"Wir sind die Polizei, wir können tun und lassen, was wir wollen", gibt Tom Ludlow (Keanu Reeves) nach 29 Minuten und 32 Sekunden zu Protokoll. Getreu diesem Motto bringt der unter starkem Alkoholkonsum leidende Detective die Gangster von Los Angeles zur Strecke. Sein Vorgesetzter (Forest Whitaker) hält ihm stets den Rücken frei. Zumindest solange, bis Ludlow in Verdacht gerät, einen Kollegen umgebracht zu haben.
Was sich simpel anhört, entpuppt sich als komplexer und überaus spannender Cop-Thriller. Kein Wunder, basiert "Street Kings" doch auf einer Kurzgeschichte von "L.A. Confidential"-Autor James Ellroy, die bis zur letzten Einstellung dem Grundsatz "es gibt kein Schwarz-Weiß, sondern nur Schattierungen von Grau" treu bleibt. Und mit David Ayer steht hinter der Kamera ein Mann, der sich mit korrupten Cops in L.A. auskennt. Denn der 40-jährige Filmemacher wuchs nicht nur im Ghettoviertel der Millionenmetropole auf, er lieferte auch die Drehbücher zu den Kinokrachern "Training Day", "Dark Blue" und "S.W.A.T.".
Entsprechend steht und fällt die Qualität der Extras mit seiner Beteiligung. So können wir den informativen wie selbstkritischen Audiokommentar und die entfallenen Szenen ebenso empfehlen wie Ayers 17-minütige Rundfahrt im Minivan seiner Mutter (kein Witz) durch die Problemviertel von Los Angeles. Die restlichen Boni, meist Mini-Featurettes kann man sich anschauen, muss man aber nicht (der Hinweis ‚for promotional use only‘ am Ende vieler Beiträge hat seine Berechtigung). Gleiches gilt für den Bild-in-Bild-Track, der leider zu oft bekannte Inhalte wiederaufkocht. Hinweis am Rande: Was Fox hier als Director’s Cut anpreist, ist in Wahrheit lediglich die internationale Kinofassung. Ein echter Director’s Cut dieses Films existiert nicht. (cs)
Bildqualität: Der Cinemascope-Transfer bietet eine durchweg gute bis sehr gute Schärfe und bei adäquater Ausleuchtung viele Details. Ferner wirkt das rausch- und defektarme Bild sehr filmisch.
Tonqualität: Der Score, der sich nicht selten mit röhrendem Motoren-Sound vermischt, klingt ungemein druckvoll und nutzt die Rears ausgiebig. Auch während der diversen Schießereien geht man in Deckung, selbst wenn meist nur vorne geschossen wird. Direktionale Surroundeffekte sind rar gesät (Hubschrauber, 29:00, 30:05). Dicke vier Punkte.
Extras: Regiekommentar, Bild-in-Bild-Track, entfallene Szenen (11:56, optional mit Regiekommentar), alternative Szenen (28:53), "Unterwegs mit David Ayer und Jamie Fitzsimons (17:29), "L.A. Bête Noir" (4:49), "Hierarchie der Straße" (3:51), "Crash Kurs" (1:28), "Besetzung nah an der Realität" (2:15), "Der Alltag der Special Unit" (1:42), "Training mit den Profis" (2:26), "Hinter den Kulissen" (3:48), Trailer.
Fazit: "Training Day"-Autor David Ayer schuff mit "Street Kings" einen der besten Cop-Thriller der letzten Jahre. Neben der rasanten Inszenierung begeistern die clevere Story und die tolle Darstellerriege (u.a. Oscar-Preisträger Forest Whitaker und Hugh "Dr. House" Laurie).
Während Tom Ludlow (Keanu Reeves, links) auf
Verbrecherjagd geht,…..
…haben seine Vorgesetzten (Hugh Laurie, Forest Whitaker) ihn im Visier.
Die Wertung | |
Film | 6 von 6 Punkten |
Bildqualität | 5 von 6 Punkten |
Tonqualität | 4 von 6 Punkten |
Bonusmaterial | 4 von 6 Punkten |
Die technischen Daten | |
Anbieter | Fox |
Originaltitel | Street Kings |
Laufzeit | 109 Minuten |
FSK | ab 18 Jahren |
Bildformat | 2,35:1 (1080p/24Hz) |
Ton Deutsch | DTS 5.1 |
Ton Englisch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Erhältlich | ja |
Dieser und viele weitere Blu-ray- und DVD-Tests sind in der audiovision 2/2009 erschienen.