Bose QuietComfort Ultra Earbuds (Test)

Bose hat sich den Ruf erarbeitet, in puncto Noise-Cancelling-Qualität ganz vorne mit dabei zu sein. Die QuietComfort Ultra Earbuds untermauern dies eindrucksvoll: Sitzen die Stöpsel erst mal fest im Ohr und aktiviert man das ANC, verschwindet die akustische Welt um einen herum – zumindest größtenteils. Bestimmte Frequenzen und laute Schallquellen dringen zwar immer noch entfernt durch, der Geräuschunterdrückungseffekt ist aber beachtlich. Deaktivieren lässt sich das Noise Cancelling leider nicht, nur in der Stärke regeln; oder man stellt gleich auf „Durchzug“, um Musik und Umgebung gleichzeitig wahrzunehmen. Leider wird die Stille mit einem Pferdefuß namens „Rauschen“ erkauft: In leisen Liedpassagen oder einfach nur wenn man die Stöpsel im Ohr hat, ist ein steter Rauschteppich zu vernehmen, der aber nur High-End-Fans zur Weißglut treiben dürfte.

In puncto Ausstattung liegen die QuietComfort Ultra Earbuds im guten Durchschnitt: Mit drei Paar Silikonaufsätzen und ebenso vielen Abschlussbändern sollten die meisten Ohrformen abgedeckt sein. Die zugehörige App bietet die üblichen Steuerungsoptionen, hinzukommen ein (ausreichender) 3-Band-Equalizer für individualisierte Klangkurven und „Immersives Audio“. Letzteres soll den typischen Links-Rechts-Sound eines Kopfhörers auf Stereoanlagen- beziehungsweise Dolby-Atmos-Niveau heben. Und tatsächlich: Bei den meisten Songs klappt das richtig gut. Weniger überzeugend: Der kleine Zeitversatz, mit dem sich die Schallquelle
mit dem Kopf mitdreht, wenn die Option „Bewegung“ aktiviert ist.

Satt, dynamisch, detailreich
Wer mit dem dezenten Grundrauschen leben kann, erfreut sich an einem tiefen, konturierten Basskeller („Unfinished Sympathy“, Massive Attack), toller Stimmwiedergabe („Sunrise“, Norah Jones) und fein aufgelösten Höhen („Walking On The Moon“, The Police). Komplexer Progressive Metal à la TesseracT („Of Mind – Nocturne“) macht auch viel Spaß – die Ultra Earbuds sind echte Allrounder.