„Die Spur des Falken“ (Test hier) ist nicht nur ein gewitzter Detektiv-Film im klassischen Sinne, sondern markierte inhaltlich wie stilistisch ein neues Genre: den Film Noir bzw. die „Schwarze Serie“. Geprägt von den US-amerikanischen Kriminalfilmen der 1940er und 1950er bediente sich das Genre u.a. beim deutschen Stummfilm-Expressionismus sowie der amerikanischen „Hardboiled“-Kriminalliteratur der 1920er und 1930er. Die düstere Bildgestaltung war stark von Hell-Dunkel-Kontrasten geprägt. Auch thematisch wurde die düstere Seite der Protagonisten erforscht. Meist jagten entfremdete, verbitterte und lasterhafte Detektive unmoralisch durch urbane Kulissen – dabei war die klassische Femme Fatale meist mit von der Partie.
Zu bekannten Vertretern der Ära gehören „Frau ohne Gewissen“ (1944), „Laura“ (1944) und „Tote schlafen fest (1946). Orson Welles „Im Zeichen des Bösen“ (1958, Bild rechts) gilt als letztes Werk des klassischen Film Noir, wobei die Definition des Genres nie trennscharf war und etwa im Neo Noir ein modernes Pendant fand.