Noch nie ging unser Erde so beängstigend real unter wie in "2012", dem 200 Millionen Dollar schweren und zweieinhalb Stunden langen Zerstörungsspektakel von Roland Emmerich. Den Grund liefert der Bonusbeitrag "Gestalt des Weltuntergangs". Hier erfährt man, dass die verwendete Computersoftware sich erstmals in der Filmgeschichte zu 100 Prozent auf physikalische Gesetze stützt.
In wiefern die von Emmerich skizzierte und von den Mayas vorhergesagte (wird im Bonusmaterial erläutert) Apokalypse so eintreten könnte, klärt die Featurette "Wissenschaftlicher Hintergrund der Zerstörung". Auch das Reinhören in den Kommentar bzw. das Reinschauen in den Bild-im-Bild-Track lohnt, denn beide bieten ebenfalls wissenschaftliches Hintergrundwissen. Komplementiert von fragwürdigen Statements, wie dass kein anderer Schauspieler außer John Cusack die Rolle des Protagonisten hätte spielen können. Das unerträgliche Einschleimen aller Beteiligten in "Roland Emmerich: Meister des modernen Epos" hätte man sich hingegen sparen können. Denn der Film spricht für sich, und der Film ist richtig gut.
Der erfolglose und in Scheidung lebende Schriftsteller Jackson Curtis (John Cusack) will mit seinen Kindern ein Wochenende im Yellowstone-Nationalpark verbringen. Doch aufgrund einer gewaltigen Sonneneruption in Verbindung mit einer seltenen Sternenkonstellation fängt die Erde an zu beben, Vulkane brechen aus und Flutwellen rollen über das Land. Oder anders ausgedrückt: Das größte Inferno der Geschichte bricht aus. (cs)
Bildqualität: Die Welt geht nicht nur defekt- und rauschfrei, sondern auch kontraststark, detailreich und bunt vor die Hunde. Selbst während CGI-lastiger Einstellungen verschmiert das Bild kaum. Gelegentliche, kinountypische (zu flüssige) Bewegungsdarstellungen und Bewegungsunschärfen bei unspektakulären, eher dunklen Szenen (3:02, 95:20, 107:28) sind dem digitalen HD-Videodreh mit Panavision-Genesis-Kameras geschuldet.
Tonqualität: Schon eine Aufzugsfahrt zu Beginn (2:20) bietet eine 1a-Surroundkulisse. Wenn nach 45 Minuten die Erde aufreißt, bekommt der Zuschauer regelmäßig ein 360-Grad-Klangerlebnis der Referenzklasse geboten (44:48, 59:32). In Sachen Tiefbass und Dynamik hätte man aber noch eine Schippe drauflegen können. Knappe sechs Punkte.
Extras: Audiokommentar, Bild-in-Bild-Track, interaktiver Maya-Kalender, Ge-stalt des Weltuntergangs (26:03), "Meister des modernen Epos" (9:31), "Die Darsteller-Perspektive" (7:34), "Wissenschaftlicher Hintergrund der Zerstörung" (13:19), entfallene Szenen (8:34), movieIQ.
Fazit: Mit sensationellen Computereffekten und einer coolen Darstellerriege (John Cusack, Woody Harrelson, Danny Glover) schuf Roland Emmerich nicht mehr und nicht weniger als die Mutter aller Katastrophenfilme.

Den Maya-Kalender mit Informationen zur Apokalypse …

… und den Bild-Bild-Track gibt es nur auf Blu-ray-Disc.
Die Wertung | |
Film | 5 von 6 Punkten |
Bildqualität | 5 von 6 Punkten |
Tonqualität | 6 von 6 Punkten |
Bonusmaterial | 4 von 6 Punkten |
Die technischen Daten | |
Anbieter | Sony |
Originaltitel | 2012 |
Laufzeit | 96 |
FSK | ab 12 Jahren |
Bildformat | 2,35:1 (1080/24p) |
Wende-Cover | ja |
BD-Live | ja |
Ton Deutsch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Ton Englisch | DTS-HD Master Audio 5.1 |
Erhältlich | ja |
Dieser und viele weitere Blu-ray- und DVD-Tests sind in der audiovision 4/2010 erschienen.