Mit der X-3000 hatten wir vor einigen Ausgaben bereits den kleinsten Sprössling von Nuberts neuer „X“-Aktivboxenreihe getestet – und waren überaus angetan. Eine Nummer größer fällt die X-4000 aus, die bei Gehäusevolumen, Basstöner und Verstärkerleistung eins drauf legt und entsprechende Erwartungen weckt.
Ausstattung identisch
Verkauft wird die Aktivbox zwar auch einzeln für 775 Euro, für den Test holten wir uns aber gleich ein Pärchen ins Haus. Die Verbindung beider Schallwandler fürs Stereo-Hören gelingt per Cinch-Kabel oder drahtlos. Bei den Anschlüssen unterscheidet sich die X-4000 nicht von der X-3000: Koax und Toslink (kompatibel mit 192kHz / 24 Bit) stehen je in doppelter Ausführung bereit und auch der USB-DAC ist mit dabei. Ein zweiter USB-Port (5V/1,5A) ermöglicht das Aufladen externer Geräte oder das Einstecken des mitgelieferten HDMI-ARC-Adapters; damit lässt sich Sound vom Fernseher oder Blu-ray-Player via HDMI-Strippe zur X-4000 leiten. Analog über Cinch und XLR (alternativ als AES-Eingang nutzbar) angelieferte Signale werden digital gewandelt, die kabellose Zuspielung erfolgt ausschließlich per Bluetooth mit aptX, ein LAN-Anschluss ist nicht vorhanden.
Die komfortable Bedienung der X-4000 kann wahlweise über die robuste Fernbedienung, die „X-Remote“-App oder dank großem Punktmatrix-Display direkt am Gerät erfolgen. Zur Klangkorrektur gibt es Regler für Bässe, Höhen, Balance, Loudness und einen 5-Band-Equalizer. Ausgesprochen nützlich sind die variablen Hoch- und Tiefpassfilter zur Abstimmung eines mit der X-4000 verkabelten Subwoofers.
„X-Remote“ nennt sich die erste Steuerungs-App von Nubert, die für Android- und iOS-Geräte kostenlos erhältlich ist. Die Software ist speziell auf Boxen der nuPro X-Serie zugeschnitten und erleichtert insbesondere die Einstellung selten benötigter Grundfunktionen, die tiefer in der Menüführung „versteckt“ sind, wie das Hoch-/Tiepassfilter, der Equalizer oder die Display-Parameter. Die Verbindung zwischen Lautsprecher und Tablet oder Handy erfolgt über Bluetooth, weshalb kein WLAN im Hörraum zur Verfügung stehen muss.
Die Startseite bietet alle wichtigen Alltags-Funktionen, dank der großen Buttons sind Fehleingaben durch Danebentippen auch auf kleinen Handys nicht zu befürchten. Die App funktionierte im Test tadellos und ließ sich dank logisch strukturierter Menüs intuitiv steuern. Nur am Erscheinungsbild sollte Nubert noch arbeiten, einen Schönheitspreis dürfte die „X-Remote“ kaum gewinnen.
Erstaunlich großer Sound
Die beiden Digitalverstärker versorgen den Gewebekalotten-Hochtöner sowie das 17-Zentimeter-Chassis des Tiefmitteltöners mit je 180 Watt. Zum Vergleich: die X-3000 haben ein 15-Zentimeter-Chassis und leisten 150 Watt. In Kombination mit dem größeren Bassreflex-Gehäuse spielte die X-4000 dann auch ein Quäntchen tiefer und dominanter in den Bass-Keller als die kleine Schwester. Auch Tugenden wie die wunderbar luftig-transparente sowie die schlacken- und verfärbungsfreie Wiedergabe bekam die X-4000 spendiert, ebenso fasziniert die hohe Durchzeichnung feinster Tondetails und die präzise Raumabbildung. Laut aufspielen kann die recht zierliche Box sowieso – ohne dabei zu verzerren oder in Klanghärten abzudriften, was zu stundenlangem Musikgenuss auch bei gehobenen Abhörpegeln einlädt. Tolle Sache!
Der Testbericht Nubert nuPro X-4000 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 775 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2019 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Die nuPro X-4000 übernimmt die Tugenden der kleinen Schwester-Box X-3000 und legt in Sachen Klang noch eins drauf. Ausstattung und Verarbeitung sind ebenfalls top.
Andreas Oswald