Mit der nuPro AS-2500 präsentiert Nubert eine Soundbar, die aufgrund ihrer Gehäuseform diese Bezeichnung zu 100 Prozent verdient – anders als frühere Modelle des schwäbischen Boxenbauers.
Nubert hat eine Reihe von „Soundbars“ im Programm, die zwar ausgezeichnet klingen, aber für manche Käufer eine unschöne Gemeinsamkeit aufweisen: Sie sind recht massiv. Egal, ob das Flaggschiff nuPro XS-8500 RC (Test in 10-2022) oder der Einsteiger nuBox AS-225 (Test in 9-2022), die Geräte sind über 30 Zentimeter tief. Nubert bezeichnet seine TV-Klang-Optimierer daher gerne auch als Soundboard, nicht zuletzt, weil man den TV bei Bedarf darauf stellen kann.
Das funktioniert mit der 500 Euro teuren nuPro AS-2500 nicht, denn bei einer Breite von 105 Zentimetern ist sie nur 14 Zentimeter tief. Angesichts ihrer Höhe von 8 Zentimetern sollte in den meisten Fällen direkt vor dem TV-Apparat ein Plätzchen frei sein, ohne dass etwas ins Bild ragt. Die Ausmaße erlauben zudem die einfache Montage der rund 7 Kilo schweren Bar an einer Wand.
Treiber und Technik
Das bestens verarbeitete Gehäuse aus MDF wird wahlweise in Schwarz oder Weiß lackiert geliefert, die abnehmbare Frontblende ist stets schwarz. Im Inneren arbeiten zwei Drei-Wege-Systeme für die Stereo-Wiedergabe: Zwei Hochtöner (Seidenkalotten) mit je 2 x 2,5 Zentimetern Durchmesser, zwei Tiefmitteltöner mit Nomex-Membranen und je 6,6 Zentimetern Größe sowie zwei Polypropylen-Tieftöner auf der Unterseite mit je 9 Zentimeter großen Treibern kommen dabei zum Einsatz, die von einem 160 Watt starken Digitalverstärker angetrieben werden.
Die mittelgroße, schwere Fernbedienung punktet mit großen, gummierten Tasten und klarer Strukturierung. Auf drei Schnellwahltasten lassen sich Benutzereinstellungen speichern. Die Oberseite besteht aus Aluminium, der Korpus aus Plastik.
Der Betriebszustand wird nicht nur über die Anzahl der leuchtenden Lichter, sondern auch deren Farbe angezeigt. Weiß signalisiert PCM-Ton, Rosa hingegen Dolby-Streams und Orange anliegenden DTS-Ton. Grün leuchten die Lichter bei der Bassregelung, blau bei der Mitten/Höhen-Justage. Rot ist für Loudness reserviert, weiß und in Formation pulsierend leuchten die Lichter bei Einstellung der DSP-Programme „Hörizonterweiterung“ und „Voice+“. All das erfordert anfangs den Blick in die Bedienungsanleitung, klappt nach etwas Übung aber wunderbar.
Ab Werk wird die AS-2500 ohne Subwoofer ausgeliefert, der jedoch dank Sub-Out nachgerüstet werden kann. Zudem ist die AS-2500 vorbereitet für Nuberts Funksystem nuConnect trX, mit dem sich Basswürfel der nuSub-Serie drahtlos koppeln lassen.
Auch wenn die Soundbar für die Stereo-Wiedergabe entwickelt wurde, können 3.1-Kanäle verarbeitet werden. Quellen mit Dolby 5.1, Dolby Atmos und Co. werden vom Signalprozessor der Soundbar heruntergemischt und auf die 6 Chassis verteilt; es gehen also keine Informationen verloren. Die Decodierung übernehmen die integrierten Decoder von Dolby und DTS, die nicht in ihren hochauflösenden Varianten (TrueHD, Master Audio) dabei sind. Dolby Atmos und DTS:X gehören auch nicht zum Repertoire, was angesichts der Bauweise der Bar aber nicht verwundert.
Auf Raumklang muss man trotzdem nicht verzichten, hierfür hat Nubert die zweistufige DSP-Schaltung „Hörizonterweiterung“ für ein vergrößertes Klangfeld integriert. Zudem gibt es „Voice+“, die Schaltung soll die Sprachwiedergabe fokussieren und so Dialoge verständlicher machen. Loudness intensiviert die Basswiedergabe und Nuberts „Klangwaage“ sorgt für eine ausgeglichene Justage von Bässen und Höhen. Zur Sicherung der Einstellungen finden sich drei Benutzerspeicher auf der Fernbedienung.
Die Steuerung der Bar kann über besagte Fernbedienung oder bei abgenommener Frontblende mittels des Drück/Drehreglers auf der Vorderseite des Geräts erfolgen (siehe Kasten). Eine App-Steuerung ist nicht möglich, diese gibt es bei Nubert erst bei Modellen mit X-Remote-Funktion, auf die „X-Room Calibration“ muss man bei der AS-2500 ebenfalls verzichten.
Das Anschlussfeld sitzt auf der Rückseite des Gehäuses: Digital kommt man via HDMI eARC (inklusive CEC-Lautstärkesteuerung mit der TV-Fernbedienung), Koax und Toslink ins Deck. Zudem ist ein analoger Stereo-Cinch-Eingang vorhanden. Der Sub-Out ermöglicht den Anschluss eines Subwoofers. Die Netzwerk- und Streaming-Möglichkeiten fallen mit Bluetooth (aptX HD, AAC) überschaubar aus. Mit einer Sprachsteuerung oder Multiroom kann die Nubert-Bar nicht dienen.
Tonqualität
Im Hörtest spielte die AS-2500 recht ausgewogen, auch wenn Nuberts große Sounddecks etwas gelassener, voluminöser und etwas natürlicher spielen – was angesichts deren Volumen nicht verwundern darf. Die Sprachverständlichkeit gelang gut und ließ auch aus seitlichen Hörwinkeln nicht nach. Stimmen klangen uns teilweise etwas eingedickt, was sich durch das Nachregeln der Klangwaage aber verbessern lässt. Überhaupt war öfter mal eine Justage mit den Klangreglern notwendig, vor allem, wenn es mal lauter wurde, da kräftige Bässe die Soundbar überforderten. Besonders bei effektlastigen Filmen wie „Ghost in the Shell“ und „Godzilla vs. Kong“ war dies im Test der Fall, doch auch bei Musik mussten wir bisweilen eine Balance zwischen Lautstärke und Tiefton fi nden. Ist jedoch alles richtig eingestellt, spielen Bässe straff und sauber, wenn auch nicht mehr übermäßig druckvoll. An dieser Stelle kann der Anschluss eines separaten Subwoofers sinnvoll sein, zumal die Bar dann eine Crossover-Frequenz bei 80 Hertz aktiviert, sich selbst damit von der größten Basslast befreit und ihre Pegelreserven erhöht.
Ohne die zweistufige „Hörizonterweiterung“ spielte die Bar kaum größer als ihre Maße. Doch mit Aktivierung der Funktion öffnete sich das Schallfeld merklich, in dem Effekte gut nachvollziehbar platziert wurden. Eine 360-Grad-Surround-Performance darf man freilich nicht erwarten, selbst mit Dolby-Atmos-Clips spielte fast alles von vorn oder tönte als dezente Klangwolke zwischen Deck und Hörplatz. Zudem hellt die „Hörizonterweiterung“ den Klang etwas auf und addiert dezente Hallfahnen, woran man sich aber gewöhnt.
Stereo-Musik lässt sich angenehm auf der Soundbar hören, der man mit etwas Justage eine gute Balance aus Bassdruck, Klangfarben, Details und Räumlichkeit entlocken kann. Bei Quellen mit niedrigem Ausgangspegel (etwa die YouTube-App unseres Samsung-Fernsehers) konnten wir die Maximallautstärke des Klangriegels ausreizen, ohne taub zu werden. Für eine exzessive Partybeschallung eignet sich die AS-2500 daher nur bedingt – aber dafür ist sie auch nicht gedacht.
Der Testbericht Nubert nuPro AS-2500 (Gesamtwertung: 75, Preis/UVP: 500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2023 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
In Anbetracht des Preises und der Gehäuseform klingt die Nubert nuPro AS-2500 richtig gut. Zudem besitzt sie sinnvolle DSP-Funktionen und ist hervorragend verarbeitet. Für die Extraportion Bass kann komfortabel ein Subwoofer angeschlossen werden. Größere Lücken gibt es lediglich in Sachen Netzwerk und Streaming.
Andreas Oswald