Mit der neuen DM900 ultra HD hat Dream Property die erste Dreambox zum Empfang ultrahochauflösenden Fernsehens auf den Markt gebracht. Und wie bei den Vorgängermodellen gilt: Der Funktionsumfang des Receivers ist riesig. Geeignet ist die Settop-Box jedoch ausschließlich für erfahrene Tüftler und Technikbegeisterte, die viel Wert auf zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten legen. Alle anderen werden ob der Komplexität des Linux-Receivers vermutlich nicht glücklich. Dazu kommt, dass die Dreambox nur mit einer Kurzanleitung ausgeliefert wird, bei Redaktionsschluss stand online noch keine vollständige Dokumentation zum Download bereit.
Flexible Tunerkonzepte
Zu haben ist die DM900 ultra HD wahlweise mit einem Twin-DVB-S2- oder einem DVB-C-/T2-Tuner. Wer sich bereits für UHD-TV interessiert, sollte sich mangels Angebot im Kabel für die Sat-Version entscheiden. Zur Ausstattung gehören neben HDMI-Ein- und Ausgang auch zwei USB3.0-Buchsen, ein optischer Digitalausgang, SD-Card- und Smartcard-Reader sowie ein Common-Interface-Slot. Befeuert wird der Linux-Receiver durch das Betriebssystem Dream OS und einen extrem schnellen Dual-Core 12K DMIPS Prozessor. Der Leistungsschub zu früheren Dreamboxen ist spür- und sehbar, Menü- und Senderwechsel gelingen ebenso flott wie die Nutzung des HbbTV-Angebots. Einfach die gewünschte Sendung in der Mediathek über die Fernbedienung auswählen, und schon startet der Stream ohne Wartezeit. Rechts vorne neben der etwas hakeligen Frontklappe sitzt ein drei Zoll großes Farbdisplay. Für Aufnahmen lässt sich eine 2,5-Zoll-Festplatte problemlos über den rückseitigen Einschub nachrüsten.
Einen Sendersuchlauf kann man sich sparen, Satellitenlisten für die sofortige Inbetriebnahme hat die Box vorinstalliert. Die Probe-Häppchen der vier ersten UHD-Kanäle begeistern über die DM900 ultra HD. Die Schärfe ist bei nicht zu großem Betrachtungsabstand enorm und sichtbar höher als bei Full-HD, die Farben sind knackig und die Räumlichkeit der Bilder ist gut. Auch HD-Sender punkten durch ihre tolle Plastizität und weiche Bewegungsabläufe. Die UHD-Kanäle tauchen in der Senderliste zudem bereits in einer eigenen Rubrik auf und sind so auf Anhieb zu finden.
WLAN nicht ab Werk
Ins Heimnetzwerk wird die Dreambox entweder über die rückseitige Ethernetbuchse oder einen optional erhältlichen WLAN-Stick eingebunden. Ob kabellos oder kabelgebunden – erst mit Netzwerkanbindung können Profis den Receiver ausreizen. Dazu gehören zahlreiche Plug-ins (siehe Kasten „Optionale Plug-ins“), um die Optik anzupassen und praktische Funktionen nachzurüsten. Außerdem kann der Receiver als Multimedia-Server und -Client verwendet werden. Per App lassen sich Aufnahmen von Smartphone oder Tablet realisieren und Live-Programme oder Mitschnitte auf die Mobilgeräte streamen. Für Android-Mitspieler eignet sich die Anwendung „dream EPG Premium“ für knapp 8 Euro, Apple-Fans greifen zur knapp 2 Euro teuren „e2Remote“. An der Menüführung der Dreambox hat sich nichts geändert, sie ist nach wie vor logisch aufgebaut. Auch wenn sich das große Display dafür eignen würde: Dream Property verzichtet hier auf eine Live-Vorschau des aktuell ausgewählten Senders. Dafür besitzt der Receiver eine Bild-in-Bild-Funktion. jw
Der Testbericht Dreambox DM900 ultra HD (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 06-2017 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
AV-Fazit: Der knapp 300 Euro teure DM900 ultra HD ist ein sehr gut ausgestatteter 4K-Receiver für höchste Ansprüche. Die Performance ist top, der Individualisierung sind kaum Grenzen gesetzt.