Die dänische Firma Libratone ist seit 2009 im Geschäft und vertreibt nach einer Insolvenz im Mai 2020 heute Smartspeaker und Kopfhörer. Von Beginn an hat man sich ein besonderes Design auf die Fahnen geschrieben – und in der Tat: Die 170 Euro teuren Air+ 3 sehen aus wie eine schnittigere Version von Apples AirPods Pro, wiegen nicht mal 5 Gramm pro Hörer und sitzen bequem und sicher im Ohr. Zu haben sind sie in Schwarz, Weiß und Caribbean Green; mit nur 4 Paar Silikonkappen (XS, S, M, L) ist die Anpassung an das eigene Ohr etwas Glückssache, zumal die Stöpsel nicht allzu weit in den Gehörgang reichen. Um die zugehörige App nutzen zu können, muss man sich leider erst registrieren – das machen andere Hersteller besser! Letzteres gilt auch für die rudimentäre App: Hier lassen sich drei ANC-Modi (Transparenz, Geräuschunterdrückung, Sport) durchschalten, vier voreingestellte Klangkurven (flach, Mittenbetonung, Bassanhebung, Höhenboost) wählen und die Belegung der Touchsensoren ändern – vor allem das Fehlen eines Equalizers, mit dem man den Hörgenuss maßschneidern kann, kostet Punkte. Das Noise Cancelling funktioniert gut, es ist aber immer ein leises Hintergrundrauschen zu hören – egal bei welchem ANC-Modus.
Unflexibler Klang
Die 11-mm-Treiber müssten eigentlich tiefe Töne mit Autorität reproduzieren können. Doch das klappt selbst mit Bassanhebung nur bedingt: Bei Madonnas „Sky Fits Heaven“ fehlen die untersten Frequenzen, gleichzeitig geraten Stimmen und Höhen in den Hintergrund. Den anderen Klangkurven geht indes bei Pop, Elektro oder Rock fast jegliches Spaßpotenzial ab – mal tönt es zu grell, mal zu fadlinear. Vielleicht lässt sich dieses Defi zit mit einem Software-Update noch beheben.
Der Testbericht Libratone Air+ 3 (Gesamtwertung: Befriedigend, Preis/UVP: 170 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2024 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Gelungenes Design, toller Tragekomfort und gutes Noise Cancelling stehen einer unausgegorenen Klangabstimmung gegenüber, die sich per App nicht flexibel genug anpassen lässt.
Oliver Schultes