Als „Überall-Woofer“ bezeichnet Nubert seinen neuen Sub XW-800 slim. Dank extrem flacher Bauweise und Drahtlos-Ansteuerung mit Recht.
Designorientierte Menschen sind großvolumigen Lautsprechern und Subwoofern eher abgeneigt, weil sie das Styling ihrer Wohnräume ungebührlich beeinflussen. Denen kommt der 585 Euro teure Nubert XW-800 slim wie gerufen: Dessen besonders flache Bauweise erlaubt es, ihn an für Subwoofer eher unüblichen Orten unterzubringen – wie unter dem Sofa oder an der Wand. Dabei darf aber keineswegs gelten „aus den Augen, aus dem Sinn“, denn in Sachen Klang soll der kleine aus Schwäbisch Gmünd natürlich mit Nachdruck auf sich aufmerksam machen.
Technik
Die Gene dafür haben seine Entwickler ihm mit auf den Weg gegeben, denn Treiber und Elektronik stammen aus dem XW-700. Das Chassis hat immerhin 22 Zentimeter Durchmesser und sitzt im Boden des XW-800 slim. Dorthin verpflanzte Nubert auch die Elektronik inklusive Anschlüssen, so dass selbst diese vor den Augen der Besitzer verborgen sind. Die passenden Kabel mit entsprechenden Winkelsteckern liefert der Hersteller mit, normale Steckverbinder würden nicht passen.
Den korrekten Abstand zur Stellfl äche halten zwei Metallschienen, die auch mit Schlüsselloch-Öffnungen versehen sind und so für die Wandmontage-Option sorgen. Die Bassreflexöffnung ist nicht im Boden, sondern an einer der schmalen Seiten untergebracht.
Zur Justage dient die mittlerweile bewährte Smartphone-App von Nubert, die über eine automatische Einmessung verfügt. Für Apple-Smartphones ist keine weitere Vorkehrung nötig, bei Android-Geräten muss bei Nubert ein zusätzliches Mikrofon bestellt werden, das aber mit 36 Euro durchaus erschwinglich ist.
Wer einen passenden Nubert-Verstärker besitzt, ist fein raus, denn er kann den XW-800 slim ohne weitere Hardware drahtlos mit Signalen versorgen. Für alle anderen lässt sich die drahtlose Verbindung mit Hilfe des Sendemoduls nuConnect trX (135 Euro) an den XW-800 Slim bewerkstelligen.
Tonqualität
Im Messlabor zeigt der Nubert-Sub klar, dass er keinesfalls als mediokrer Kompromiss verstanden werden will, aus seinen 180 Watt Verstärkerleistung holt er immerhin 102 Dezibel Pegel bei maximaler und 98 Dezibel bei minimaler Trennfrequenz. Am ehesten zeigen sich seine Grenzen bei der unteren Grenzfrequenz, die ist mit gut 35 Hertz in beiden Filterstellungen vergleichsweise hoch. Zudem fällt sein Pegel darunter sehr steil ab, ein deutlicher Hinweis auf ein Subsonic-Filter, das den Treiber vor zu hohen Membranauslenkungen schützen soll.
Trotzdem weiß der Flachmann im Hörtest zu beeindrucken und spielt ausgesprochen sauber. Natürlich bringt er die Hosenbeine bei „Terminator – Die Erlösung“ nicht zum Flattern, wie es erheblich größere Subs mit mehr Membranfläche schaffen. Trotzdem schlägt er sich wacker und kann auch kleineren Standboxen Substanz einhauchen. Das gilt noch mehr für Musikwiedergabe, wo es mehr auf Verzerrungsarmut ankommt. Totos „Live in Montreux“ macht mit ihm zum Beispiel richtig Spaß. Hier geht er auch erwachsene Pegel anstandslos mit.
Der Testbericht Braun LE01 (Gesamtwertung: 70, Preis/UVP: 585 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2022 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Ja, Nuberts XW-800 slim ist ein Problemlöser, aber das in positivem Sinne. Wer trotz Abneigung gegen fette Boxengehäuse auf Subwoofer-Unterstützung nicht verzichten will, sollte sich ihn definitiv mal ansehen und anhören.