Mittlerweile deckt das Koss-Kopfhörer-Portfolio eine riesige Preisspanne von 6 Euro (für den simplen Ohrstecker KE5) bis 1.400 Euro (kostet der Edel-Elektrostat ESP950) ab. Für verhältnismäßig schmale 100 Euro bietet der US-Hersteller nun seine aktuelle Version des kultigen Porta-Pro-Modells an: den Wireless 2.0, der allerdings auch via abnehmbarem Kabel betrieben werden kann. 1984 erstmals präsentiert, ist das Design des federleichten (80 Gramm) On-Ears nahezu unverändert geblieben. Die simpel aufgebaute Mischung aus Metall, Kunst- und Schaumstoff mag auf den ersten Blick billig wirken, der Porta Pro Wireless 2.0 ist im Einsatz aber äußerst robust. Die beiden Hörer lassen sich nach innen klappen und der doppelläufige Metallbügel verträgt auch mal ein mutiges Biegen – so passt das Gerät prima in das handtellergroße Trage-Case oder zur Not in die Jackentasche. Der Anpressdruck auf die Ohren lässt sich mit zwei Schaltern von „leicht“ bis „stramm“ einstellen, was am Kopf letztlich nicht viel Unterschied macht. Den Porta Pro bemerkt man in den ersten Hörstunden kaum, aber irgendwann drückt er dann doch spürbar auf die Muschel, da er obenauf liegt.
Moderne Features wie Noise Cancelling oder eine begleitende App fehlen, zum Telefonieren eignet sich der Kopfhörer jedoch prima. Die Akkulaufzeit von etwa 20 Stunden ist ordentlich, aber nicht herausragend.
Luftig-natürlich
Wie gewohnt spielt auch das kabellose Modell transparent-offen und auf großer Bühne. Warm abgestimmt eignet sich der Wireless 2.0 prinzipiell für alle Genres, wobei Bass-Enthusiasten enttäuscht werden: Es geht knackig, allerdings nicht gewaltig tief in den Frequenzkeller – gut zu hören etwa bei Massive Attacks „Unfinished Sympathy“. Stimmen tönen hingegen sehr gefällig, auch bei höheren Lautstärken.
Der Testbericht Koss Porta Pro Wireless 2.0 (Gesamtwertung: Gut, Preis/UVP: 100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2024 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Kultiges Design, angenehm warme Abstimmung und robuste Konstruktion – wie schon in den 1980ern macht man mit dem neuesten Porta Pro nichts falsch. Zudem ist er recht günstig.
Oliver Schultes