Adam Audio T10S (Test)

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Adam Audio, ein Lautsprecher-Hersteller aus Berlin, hat sich eigentlich auf den professionellen Markt konzentriert. In den letzten Jahren ist aber die Zahl der kleinen Heimstudios, die von Musikern oder auch Hobbyisten mit großem Engagement betrieben werden, stark angewachsen. Hier entwickelt sich ein neuer Markt, auf den Adam mit neuen, kleinen und preiswerten Lautsprecherserien reagiert hat. Da liegt es nahe, sich diese Produkte auch als Heimkino-Fan einmal näher anzuschauen, denn der Einsatzort ist ja der Gleiche und die Qualitätsanforderungen ähnlich.

Technik

Aus der preiswertesten Serie von Adam Audio, der T-Linie, stammt der 450 Euro teure bzw. günstige Subwoofer T10S, der sich dank seiner kompakten Abmessung und seiner zurückhaltenden Preisgestaltung unsere besondere Aufmerksamkeit verdient. Auch sein Ausstattungspaket kann sich sehen lassen, immerhin bietet er neben Cinch- auch XLR-Anschlüsse und ist somit auch bei längeren Zuleitungsstrippen vor Störungen durch Einstreuungen weitgehend gefeit. Dass seine Frequenzweiche nur schaltbar ausgelegt ist, bleibt für Heimkino-Anwendungen verzeihlich, da eine der drei Schalterstellungen das Filter komplett deaktiviert. So kann der Heimkino-Receiver die Frequenz-Trennung ungestört übernehmen. Eine Einmess-Automatik bringt er nicht mit, was angesichts des Preises aber nicht verwundert.

Das Tiefpassfilter des T10S ist nicht kontinuierlich, sondern nur dreistufig schaltbar. Als Anschlüsse bringt er neben Cinchbuchsen auch symmetrisch beschaltete XLR-Anschlüsse mit.

Der 25 Zentimeter durchmessende Treiber ist in Downfire-Position im Boden des T10S untergebracht, die als Schlitz ausgeführte Bassreflexöffnung auf der Rückseite oberhalb des Bedienfeldes.

Tonqualität

Die Verstärkerleistung von 130 Watt, die der Hersteller dem Woofer in Form einer Schaltendstufe mit auf den Weg gegeben hat, klingt zunächst nicht nach sonderlich viel, aber immerhin realisiert er damit einen Maximalpegel von 101 Dezibel sowohl bei minimaler als auch bei maximaler Trennfrequenz. Für eine Chassisgröße von 10 Zoll ist das ordentlich. Die untere Grenzfrequenz beträgt in beiden Fällen nicht gerade rekordverdächtige 36,5 Hertz. Bei einer Platzierung in der Nähe einer Begrenzungswand oder – noch sinnvoller – einer Raumecke lässt sich diese um einige Hertz hinunter-schrauben.

Derart unterstützt fällt er im Hörtest vor allem durch eines auf: Unauffälligkeit, und zwar im besten Sinne. Völlig ansatzlos und sauber integriert er sich in den Gesamtklang eines vorhandenen Lautsprechersets, als gehörte er schon immer dazu. Bei „Certifiable“ von Police kommen Bassdrum-Schläge und Stings E-Bass kräftig und impulsiv, aber immer auch präzise und eindeutig der Position im Mix zugeordnet – orten ließ sich der Sub dabei praktisch nie. Wenn es zu laut wird, bleibt er ebenfalls unauffällig und begrenzt Pegelspitzen sanft, aber effektiv.

Filmton bringt er ebenfalls durchaus eindrücklich zu Gehör, wobei seine Domäne eher die kurzen, knackigen Impulse als Tiefstbass-Orgien sind. In der Abschleppwagenszene von „Terminator – Die Erlösung“ lässt er die Motorrad-Roboter mit Schwung in die Schrottautos krachen und bringt auch die Shotgun-Schüsse erstaunlich realistisch. In Sachen Pegel sind seine Grenzen hier merklicher, höhere Lautstärken quittiert er immer wieder mit wahrnehmbaren Dynamik-Einschränkungen.         

Der Testbericht Adam Audio T10S (Gesamtwertung: 68, Preis/UVP: 450 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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