Vor genau 80 Jahren, am 27. Januar 1945, befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Zum Jahrestag zeigt Sky aktuelle Dokus, Filme und Serien. Dabei ist die Dokumentation „Der Schatten des Kommandanten“ erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen. Der Film und auch die Serie „Die Ermittlung“ nach Peter Weiss starten ebenfalls neu. Der oscarprämierte Film „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer wie auch die Sky Original Serie „The Tattooist of Auschwitz“, die von der wahren Geschichte von Lali und Gita Sokolov inspiriert wurde, laufen beide weiterhin exklusiv bei Sky und dem Streamingdienst WOW. Außerdem gibt es zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ein Special mit Holocaust-Filmen wie „Schindlers Liste“ und „Der Junge im gestreiften Pyjama“.
Über „Der Schatten des Kommandanten (OmU, ab 14.2. bei Sky und WOW):
Die Dokumentation von Daniela Völker erzählt die Geschichte von Rudolf Höß’ jetzt 87-jährigem Sohn Hans Jürgen Höß, der sich zum ersten Mal mit dem grausamen Vermächtnis seines Vaters auseinandersetzt. Rudolf Höß war Kommandant des Vernichtungslagers Auschwitz und verantwortlich für die Ermordung von mehr als einer Million Jüdinnen und Juden.
Während Hans Jürgen Höß eine glückliche Kindheit in der Villa seiner Familie in Auschwitz verbrachte, kämpfte die jüdische Gefangene Anita Lasker-Wallfisch in dem berüchtigten Lager direkt neben der Villa ums Überleben. Im Mittelpunkt des Films steht der historische Moment, in dem sich die beiden, acht Jahrzehnte später, von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Es ist das erste Mal, dass ein Nachkomme eines bedeutenden Kriegsverbrechers und eine Überlebende sich in einem persönlichen Rahmen begegnen -nämlich in Lasker-Wallfischs Wohnzimmer in London, gemeinsam mit ihren Kindern, Kai Höß und Maya Lasker-Wallfisch.
Außerdem ist auch die berührende HBO Kurz-Doku „Die Zahl auf Urgroßvaters Arm“ von Amy Schatz abrufbar.
Über „The Zone of Interest“ (bei Sky und WOW abrufbar):
Eine Art Bilderbuchleben am Rande des Vernichtungslagers: Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß und seine Frau Hedwig (Christian Friedel, Sandra Hüller) führen ein weitgehend sorgenfreies Leben in unmittelbarer Nähe der tödlichen Gaskammern. Sie liebt den Garten und die Landidylle, er hat es nicht weit zur Arbeit und für die Kinder gibt es eine Badestelle mit Rutsche.
Einerseits schildert Regisseur und Drehbuchautor Jonathan Glazer in „The Zone of Interest“ den mehr oder minder normalen Alltag einer wohlhabenden Familie zur Zeit des „Dritten Reichs“: Man spaziert durch den Garten, tischt Gebäck auf oder geht baden. Doch wenn auf der Tonspur Schreie und Schüsse aus dem Todeslager zu vernehmen sind und hinter dem Garten Rauch aus den Schornsteinen aufsteigt, ist klar: Eigentlich erzählt der Film vom Holocaust. Bei der Oscarverleihung 2024 gewann das eindrucksvolle Werk mit Sandra Hüller und Christian Friedel die Auszeichnungen für den besten internationalen Film und für den Ton.
Über „Die Ermittlung“ (bei Sky und WOW abrufbar):
Film (ab 26.1.): 241 Minuten; Serie (ab 27.1.): 11 Episoden á 14 bis 32 Minuten
Regisseur RP Kahl hat Peter Weiss‘ Theaterstück „Die Ermittlung“ – 1965 uraufgeführt – mit 60 Schauspielerinnen und Schauspielern als Film und elfteilige Serie neu inszeniert. Es basiert auf persönlichen Aufzeichnungen, Zeitungsartikeln und Protokollen des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses (1963 bis 1965). Im Zentrum stehen ein Richter (Rainer Bock), ein Verteidiger (Bernhard Schütz) und ein Ankläger (Clemens Schick), die im Rahmen der Verhandlung auf 39 Zeuginnen treffen. Die 18 Angeklagten werden im Prozess mit Beschreibungen der Zeuginnen und Zeugen konfrontiert und sollen Stellung beziehen.
Über „The Tattooist of Auschwitz“ (bei Sky und WOW abrufbar):
Die sechsteilige Mini-Serie „The Tattooist of Auschwitz“ ist die Geschichte des slowakischen, jüdischen Mannes Lali (Jonah Hauer-King), der 1942 nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Kurz nach seiner Ankunft wird er zu einem der Tätowierer ernannt, der die Aufgabe hat, den Mitgefangenen Identifikationsnummern auf den Arm zu stechen. Dabei lernt er eines Tages Gita (Anna Próchniak) kennen und es entsteht eine Liebe, die dem Schrecken um sie herum zu trotzen versucht. Unter ständiger Bewachung durch den unberechenbaren Nazi-SS-Offizier Stefan Baretzki (Jonas Nay) sind Lali und Gita fest entschlossen, sich gegenseitig am Leben zu erhalten.
Etwa 60 Jahre später trifft der 80-jährige Lali (Harvey Keitel) die junge Schriftstellerin Heather Morris (Melanie Lynskey). Der kürzlich verwitwete Lali findet den Mut, der Welt seine Geschichte zu erzählen. Indem er Heather seine Geschichte anvertraut, wird der 80-jährige Lali mit den traumatischen Geistern seiner Jugend konfrontiert und durchlebt noch einmal die Erinnerung daran, wie er sich an dem schrecklichsten Ort verliebte.
Filme zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (bei Sky und WOW abrufbar):
Beim Special auf Sky Cinema Highlights laufen am 27. Januar Steven Spielbergs „Schindlers Liste“, Mark Hermans „Der Junge im gestreiften Pyjama“, „One Life“ mit Anthony Hopkins, Marc Forsters „White Birch“ sowie „The Zone of Interest“ und „Die Ermittlung“.