Nubert nuPro X-3000 (Test)

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Schon seit einigen Jahren macht sich Nubert im Segment der Aktiv-Lautsprecher beziehungsweise Studio-Monitore stark. Die X-3000 ist der kleinste Sprössling aus der neuen X-Serie der schwäbischen Boxenbauer und fällt mit 30 x 18,5 x 23 Zentimeter (H/B/T) eher kompakt aus. Klanglich möchte sie aber bei den Großen mitspielen.

   

Vielseitiger Nahfeld-Monitor

Verkauft wird die Aktivbox einzeln für 585 Euro, fürs Stereo-Hören muss man 1.170 Euro investieren, denn einen Mengenrabatt gibt es nicht. Die Verbindung der beiden Schallwandler erfolgt per Cinch-Kabel oder drahtlos. Im Paar-Betrieb werden sämtliche Einstellungen und Anschlüsse an der „Master“-Box vorgenommen, die „Slave“-Box läuft stets automatisch mit. Die Übertragung der Tonsignale erfolgt laut Nubert verlustfrei und zeitrichtig aufeinander abgestimmt.

Kontaktfreudig: Digitale und analoge Anschlüsse sind ausreichend vorhanden, klasse ist der USB-DAC.

Der Blick auf die Rückseite offenbart ein üppiges Anschlussfeld: Koax und Toslink (kompatibel mit 192kHz / 24 Bit) sind in doppelter Ausführung vorhanden, ein Highlight ist der USB-DAC, der für PCs und Tablets als externe Soundkarte fungiert und damit die beste Anschlussvariante bietet. Ein zweiter USB-Port (5V/1,5A) erlaubt das Aufladen externer Geräte – oder das Anstöpseln des mitgelieferten HDMI-ARC-Adapters; darüber lässt sich via HDMI-Strippe auch Sound zuspielen, zum Beispiel von einem Fernseher. Analog über Cinch und XLR (alternativ als AES-Eingang nutzbar) angelieferte Signale werden digital gewandelt, die drahtlose Zuspielung erfolgt per Bluetooth mit aptX.

Steuern lassen sich die X-3000-Speaker über die handliche wie robuste Fernbedienung, direkt am Gerät (es gibt ein großes Punktmatrix-Display) oder über Nuberts neue „X-Remote“-App. Klangkorrekturen ermöglichen Regler für Bässe, Mitten/Höhen, Balance, Loudness und ein 5-Band-Equalizer; variable Hoch- und Tiefpassfilter erleichtern die Abstimmung eines Subwoofers, der sich an die X-3000 anschließen lässt.

„X-Remote“ nennt sich die erste Steuerungs-App von Nubert, die für Android- und iOS-Geräte kostenlos erhältlich ist. Die Software ist speziell auf Boxen der nuPro X-Serie zugeschnitten und erleichtert insbesondere die Einstellung selten benötigter Grundfunktionen, die tiefer in der Menüführung „versteckt“ sind, wie etwa das Hoch-/Tiepassfilter, der Equalizer oder die Display-Parameter. Die Verbindung zwischen Lautsprecher und Tablet oder Handy erfolgt über Bluetooth, weshalb kein WLAN im Hörraum zur Verfügung stehen muss.

Praktisch, optisch aber noch ausbaufähig: Mit der nicht unbedingt schönen App lassen sich die Lautsprecher von Nuberts X-Serie auch bequem per Tablet oder Handy steuern.

Die Startseite bietet alle wichtigen Alltags-Funktionen, dank der großen Buttons sind Fehleingaben durch Danebentippen auch auf kleinen Handys nicht zu befürchten. Die App funktionierte im Test tadellos und ließ sich dank logisch strukturierter Menüs zudem intuitiv steuern. Nur am Erscheinungsbild sollte Nubert noch arbeiten, einen Schönheitspreis dürfte die „X-Remote“ kaum gewinnen.

Riesiger Sound

Die beiden Digitalverstärker in jeder Box liefern jeweils 150 Watt für den Hochtöner mit 25 Millimeter großer Gewebekalotte sowie den Tiefmitteltöner  von knapp 15 Zentimetern mit Polypropylen-Verbund-Membran. Unterstützt durch ein Bassreflexrohr machte die X-3000 im Hörtest richtig Druck – so tief, impulsiv und doch kontrolliert hatten wir Bässe nicht aus den kleinen Gehäusen erwartet. Wunderbar offen, luftig sowie verfärbungsfrei schallte die Höhen- und Mittenwiedergabe, die zu langem, entspanntem Hören einlud. Die glasklare Durchzeichnung und Feinauflösung von Klangdetails ist beim Nahfeldhören besonders faszinierend, zudem überzeugte die präzise räumliche Darstellung. Selbst bei größeren Sitzabständen im Wohnzimmer kann der Klangzwerg mit beachtlichen Pegeln aufwarten und spielte dabei verzerrungsfrei wie stressfrei.                       

Der Testbericht Nubert nuPro X-3000 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 1170 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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