Ein Lade-Case mit einem Display (Bild oben), über das sich die Kopfhörer alternativ bedienen lassen – so ein Feature ist definitiv eine Ausnahme in der Welt der In-Ears. Ob das allerdings einen entscheidenden Kaufgrund darstellt, sei mal dahingestellt, denn JBLs 230 Euro teure Tour Pro 2 sind wie üblich per Touchsensoren an den Hörern sowie en détail über eine App kontrollierbar. Letztere bietet viele Funktionen – vom Aktivieren des ordentlichen Noise Cancellings über die Anpassung der Gestensteuerung, das Einschalten des Raumsounds und die Begrenzung des Lautstärkepegels auf 85 dB bis hin zum Hörtest (9 leiser werdende Tonfrequenzen pro Ohr) mit individualisierter Klangkurve und 10-Band-Equalizer. Letzterer ist ein potentes Werkzeug, um den neutralen und leicht höhenlastigen Grundsound der Tour Pro 2 dem eigenen Gusto anzupassen. Apropos anpassen: Dem Gerät liegen lediglich 3 Paar Silikonkappen (S, M, L) bei, was bei der ein oder anderen spezielleren Ohrform problematisch sein könnte hinsichtlich Komfort und Abschluss des Gehörgangs – siehe auch Test unten. Die Wiedergabedauer von rund 8 Stunden ist dagegen ordentlich.
Hören mit Genuss
Die 10-mm-Treiber gehen bei jeder Musikrichtung beherzt zur Sache, tönen tief, dynamisch und obenherum luftig. Bassgewaltige Elektrosongs wie „Nocturnal“ von The Midnight pulsieren im Ohr, fein aufgelöstes Schlagzeugspiel („Walking On The Moon“, The Police“) ist ein Genuss und trockenknorrig abgemischter Thrash Metal („Another Judgement Day“, Metal Church) bringt den Kopf zum Nicken. Die Tour Pro 2 machen Spaß!
Der Testbericht JBL Tour Pro 2 (Gesamtwertung: Sehr gut, Preis/UVP: 230 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2024 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Die Ladestation mit Display ist mehr Gimmick als Zugewinn. Klanglich überzeugen die In-Ears dagegen – dank feinem Equalizer und ausgewogenem Grundsound.
Oliver Schultes