Faktencheck „Kampfstern Galactica – Der Kinofilm“: Sensurround – Ein Tonformat für mehr Sinne

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Für den Katastrophenfilm „Erdbeben“ schuf Universal 1974 ein Tonsystem, das dem Zuschauer die Erdbeben-Erschütterungen nicht nur hörbar, sondern auch spürbar (in Englisch „to sense“) machen sollte: Sensurround. Zur Wiedergabe benötigte man eine Dekodierbox sowie einen speziellen 10.000-Watt-Verstärker. Außerdem mussten in den entsprechenden Kinosälen mindestens zehn riesige Subwoofer aufgestellt werden, und das nicht nur hinter der Leinwand. Der daraus resultierende Schalldruck von bis zu 120 Dezibel übertraf selbst heutige Bass-Gewitter bei Weitem. Im Film „Erdbeben“ war der Effekt so überzeugend, dass in einigen Gegenden Zuschauer gedacht haben, es würde tatsächlich ein Erdbeben stattfinden. Doch nach nur drei weiteren Filmen („Achterbahn“, „Die Schlacht um Midway“, „Kampfstern Galactica“) starb das Sensurround-System einen schnellen Tod. Ergänzend zu den hohen Wartungskosten klagten viele Zuschauer über Kopf- und Magenschmerzen, ferner bröckelte in zahlreichen Lichtspielhäusern während der Bass-Attacken der Putz von der Decke. Obwohl „Kampfstern Galactica“ auch in deutschen Kinos mit Sensurround-Ton gezeigt wurde, befindet sich auf der UHD-Blu-ray (Test hier) nur der Mono-Mix. Satten Bass bekommt man aber bei englischer Sprachwahl.

 

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