Blu-ray-Test: 96 Hours

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Blu-ray-Test von 96 HoursIm Verlauf von "96 Hours" eliminiert der Protagonist 33 Menschen und verletzt 13 weitere. Um dies herauszufinden, mussten wir nicht etwa eine Strichliste anfertigen, sondern nur das BonusView-Segment "Echtzeit Geheimdienstinformationen" aktivieren. Hier bekommt man diese und weitere Daten frei Haus, zusätzlich erfährt man via GPS-Tracker, wo die Handlung gerade spielt.

Über Sinn und Unsinn dieses Features lässt sich streiten, die restlichen Boni fallen hingegen – ohne Diskussion – in die Kategorie "oberflächlich und/oder belanglos", als da wären: ein 18-minütiges Making-of, ein fünfminütiger Beitrag von der französischen Kinopremiere im Februar 2008 (!) sowie ein Splitscreen-Vergleich von Set-Aufnahmen und der fertigen Szenen. Die Audiokommentare der amerikanischen Blu-ray fehlen. Warum, konnte man uns bei Fox leider auch nicht sagen.

"96 Hours" ist im Grunde nichts weiter als ein schlichter 08/15-Selbstjustiz-Thriller (weitere Infos finden sie hier), wie man ihn zuhauf in Videothekenregalen findet. Doch wenn statt Steven Seagal ein richtiger Schauspieler wie Liam Neeson in die Hauptrolle schlüpft und man nicht für drei Millionen in einem rumänischen Industriegebiet, sondern für 30 Millionen in Paris dreht, ist das Resultat äußerst beachtlich. Dass das von Luc Besson produzierte Werk in den USA mit 144 Millionen allerdings mehr einspielte als der jüngste "Terminator"-Streifen, damit hatte wohl niemand gerechnet. 

Kaum in Paris angekommen, wird die 17-jährige Kim ("Lost"-Sweetheart Maggie Grace) von albanischen Mädchenhändlern entführt. Ihr Papa (Liam Neeson), ein ehemaliger US-Spezialagent, fliegt sofort hinterher und begibt sich in der Stadt der Liebe ans gesetzlose Großreinemachen. (cs)

Bildqualität: Dank des Verzichts auf bildverfremdende Maßnahmen verfügt der defektfreie Cinemascope-Transfer über einen ausgewogenen Kontrast, kräftige Farben sowie eine  gute bis sehr gute Detail- und Kantenschärfe. Sowohl Panorama-Aufnahmen von Paris (32:20) als auch Close-ups (Gesicht, 40:32) entfalten eine hervorragende Tiefenwirkung. In einigen weniger gut ausgeleuchteten Innenaufnahmen und Nachtszenen fehlt es hingegen an Plastizität und Durchzeichnung (Gesicht, 32:10).              

Tonqualität: Die zahlreichen Actionszenen überzeugen mit präzise platzierten Effekten. Schüsse krachen druckvoll (62:33), Verfolgungsjagden sind räumlich in Szene gesetzt, Explosionen verfügen über einen mächtigen Wumms (49:09) und schnelle Schnitte in Flashback-Sequenzen werden von knochentrockenem Bass begleitet.    

Extras: Bild-in-Bild-Spur, "Making of 96 Hours" (18:22), "Die Filmpremiere in Frankreich" (4:47), "Inside Action: Von der Produktion zum finalen Film" (11:08).                        
Fazit: In bester 80er-Jahre-Tradition (siehe Kasten rechte Seite) ist "96 Hours" ein schnörkelloser Selbstjustiz-Actioner, der gleichermaßen von seinem charismatischen Hauptdarsteller als auch den Pariser Locations lebt.                                

Blu-ray-Test von 96 Hours

Zusätzlich zum Todes-Dashbord werden von Zeit zu Zeit ….

 
Blu-ray-Test von 96 Hours

… Informationen über die jeweilige Location des
Protagonisten eingeblendet.

Die Wertung   
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 2 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Fox
Originaltitel Taken
Laufzeit 93 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTSl 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Erhältlich ja

 
Dieser und viele weitere Blu-ray- und DVD-Tests sind in der audiovision 9/2009 erschienen.  

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