Magnat Prime Classic (Test)

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Boxenbauer Magnat bringt mit dem 200 Euro teuren Prime Classic zeitloses Retro-Flair in heimische Räume. Das markante Äußere des stereophonen Smart Speakers wird von dunkel-braunem Holz mit matt-goldenen Details bestimmt, was stilecht an klassische Radioempfänger erinnert – mit UKW und DAB kann er trotzdem nichts anfangen.

Der Verstärker arbeitet mit drei Soundkanälen: Zwei davon sind für die Mittel- und Hochtöner vorgesehen, der dritte kümmert sich um den Bass. Denn überraschend verbirgt sich an der Unterseite des Prime Classic ein Subwoofer samt 10-Zentimeter-Radiator. Per Bluetooth lassen sich Soundquellen wie Computer oder Handy verbinden. Alternativ geht es auch kabelgebunden mittels 3,5mm-Klinkenanschluss an der Rückseite. Eine andere Möglichkeit der Kontaktaufnahme besitzt der 34 Zentimeter breite Speaker nicht, auch keine Wiedergabesteuerung oder ein Mikrofon.

Die klassischen Bedienelemente an der rechten Seite geben sich edel, aber spartanisch: Hier steuert man nur die Lautstärke sowie die aktuelle Tonquelle.

An der rechten Seite findet sich zur Bedienung ein Lautstärkeregler sowie der Umschalter zwischen Klinke und Bluetooth. Zwei LEDs geben die aktuelle Quelle an. Betrieben wird der Lautsprecher mittels externem Netzteil, ein Akkubetrieb ist nicht vorgesehen. Eine Fernbedienung gibt es ebenso wenig wie eine eigene App zur Steuerung. 

An der Unterseite versteckt sich der Subwoofer, der saubere Bässe abliefert. Magnats Downfire-System ist exakt auf den Abstand zur Tischfläche darunter justiert.


Satter Sound

Der Magnat Prime Classic bietet, wie von den großen Passiv-Lautsprechern des Herstellers gewohnt, richtig guten Klang. Der Frequenzbereich reicht von 40 bis 25.000 Hz. Auch der aptX-Standard wird unterstützt, was für eine noch variantenreichere Kulisse sorgt.

Wie viele Soundgeräte der gehobeneren Klasse unterstützt der Prime Classic den aptX-Standard. Doch bei der Zuspielung via Bluetooth gibt es einiges zu beachten. iPhones unterstützen aptX grundsätzlich nicht, bei Android-Handys muss mindestens das Betriebssystem 8.0 aufgespielt sein. Bei PCs braucht es einen passenden Bluetooth-Adapter samt aptX-Funktionalität. MacOS-Geräte bieten den Standard zwar von Haus aus, allerdings nur, wenn der Speaker an erster Stelle unter den Bluetooth-Verbindungen erscheint. Nur dann stellt das System die nötige Bandbreite zur Verfügung. Nicht zuletzt muss auch die Soundquelle selbst eine entsprechende Bitrate liefern (Sounddateien und Streaming ab 320 Kbit/s oder von CD).

Unter MacOS wird aptX nur unterstützt, wenn das Bluetooth-Gerät an erster Stelle steht (per Alt-Taste lässt sich der Codec anzeigen).

Dank DSP-Optimierung und 80 Watt Leistung beschallt er Räume mit lebendigem Sound. Auf der einen Seite holt er dank Downfire-System das Maximum an Tieftönen aus dem kompakten Gehäuse heraus. Der Bass gibt sich durchweg homogen und wirkt selten aufdringlich. Selbst wuchtige Dance-Songs wie „Robot Rock“ von Daft Punk kommen stimmig herüber. Gleichzeitig verhindert die Schaltung das Übersteuern des Subwoofers. Auf der anderen Seite fügen sich Hoch- und Mitteltöne schön abgegrenzt ins Geschehen ein. Trotzdem wäre eine Regelung für Höhen und Bässe wünschenswert gewesen. Baubedingt hält sich der Stereoeffekt in Grenzen. Für große Räume ist der Prime Classic mangels Leistung und Volumen nur bedingt geeignet, hier sollte man eher zum doppelt so teuren Bruder Prime One greifen. Dafür schlägt sich der Classic im Büro und in Wohnbereichen hervorragend und ist zudem ein Hingucker, der für Gesprächsstoff bei Besuchern sorgen dürfte.                                                   

Der Testbericht Magnat Prime Classic (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 4-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

gut

AV-Fazit: Für relativ günstige 200 Euro bekommt man mit dem Magnat Prime Classic einen gut klingenden Bluetooth-Lautsprecher im schmucken Retro-Design.
Thomas Stuchlik

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