz für die Menü-Navigation.

Womit wir beim größten Minuspunkt und einer Gemeinsamkeit mit den Oppo-Playern wären: Der Pioneer UDP-LX500 verfügt über keine Streaming-Dienste. Zwar hat praktisch jeder neue Fernseher Amazon, Netflix, YouTube & Co. integriert, Projektor-Besitzer sind hingegen in der Regel auf externe Streaming-Zuspieler angewiesen.   

Die Bedienung des Players ist wiederum gelungen, Menüs sind klar strukturiert, verständlich und reagieren flott auf Eingaben. Auch bei der Disc-Navigation ist der Pioneer von der schnellen Sorte, einzig bei der Einlesezeit von manchen Scheiben ist Luft nach oben. Die auch aufgrund ihres Gewichtes gut in der Hand liegende und zudem beleuchtete Fernbedienung wirkt hochwertig, die Tasten sitzen teils aber eng beieinander. Pioneers Control-App bietet eine rudimentäre Steuerung des Players in seinen Grundfunktionen. Ein ernsthafter Ersatz für den Signalgeber ist diese aber nicht.              

Der Testbericht Pioneer UDP-LX500 (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 3000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

84 sehr gut

Neben der überragenden Verarbeitung und Material­anmutung begeistert Pioneers erster UHD-Player durch seine sehr gute Bild- und exzellente Tonqualität. Ein Highlight am 4K-Blu-ray-Himmel. Die fehlenden Apps sowie die nicht vorhandene HDR-Kalibrierung kosten aber viele Punkte.
Christoph Steinecke/Andreas Oswald

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