Epson EF-12 (Test)

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Bis zum 11. Juli findet die Fußball-Europameisterschaft statt. Bei sommerlichen Temperaturen bietet es sich an, die Spiele am Abend live im Garten zu erleben, idealerweise mit Familie und Freunden auf einer Großbildwand. An dieser Stelle kommt der neue Epson EF-12 ins Spiel. Hierbei handelt es sich um einen kompakten Mini-Beamer, der mit 1,2 Kilogramm wie geschaffen ist für den mobilen Einsatz.

Die Einrichtung ist angenehm leicht und dank Installationsmenü innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Nach der WLAN-Verbindung kann auf zahlreiche Apps zugegriffen werden. Dazu gehören YouTube, Amazon Prime Video und Google Play. Netflix ist aus Lizenzgründen nicht vorhanden. Chromecast, Bluetooth und Sprachsteuerung beherrscht der Epson ebenfalls. Besonders leicht gelingt die Wiedergabe von Sport-Übertragungen, Spielfilmen und TV-Serien über HDMI mit Notebook, Smartphone oder Fire-TV-Stick. Diese Zuspieler können natürlich auch auf Netflix zugreifen.

Ausstattung und Technik
Der EF-12 besitzt eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel. Als Lichtquelle kommt ein Laser zum Einsatz, der wartungsfrei bis zu 18.500 Stunden im Eco-Modus halten soll. Das entspricht einem Zeitraum von fast 10 Jahren, bei fünf Stunden Betrieb täglich.

Das Objektiv besteht aus einer Festbrenn-weite. Diese schränkt die Aufstellungsflexibilität ein, weil der Projektor zentimeter-genau platziert werden muss, um eine Leinwand vollständig auszuleuchten. Im Gegensatz zu Ein-Chip-DLP-Projektoren verursacht unser Testsample keinen „Regenbogen-Effekt“, dank der 3LCD-Technologie.

Die nicht beleuchtete Fernbedienung hat Tasten für YouTube und das App-Center. Mit Hilfe des Auto-Trapezknopfs (links unter dem Volume-Regler) lässt sich das Bild geometrisch korrekt auf der Leinwand abbilden und es dabei automatisch scharfstellen.

Gleich drei HDMI-Eingänge sind vorhanden. Einer davon besitzt einen Audio Return Channel (ARC). Dieser ist hilfreich bei Nutzung der implementierten Apps, weil der Ton vom Beamer darüber zum AV-Receiver übertragen werden kann.

Darüber hinaus besitzt der EF-12 ein Soundsystem von Yamaha, verfügt über einen Acht-Punkte-Geometrieausgleich und kann sogar HDR wiedergeben (siehe Kasten). Ein Kensington-Schutz rundet das umfangreiche Ausstattungspaket ab. Bei diesem Feature handelt es sich um ein Sicherheits-Tool. Sollte ein Kind ins Objektiv schauen wollen, schaltet der Laser sofort ab.

Obwohl der Epson EF-12 nur eine Full-HD-Auflösung besitzt, gelingt es ihm, Filme und Sportübertragungen in High Dynamic Range zu projizieren. Da HDR und SDR dieselben Bildmodi im Testgerät verwenden, müssen die Regler im On-Screen-Menü aber jedes Mal neu angepasst werden bei entsprechendem Signalwechsel.

Der Farbraum P3 innerhalb des Rec.2020-Farbspektrums wird mit etwa 80 Prozent abgedeckt.

Ab Werk werden HDR-Filme und Sport-Events vom EF-12 etwas zu dunkel projiziert. Um dem zu begegnen, empfehlen wir folgende Einstellungen: Helligkeit 55, Kontrast 100, Sättigung 60, Farbton 50 und Schärfe 5. Mit diesen Werten ergibt sich ein farbenfrohes HDR-Bilderlebnis mit guter Durchzeichnung in hellen und dunklen Bereichen. Alle Inhalte werden per Tone Mapping von 0,010 bis 1.000 Nit dargestellt.

Bild und Ton
Die maximale Lichtausbeute beträgt 1.240 Lumen und übertrifft damit die Herstellerangabe um knapp 25 Prozent. Kalibriert verbleiben davon ordentliche 715 Lumen. Das reicht für Bildbreiten bis zu 2,70 Meter, oder entsprechend kleinere Leinwände mit zunehmendem Umgebungslicht. Der Farbraum Rec.709 wird im Bildmodus „Natürlich“ mit 99 Prozent sehr gut abgedeckt. Der On/Off-Kontrast beträgt stark verbesserungswürdige 300:1. Das führt in dunklen Inhalten zu einem leichten Grauschleier. In Fußballübertragungen sehen der grüne Rasen und die weißen Linien hingegen realistisch aus. Die Rückennummern der Spieler sind hervorragend zu lesen. Ihre Bewegungsabläufe im Stream von Sky Ticket sind bei 50 und 60 Hz flüssig. Spielfilme mit 24 Hz stottern ein wenig mehr, als wir es von anderen Projektoren gewohnt sind. Dafür ist die Schärfe exzellent. Mit 27 Dezibel im hohen Lichtmodus ist der Epson bereits flüsterleise, im Eco-Modus ist er mit 23 Dezibel nahezu unhörbar.

Fußball von der Sky Ticket App wird in Full HD projiziert. Als Zuspieler können unterwegs Smartphone und Notebook verwendet werden.

Der eingebaute Lautsprecher sorgt für einen überraschend satten Ton, der vielen TV-Geräten nicht nachsteht. Ein 20 Quadratmeter großer Raum lässt sich damit gut beschallen. 

                             

Der Testbericht Epson EF-12 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 1400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

gut

Der Epson EF-12 ist ein Mini-Laserprojektor mit Full-HD-Auflösung und ordentlich klingendem Soundsystem, der mit HDR und Smartfunktionen zum Teamplayer wird.

Michael B. Rehders

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